Neymar? Will nach einem Gespräch mit Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain bleiben. Eden Hazard? Ist mit einem Preisschild von 160 Millionen Euro zu teuer und kein Torgarant. Robert Lewandowski? Erhält keine Freigabe vom FC Bayern.
Reals Transferpuzzle: Kommt Thiago?
Die Suche nach einem Nachfolger von Tormaschine Cristiano Ronaldo wird für die Verantwortlichen von Real Madrid zur Herkulesarbeit. Der Plan des Champions-League-Siegers lautet deshalb, Stand jetzt, den Abgang des Weltfußballers zu Juventus Turin mit vereinten internen Kräften aufzufangen.
Bewährte Stars wie Gareth Bale, Karim Benzema oder Isco sollen mehr Verantwortung übernehmen, entwicklungsfähige Talente wie Marco Asensio oder Dani Ceballos den viel zitierten nächsten Schritt machen. Das bedeutet aber nicht, dass die Königlichen die 117 Ronaldo-Millionen auf die hohe Kante legen.
Weg für Courtois frei
Zu den eher zukunftsorientierten Verpflichtungen von Offensiv-Juwel Vinicius Junior (18/kam für 45 Millionen Euro von Flamengo Rio de Janeiro), Rechtsverteidiger Alvaro Odriozola (22/kam für 30 Millionen Euro von Real Sociedad) und Torwart-Talent Andriy Lunin (19/kam für 8,5 Millionen Euro von Zorya Lugansk) gesellt sich nun auch Thibaut Courtois. Den Transfer machte Real am Mittwochabend perfekt, Courtois wird am Donnerstag in der spanischen Hauptstadt vorgestellt.
Rund 35 Millionen Euro bezahlt Real angeblich für den 26-Jährigen, der den Costa-Ricaner Keylor Navas als Nummer eins zwischen den Pfosten ablösen soll.
Baustelle im zentralen Mittelfeld
Reals neuer Trainer Julen Lopetegui hätte auch klaglos auf Courtois verzichten können, so heißt es im Umfeld des Klubs. "Ich bin glücklich. Mit diesem Kader sind wir dazu fähig, die gesteckten Ziele zu erreichen", betonte der Nachfolger von Zinedine Zidane erst Ende Juli.
Sein Vorgesetzter, Präsident Florentino Perez, ist offenbar anderer Meinung. Courtois steht seit geraumer Zeit auf seiner Wunschliste. Außerdem kann er ihn ein Jahr vor seinem Vertragsende in London auch für verhältnismäßig "kleines Geld" verpflichten.
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Während sich die Baustelle auf der Torwart-Position schließt, droht sich im zentralen Mittelfeld eine neue zu öffnen. Unfreiwillig. Denn die Real-Bosse konnten vor der Saisonvorbereitung noch nicht ahnen, dass die beiden kroatischen Vize-Weltmeister Luka Modric und Mateo Kovacic als Miesepeter aus Russland zurückkehren würden.
Kovacic geht nach London
Der gebürtige Linzer Kovacic hat seinen Kopf mittlerweile durchgesetzt und wechselt auf Leihbasis zunächst für ein Jahr zum FC Chelsea.
Er wolle zu einem Klub, bei dem er jedes Wochenende spielen könne, sagte der 24-Jährige und kündigte sogar an, in den Streik zu treten, wenn ihm sein Arbeitgeber keine Freigabe erteile. Diese hat der Spieler, der eigentlich als Nachfolger von Modric aufgebaut werden sollte, nun erhalten.
Modric will letzten großen Vertrag
Modric, von der FIFA zum Spieler der WM gekürt, denkt wegen einer verlockenden Offerte von Inter Mailand auch über eine Luftveränderung nach. Die Italiener bieten ihm laut der Gazzetta dello Sport zehn Millionen Euro netto pro Jahr. Das sind fast vier mehr, als er aktuell bei Real einstreicht.
Modric soll sich ungerecht von Real behandelt fühlen, weil Stürmer wie Bale fast das Doppelte wie er verdienen. Mit seinen 32 Jahren hofft der Rechtsfuß offensichtlich auf seinen letzten großen Vertrag.
"Wer Modric haben will", sagte Perez zuletzt mürrisch, "muss seine Ausstiegsklausel von 750 Millionen Euro bezahlen". Dem könne man "nichts hinzufügen", meinte auch Lopetegui und stellte klar: "Luka ist und bleibt unser Spieler. Und ich bin mir sicher, er wird hier glücklich sein."
Wie die Marca berichtet, will Perez am Mittwoch persönlich mit Modric sprechen, um dem Transfer-Wirbel ein Ende zu setzen.
Als möglicher Neuzugang wird neben Miralem Pjanic von Juventus Turin und Sergej Milinkovic-Savic von Lazio Rom auch Bayern-Star Thiago Alcantara gehandelt.
Lopetegui nimmt Thiago ins Visier
Thiago gilt als Liebling von Lopetegui, spielte sowohl in diversen U-Nationalmannschaften als auch in der A-Nationalmannschaft eine tragende Rolle unter ihm.
Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bekräftigte aber erst vor kurzem auf der USA-Reise des Rekordmeisters, weiterhin fest mit dem 27-Jährigen zu planen: "Er ist ein wichtiger Spieler bei uns und wir haben noch nie Gedanken geäußert, dass er den Klub verlassen soll."
Auf der anderen Seite: Thiago hat vor allem in den ganz großen Spielen nie richtig überzeugt. Dass Bayern-Trainer Niko Kovac ihm einen Stammplatz garantieren kann, ist aufgrund des Angebots an Mittelfeldspielern unwahrscheinlich.
In Madrid wäre die Konkurrenz jedoch kaum geringer. Modric - wenn er denn bleibt - dürfte gemeinsam mit Toni Kroos und Casemiro gesetzt sein.
Vor allem auf Kroos soll Lopetegui große Stücke halten. Wie die Zeitung El Espanol schreibt, gab Manchester United ein "lukratives Angebot" für den deutschen Fußballer des Jahres ab. Lopetegui legte jedoch umgehend sein Veto ein - mit der Begründung, Kroos sei für ihn "fundamental".