Da waren sie wieder, die „Süle, Süle“-Rufe…
Ersetzt Rüdiger Süle bei den Bayern?
Tausende Fans skandierten seinen Namen, als Niklas Süle nach seiner Auswechslung gegen Eintracht Frankfurt (1:2) vorbei an der Kurve auf die Trainerbank zusteuerte.
Es schien ihm fast unangenehm zu sein, dass er abermals bejubelt wurde, weil seine Leistungen zuletzt sehr gut waren. Denn erst hopste er nervös auf einem Bein, dann klatschte er den Fans zu, um mit gesenktem Blick weiterzugehen.
Bayern-Vertrag von Süle läuft 2022 aus
Stellt sich die Frage, wie es mit Süle beim FC Bayern weitergeht? (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Der Vertrag des 25-maligen Nationalspielers läuft 2022 aus, und von zielführenden Gesprächen mit den Bayern-Bossen kann derzeit nicht die Rede sein. Süle, so hört man, soll derzeit nicht das Gefühl haben, dass alle relevanten Vereinsvertreter Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit haben.
Nach SPORT1-Informationen ist ein ablösefreier Wechsel von Süle zum jetzigen Zeitpunkt daher wahrscheinlich!
Interessenten gibt es für den Abwehrbullen reichlich, der in dieser Saison unter Nagelsmann bislang beachtliche Leistungen zeigt und Stammspieler ist. Vor allem, weil er ablösefrei zu haben wäre.
Aus England haben in den vergangenen Wochen abermals viele Topklubs angefragt. Wie passend, dass Süle ein erklärter Fan der Premier League ist und sich eine Zukunft in England weiterhin gut vorstellen kann, nachdem er damit bereits Ende 2018 kokettiert hat.
Kann sich der FC Bayern einen ablösefreien Abgang wirklich erlauben? Eigentlich nicht und in Corona-Zeiten schon gar nicht!
Alaba, Boateng und Martínez gingen ablösefrei
Zumal man bereits bei den Abgängen von David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez im vergangenen Sommer keinen Cent einnahm und mit Corentin Tolisso (Vertrag bis 2022) ein weiterer ablösefreier Abgang zu erwarten ist.
Für Süle sprechen seine Vielseitigkeit, sein Formanstieg und seine Beliebtheit im Team. Allerdings ist er verletzungsanfällig. Derzeit soll er sich topfit fühlen.
Im Oktober 2019 hatte er sich allerdings seinen zweiten Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. In der vergangenen Saison unter Ex-Trainer Hansi Flick verlor er seinen Stammplatz.
Nagelsmann indes macht keinen Hehl daraus, dass er langfristig mit Süle zusammenarbeiten will. Zuletzt schwärmte sein Trainer von Süles Potenzial, welches noch nicht ausgereift sei.
Süle nicht Teil der Bayern-Achse der Zukunft?
Trotzdem wurde mit ihm noch nicht verlängert. Dabei wird im Verein seit Monaten an der Achse der Zukunft gearbeitet. Zuletzt wurden die Verträge mit den Süle-Freunden Joshua Kimmich (bis 2025) und Leon Goretzka (2026) langfristig verlängert.
Serge Gnabry (sein Vertrag läuft 2023 aus) wird es ihnen demnächst gleichtun, in München verlängern und verdientermaßen zu einem Topverdiener im Bayern-Kader aufsteigen.
Eine Riege, in die auch Süle vorstoßen will. Nach SPORT1-Informationen ist für ihn die Gehaltsklasse oberhalb der zehn Millionen Euro brutto pro Jahr eingeplant. Ob die Bayern da mitmachen?
Fakt ist: Nationalspieler Antonio Rüdiger, den die Bayern auf dem Zettel haben, weil sein Vertrag beim FC Chelsea wie der von Süle 2022 ausläuft, wird nicht günstiger sein.
Rüdiger von Bayern-Interesse geehrt
Das Interesse der Münchner bestätigte der 28-Jährige am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Nationalmannschaft: „Natürlich ehrt das einen. Aber ich lasse mich nicht zu viel davon ablenken. Ich habe gewisse Verpflichtungen meinem Klub gegenüber.“
SPORT1 hat Rüdiger gefragt: Hängt sein Wechsel nach München möglicherweise mit der Zukunft von DFB-Kollege Süle zusammen? „Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich treffe meine Entscheidungen für mich allein. Die sind abhängig von niemandem.“
Seine Meinung über Süle: „Niki ist ein super Innenverteidiger und ein super Partner.“
Ob die Bayern-Bosse das auch so sehen?