Seit Karl-Heinz Rummenigge nicht mehr Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München ist, geht der 66-Jährige wesentlich offener mit Transferspekulationen rund um den deutschen Rekordmeister um.
Rummenigge schwärmt von Juve-Star
Im toskanischen Regionalsender RTV38 erklärte Rummenigge nun, dass Federico Chiesa ein Spieler sei, der perfekt ins Profil der Münchner passe.
„Ich kann bestätigen, dass er ein großartiger Spieler ist. Chiesa hat das immer gezeigt, in der Nationalmannschaft, bei Juve und Fiorentina. Er ist ein Spieler für Bayern München“, sagte Rummenigge, der früher selbst in Italien spielte und noch immer fließend Italienisch spricht. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Chiesa wäre sündhaft teuer
Chiesa, bis 2022 von Fiorentina an Juventus ausgeliehen und mit einer Kaufpflicht versehen, ist in der aktuellen Saison allerdings noch nicht richtig auf Touren gekommen. Dafür überzeugte er in der italienischen Nationalmannschaft, für deren EM-Titel im Sommer der 24-Jährige zwei Treffer beitrug.
Falls die Bayern Chiesa tatsächlich auf der Liste haben sollte (möglicherweise als Ersatz für Kingsley Coman), müssten sie wohl tief in die Tasche greifen. Unter 70 Millionen Euro ist der Außenstürmer wohl nicht zu haben.
Ganz auszuschließen wäre ein Transfer im kommenden Sommer allerdings nicht, schließlich hat sich auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann als großer Chiesa-Fan geoutet.
„Er ist schon ein super Spieler, weil er unglaublichen Elan und Dynamik verkörpert“, schwärmte der Coach zu Beginn seiner Bayern-Zeit. „Ich kenne ihn schon lang und finde ihn herausragend, weil er so unbekümmert ist, oft ins Dribbling geht, sehr schnell den Abschluss sucht“.
Auch zu einem anderen Thema ließ sich der frühere FCB-Boss aus der Reserve locken.
Juve? „Ich könnte nachts nicht schlafen...“
„Ich könnte nachts nicht schlafen, wenn ich die Schulden von Juventus Turin hätte“, sagte Rummenigge. „Die italienischen und spanischen Klubs wollten den Abstand zu den englischen Klubs verringern, die mit den Einnahmen aus den Fernsehrechten einen großen Vorteil hatten. Barcelona ist für alle sichtbar, aber auch die letzte Bilanz von Juventus hat mich stutzig gemacht“.
Juves Finanzkrise könnte den Bayern bei einem möglichen Chiesa-Transfer sogar in die Karte spielen. Falls die „Alte Dame“, die momentan vier Punkte von einem Champions-League-Platz entfernt ist, auch noch die Königsklasse verpassen würde, wären die Bianconeri möglicherweise gezwungen, ihr Tafelsilber zu verkaufen.
Juventus muss im Sommer 40 Millionen nach Florenz überweisen - ohne die Einnahmen aus der Champions League ein schwieriges Unterfangen.
Beim Thema Super League, an der Juventus teilnehmen wollte, zeigte sich Rummenigge indes kompromisslos.
„Es kann keine Super League geben, denn das würde den Fußball zu einem amerikanischen Sport machen, und das würde nicht zur europäischen Kultur passen. Sie würden mehr Geld verdienen, aber wohin geht das Geld? Von den Spielern und Agenten. Ich glaube nicht, dass es sich für Messi und Ronaldo lohnt, 10 Millionen mehr zu verdienen. Die Kosten müssen gesenkt werden, weil wir jedes Jahr, auch bei Bayern, gezwungen sind, die Spielergehälter zu refinanzieren.“