Vor einigen Jahren investierte Mino Raiola acht Millionen Euro. Er sicherte sich ein ehemaliges Domizil von Al Capone in Miami.
Raiola-Trip beispiellos unverfroren
Der legendäre Gangster-Boss beherrschte zwischen 1920 und 1930 die Unterwelt von Chicago - und fiel dabei mit erschreckender Rücksichtslosigkeit auf.
In gewisser Weise also passend, dass Raiola sein Anwesen übernahm. Zwar wandelt der Transfer-Pate zumindest noch am Rande der Legalität, doch dubioses Geschäftsgebaren und Unverschämtheiten pflastern seit jeher seinen von Geldscheinen geteerten Weg.
Neuestes Kapitel: Der dreiste Städtetrip mit Erling Haalands Vater quer durch Europa. (Raiolas Kriegserklärung an den BVB)
Raiola lässt jeglichen Respekt vor dem BVB vermissen
Nun ist es Raiola nicht mal vorzuwerfen, dass er sich anhören will, was mögliche Interessenten denn so zu bieten haben.
Haaland ist nun mal der Stürmer, der mit Ausnahme der Bayern (die haben Robert Lewandowski) jede Offensive auf ein neues Level heben kann - und mit seinem nächsten Vertrag erst einmal ein paar Jahre vom Markt sein wird. (Geht Barca für Haaland wahnwitziges Risiko ein?)
Dass jedoch in dieser Selbstverständlichkeit zu tun und sich auch noch fröhlich dabei erwischen und ablichten zu lassen, lässt jeglichen Respekt vor dem BVB vermissen.
Dem Klub, der Haaland den nächsten Schritt ermöglicht hat. Der Klub, der Raiola klar zu verstehen gegeben hat: Wir wollen nicht verkaufen.
Beispiellos unverfroren - aber Zorc bleibt gelassen
Die muntere Tingelei von Klub zu Klub (wohlgemerkt zu Pandemie-Zeiten) ist ein bislang beispielloser Vorgang im Fußball-Geschäft und selbst für Raiolas Verhältnisse ein neues Kapitel der Unverfrorenheit.
Umso mehr Anerkennung verdient es, wie gelassen BVB-Sportdirektor Michael Zorc diese Farce als Lustreise abtut.
Die Dortmunder Verantwortlichen blieben zuletzt auch bei Jadon Sancho hart - und werden jetzt hoffentlich auch Raiola die Stirn bieten.