Werder Bremen hat nach dem Wechsel-Zoff um Marco Friedl für Klarheit gesorgt.
Nach Streik: Zukunft von Friedl geklärt
Der Bundesliga-Absteiger teilte am Montag mit, dass der 23-Jährige die Bremer vor Schließung des Transferfensters am Dienstag nicht verlassen wird und weiterhin das Trikot der Grün-Weißen tragen wird. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Werder lehnt Angebot für Friedl ab
Friedl wurde mit Union Berlin in Verbindung gebracht und hatte sich deswegen kurzfristig für das Zweitligaspiel der Bremer am Sonntag abgemeldet - sehr zum Ärger der Bremer Verantwortlichen.
“Es gab am Samstagnachmittag ein verbessertes Angebot eines Bundesligisten für Marco. Das Angebot hat aber unseren Rahmenbedingungen nicht entsprochen, so dass Marco auch über das Ende des Transferfensters hinaus bei uns bleiben wird”, erklärte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann in einer Mitteilung des Klubs am Montagabend. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Baumann ergänzte: “Es ist verständlich, dass sich Marco mit einem konkreten Angebot eines international spielenden Bundesliga-Klubs auseinandersetzt. Dennoch war sein Verhalten gegenüber Mannschaft, Fans und Verein ein Tag vor einem Pflichtspiel nicht in Ordnung.” (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Friedl wurde deshalb mit einer Geldstrafe in nicht genannter Höhe belegt, die Summe kommt einem sozialen Projekt des SV Werder zugute.
Neururer befürwortet konsequentes Durchgreifen
SPORT1-Experte Peter Neururer kann das Vorgehen des Vereins verstehen.
“Wie will ich den Spieler jetzt veräußern? Für den kriege ich nicht mehr die Ablöse, die ich gerne hätte”, sagte Neururer im Doppelpass 2. Bundesliga auf SPORT1. “Sportlich hat er aber nichts mehr in dem Kader verloren. Er hat einen gültigen Arbeitsvertrag. Aber ich kann nicht mehr mit ihm planen, die Mannschaft kann nicht mehr planen.”
Neururer kritisierte zudem Friedls Verhalten. “Das, was er gemacht hat, war einfach Mist, den man im Fußball nicht hinnehmen kann. Das war Arbeitsverweigerung und eine riesen Sauerei. Lass ich das durchgehen, kommt gleich der nächste”, ergänzte der 66-Jährige.
Neururer sieht das Verhalten auf dem Transfermarkt allgemein kritisch. “Es ist eine Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten ist. Jeder versucht nur noch, sich finanziell ans Optimum zu bringen, aber Mitspieler und Vereine geraten in den Hintergrund.”
Friedl bittet um Entschuldigung
Friedl selbst bat in der Mitteilung des Vereins um Entschuldigung.
“Auch wenn ich sehr gerne bei Werder bin, ist es für jeden Fußballer immer das Ziel so hoch wie möglich zu spielen”, meinte Friedl. “Ich traf den Entschluss aufgrund eines konkreten Angebotes, welches am Samstagnachmittag bei Werder Bremen eintraf. Gerade zum Ende einer Transferperiode spitzen sich die Dinge zu und es bleibt wenig Zeit für Entscheidungen. Dieses Thema hat mich natürlich intensiv beschäftigt.”
Es sei für ihn klar gewesen, “dass ich mich in einem Dilemma befinde und die volle Konzentration auf das Spiel für mich nicht möglich ist und das habe ich dem Trainer am frühen Samstagabend mitgeteilt. Es war aber niemals meine Absicht, der Mannschaft und dem Verein zu schaden oder die Fans zu enttäuschen.”
Friedl steht noch bis 2023 bei Werder Bremen unter Vertrag. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)