Benedikt Duda hat seinen sensationellen Siegeszug bei der Tischtennis-EM in Linz fortgesetzt und greift am Sonntagnachmittag nach dem Titel. Der 30 Jahre alte Linkshänder vom TTC Schwalbe Bergneustadt gewann das deutsche Halbfinalduell mit dem zweimaligen Europameister Dimitrij Ovtcharov (Fulda) 4:2 (11:8, 11:8, 11:5, 8:11, 6:11, 11:8).
Deutsche Sensation bei der EM
Duda trifft im Endspiel in Oberösterreich um 17.40 Uhr auf den Franzosen Alexis Lebrun (21), der sich 4:0 gegen den schwedischen Olympiazweiten Truls Möregardh durchsetzte. Den jüngeren Lebrun-Bruder Felix hatte Duda im Viertelfinale geschlagen. Mit einem weiteren Sieg kann er die deutsche Siegesserie bei Europameisterschaften fortsetzen. 2018 und 2020 hatte Timo Boll triumphiert, 2022 in München holte Dang Qiu den Titel.
„Ich habe es erst ein paar Sekunden später realisiert“
Duda knüpfte gegen Ovtcharov (36) an seinen überraschenden Viertelfinalsieg über Frankreichs Ausnahmetalent Felix Lebrun (18) an. Am Samstag hatte der deutsche Meister den zweimaligen Bronzemedaillengewinner von Paris entzaubert und derart entnervt, dass Lebrun nach der 3:4-Niederlage vor Wut seinen Schläger auf den Boden schmiss. Dadurch ging eine LED-Bande zu Bruch, und Lebrun wurde disqualifiziert. Dudas Erfolg schmälerte das aber nicht.
„Als ich den Matchball verwandelt habe, sind die Emotionen hochgeschossen. Ich habe es erst ein paar Sekunden später realisiert, dass ich jetzt auch meine erste EM-Einzelmedaille sicher habe“, sagte Duda danach. Dass es nun sogar um Gold geht, ist umso überraschender, zumal sich Ovtcharov im Viertelfinale in herausragender Form präsentiert und Teamkollege Patrick Franziska mit 4:0 bezwungen hatte.
Duda stand bisher im Schatten der Topspieler Boll und Ovtcharov. Seine bislang größten Erfolge feierte er im Team: 2021 holte Duda mit der Nationalmannschaft EM-Gold, 2022 folgte WM-Silber.