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Warum der Fall Ousmane Dembélé dem FC Bayern eine Warnung sein sollte

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Warum der Fall Ousmane Dembélé dem FC Bayern eine Warnung sein sollte

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Dembélé: Das 100-Millionen-Risiko

Ousmane Dembélé fällt beim FC Barcelona für den Rest der Saison aus, ausgezahlt hat sich der Deal für Barca kaum. Das sollte auch dem FC Bayern eine Warnung sein.
© SPORT1-Montage: Marc Tirl/Getty Images
Maximilian Lotz, Patrick Berger
Ousmane Dembélé fällt beim FC Barcelona für den Rest der Saison aus, ausgezahlt hat sich der Deal für Barca kaum. Das sollte auch dem FC Bayern eine Warnung sein.

Er sollte beim FC Barcelona in die Fußstapfen von Neymar treten, doch 105-Millionen-Mann Ousmane Dembélé hatte seit seinem Wechsel 2017 zu den Katalanen kaum Gelegenheit dazu.

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Immer wieder wurde der Franzose von Verletzungen ausgebremst. Wegen eines Muskelrisses fällt Dembélé nun ein halbes Jahr aus. Dabei hatte sich der 22-Jährige nach überstandener Muskelblessur gerade erst wieder an sein Comeback herangearbeitet.

"Ich habe gesehen, wie intensiv und hart er daran gearbeitet hat, wieder voll einsatzfähig zu sein. Und jetzt wird er wieder für mehrere Monate ausfallen", litt Barcas Trainer Quique Setién mit seinem Schützling: "Er liebt es, zu spielen. Das ist es, was mich am meisten berührt. Dass ich ihn nicht mehr auf dem Spielfeld sehen werde."

Dembélé verpasst mehr als die Hälfte der Barca-Spiele

Nur fünf Ligaspiele bestritt Dembélé in dieser Saison - mehr werden nicht hinzukommen.

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Von 139 möglichen Partien absolvierte Dembélé in den vergangenen zweieinhalb Jahren nur etwas mehr als die Hälfte: 74 Mal stand er für die Katalanen auf dem Platz. Gemessen an seiner geringen Einsatzzeit sind seine 19 Tore und 17 Assists eine passable Bilanz, mit Blick auf seine stolze Ablöse aber durchaus kostspielig.

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105 Millionen Euro ließ sich Barca die Verpflichtung des damaligen Dortmunders kosten. Durch Bonuszahlungen hätten noch bis zu 42 Millionen Euro hinzukommen können. Der BVB muss nun allerdings zunächst auf einen Bonus in Höhe von 5 Millionen Euro verzichten, der erst ab Dembélés 75. Einsatz fällig wird.

"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc auf SPORT1-Nachfrage. "Auf der Zeitschiene verschiebt sich das Ganze. Da der Vertrag schon öffentlich geleakt wurde, wissen Sie, dass es auch Prämien gibt, die sich an der Performance des FC Barcelona orientieren und nicht nur an der des Spielers. Wir fallen nicht in Ohnmacht."

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Dembélé kostete Barca 2,2 Millionen Euro pro Spiel

Auf der anderen Seite haben die Katalanen aber trotz dieser Einsparung schon jede Menge Geld in Dembélé investiert. Geht man von einem geschätzten Jahresgehalt von 20 Millionen Euro aus und nimmt die Basis-Ablöse von 105 Millionen Euro, dann hat Dembélé Barca pro Einsatz rund 2,2 Millionen Euro gekostet!

Das wirft zwangsläufig die Frage auf: War die Ablöse jenseits der 100-Millionen-Marke gerechtfertigt?

Nach Gareth Bale (101 Millionen, von Tottenham Hotspur zu Real Madrid), Paul Pogba (105 Millionen, von Juventus zu Manchester United) und Neymar (222 Millionen, vom FC Barcelona zu PSG) durchbrach Dembélé 2017 als vierter Spieler die Ablöse-Schallmauer von 100 Millionen. Seither sind solch schwindelerregende Summen auf dem Transfermarkt keine Seltenheit mehr.

Das Risiko der 100-Millionen-Transfers

Barca griff kurz nach Dembélé auch bei Philippe Coutinho (120 Millionen, vom FC Liverpool zum FC Barcelona) tief in die Tasche, erst im vergangenen Sommer wechselten dann etwa Joao Félix (126 Millionen, von Benfica zu Atlético Madrid), Antoine Griezmann (135 Millionen, von Atlético zu Barca) oder Eden Hazard (100 Millionen, vom FC Chelsea zu Real) für Ablösen im dreistelligen Millionenbereich.

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Doch die damit verbundenen hohen Erwartungen wurden in den Fällen kaum erfüllt.

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Coutinho gaben die Katalanen mittlerweile leihweise an den FC Bayern, inklusive Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro. Unklar ist, ob die Bayern davon im Sommer auch Gebrauch machen. Selbst wenn Barca, wie bereits angekündigt, den Kaufpreis senken sollte.

Der 20-jährige Félix hat bei Atlético mit Anpassungsproblemen zu kämpfen, erzielte in 17 Ligaspielen erst zwei Tore und fehlt aktuell verletzt. Griezmanns Ausbeute von sieben Ligatoren in 22 Einsätzen bei Barca ist ebenfalls noch ausbaufähig. Hazards Ankunft bei den Königlichen wurde überlagert von den öffentlichen Diskussionen um sein vermeintliches Übergewicht, seit dem 26. November hat der Belgier zudem verletzungsbedingt kein Pflichtspiel mehr für Real bestritten.

Neymar sorgte seit seinem Wechsel zu Paris immer wieder für Schlagzeilen, nicht immer waren sie sportlicher Natur. Ansonsten lieferte er zwar in der Ligue 1 für PSG verlässlich, aber die an seine Verpflichtung geknüpfte Hoffnung auf den Henkelpott konnte auch der Brasilianer nicht erfüllen, in der vergangenen beiden Spielzeiten scheiterte Paris jeweils im Achtelfinale der Champions League.

Dennoch kündigen sich im kommenden Sommer die nächsten Mega-Transfers an.

Auch der FC Bayern könnte die magische Schallmauer durchbrechen, sollte der Rekordmeister bei den heiß gehandelten Kandidaten Leroy Sané und Kai Havertz tatsächlich "All in" gehen.

Knackt Bayern die 100-Millionen-Schallmauer?

Eine Verpflichtung Sanés für 100 Millionen Euro platzte im vergangenen Sommer bekanntlich kurz vor knapp, weil sich der Flügelstürmer von Manchester City einen Kreuzbandanriss zuzog. Ob die Bayern nach Sanés Beraterwechsel im Januar im kommenden Sommer einen neuen Anlauf unternehmen, ist offen.

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Ob die Bayern die von Leverkusen nach SPORT1-Informationen kalkulierten 130 Millionen Euro für Havertz im Sommer auf den Tisch legen werden, ist ebenfalls fraglich.

Wie SPORT1 erfuhr, gibt es auf der Entscheider-Ebene um FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und dessen designiertem Nachfolger Oliver Kahn unterschiedliche Auffassungen darüber, ob Havertz mit aller Macht geholt werden soll. Anders formuliert: Es gibt vereinzelt Skepsis, ob er nach München passt.

Generell hat man beim FC Bayern das finanzielle Risiko eines solchen Transfers im Blick.

Schon vor dem Schalke-Spiel im Januar sendete Kahn dem Verwaltungsbeirat bereits folgende Botschaft: "Der FC Bayern darf sich nicht treiben lassen von den Summen, die heute gezahlt werden."

Der Fall Ousmane Dembélé dürfte den Bayern in diesem Zusammenhang Warnung genug sein.