"Ein Geschenk des Himmels" - so nannte John de Jong, Sportdirektor der PSV Eindhoven, Mario Götze im vergangenen Oktober, als der Weltmeister von 2014 als Neuzugang vorgestellt wurde.
Götze nach Frankfurt? Das sagt Bein
Der ganze Klub war stolz auf die Verpflichtung des früheren Dortmunders, die Fans konnten gar nicht schnell genug in die Fanshops rennen, um ein Trikot des neuen Hoffnungsträgers zu ergattern. Nie zuvor hatte PSV so viele Trikots eines Spielers verkauft wie in den Tagen nach der Bekanntgabe von Götzes Verpflichtung. Doch das Märchen könnte nach nicht mal einem Jahr bald wieder beendet sein.
Der 28-Jährige könnte die PSV nämlich per Ausstiegsklausel verlassen. Voetbal International und das Eindhovens Dagblad wollen erfahren haben, dass der Vertrag des Deutschen eine solche Option enthält. Über die genaue Höhe der Klausel machten beide Medien keine genauen Angaben.
Am Dienstag hatte Sky berichtet, dass der 28-Jährige im Sommer den nächsten Schritt anpeile - und zwar in eine bessere Liga als die Eredivisie. Die PSV-Führung will laut dem VI-Bericht noch keine Signale empfangen haben, dass Götze den Klub nach nur einer Saison verlassen will. Doch die Gerüchteküche brodelt schon. Gibt es eine Rückkehr in die Bundesliga? Wenn ja, wohin? Ein Verein rückt da in den Fokus, weil auch die finanziellen Mittel vorhanden wären, um solch einen Deal zu stemmen: Eintracht Frankfurt.
Eintracht wäre für Götze sportlich attraktiv
Man muss sich das einfach mal ganz leise vorsagen, es hätte durchaus Charme. Eintracht und Götze - das könnte passen. Die Hessen, aktuell Vierter in der Tabelle, würden nach jetzigem Stand in der neuen Spielzeit in der Champions League dabei sein. Das wäre zum einen für Götze sportlich attraktiv und spült zum anderen Geld in die Kasse, die Ablösesummen für Trainer Adi Hütter (geht nach Mönchengladbach) und Sportvorstand Fredi Bobic (wechselt nach Berlin) noch weiteres. Die Rede ist von rund 10 Millionen Euro, die an den Main fließen.
Also, Götze zur Eintracht? Wie realistisch wäre das? Eine Eintracht-Legende macht sich da ihre Gedanken, ist aber eher skeptisch.
"Ich schätze die Fähigkeiten von Mario Götze sehr, er ist ein überragender Fußballer, da gibt es keine zwei Meinungen", sagt der 1990-er Weltmeister und Eintracht-Markenbotschafter Uwe Bein im Gespräch mit SPORT1.
"Aber ich denke, dass wir im offensiven Mittelfeld mit Daichi Kamada, Amin Younes und dem Talent Ajdin Hrustic sehr gut aufgestellt sind. Deshalb ist Götze für die Eintracht sehr unrealistisch."
"Ich glaube nicht daran"
Bein, der von 1989 bis 1994 für die Eintracht spielte und als Meister des tödlichen Passes galt, ergänzt: "Ich gehe auch davon aus, dass die Spieler über den Sommer bleiben werden. Ich bin nah dran und bei allen Heimspielen dabei. Hut ab vor Mario, was er alles geleistet hat, aber ich glaube nicht daran."
Den Ausschlag für Götzes Wechsel in die Niederlande hatte PSV-Coach Roger Schmidt gegeben. Götze hatte mit ihm einige gute Gespräche geführt und dann entschieden, dass er in Eindhoven die besten Chancen auf einen Neuanfang hat.
Mittlerweile liest sich der Arbeitsnachweis des Offensivspielers wie ein Extra-Fleiß-Kärtchen: 22 Pflichtspiele, sechs Tore und fünf Assists. Nicht schlecht. Schmidt lässt Götze zumeist als Rechtsaußen spielen, manchmal darf er auch auf der linken Seite ran. Auch die Rolle des Spielmachers füllte der deutsche WM-Held schon aus.
Zwischenzeitlich nahm eine Leistenverletzung Götze den Schwung, diesen hatte er zuletzt aber wieder gut aufbauen können. In den Niederlanden genießt er 100 Prozent Vertrauen von Trainer und Team und ist als Leistungsträger gesetzt. Sein Standing im Klub ist enorm hoch. Das, was sich Götze immer gewünscht hat und was ihn zu Topleistungen treibt.
In Eindhoven erhoffte sich Götze endlich wieder Spielzeit, nachdem er bei Borussia Dortmund zum Ende hin kaum bis gar keine mehr gesehen hatte. Und in Eindhoven waren sie bereits bei der Ankunft hin und weg vom neuen Offensiv-Star. Nun könnte Götze schon bald ein weiteres Kapitel aufschlagen.