Sein Wutanfall im Rampenlicht der Tischtennis-EM war Felix Lebrun sichtlich peinlich. Ja, er schäme sich, gab der französische Jungstar zu und versprach: „Ich werde es nie wieder tun.“
Olympia-Jungstar rastet aus
Was war passiert? Nach dem dramatischen Viertelfinale gegen den Deutschen Benedikt Duda (3:4) im österreichischen Linz waren Lebrun die Sicherungen durchgebrannt.
„Wir werden mit seinen Eltern reden“
Seinen Schläger pfefferte der 18-Jährige voller Zorn auf den Boden und beschädigte eine LED-Bande. Die muss der Teenager, der bei den Olympischen Spielen seine Landsleute begeistert und zwei Bronzemedaillen gewonnen hatte, nun bezahlen. Weltranglistenpunkte erhält Lebrun dazu auch nicht, die Rote Karte des Schiedsrichters bedeutete die Disqualifikation.
Und sie machte Lebrun „große Angst“, auch die nächste Medaillenchance weggeworfen zu haben. „Ich habe sofort gedacht, dass ich für das Doppelfinale disqualifiziert werde“, sagte er. Doch der dänische Oberschiedsrichter Steen Andersen ließ Gnade walten - und Lebrun durfte wenig später jubeln: An der Seite seines Bruders Alexis holte er durch ein 3:0 (11:2, 11:6, 11:8) gegen die Schweden Anton Källberg und Truls Möregardh das erste EM-Gold seiner noch jungen Karriere.
Auch Lebruns Trainer atmete auf. „Ich denke, dass einer der Schiedsrichter großes Verständnis aufgebracht und versucht hat, im Sinne des Sports zu entscheiden“, sagte Nathanael Molin. Das Verhalten seines Schützlings wollte er nicht verteidigen, erklärte es aber mit dem Alter und den großen Erwartungen an Lebrun. Zudem kündigte Molin an: „Wir werden mit seinen Eltern darüber reden.“