Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov trauert um seine Großmutter, der er nach dem Kriegsausbruch zunächst zur Flucht aus Kiew verholfen hatte.
Ovtcharov trauert um seine Großmutter
„Die Reise war für sie aber unheimlich schwer, sie ist gefallen und hat es nicht überlebt“, sagte der 33-Jährige dem Münchner Merkur und der tz. Er habe seine Oma „durch den Krieg verloren, so muss man es sagen“.
Ovtcharov, in Kiew geboren und Sohn eines früheren sowjetischen Nationalspielers, hatte mit Kriegsausbruch versucht, seine 85 Jahre alte Großmutter aus ihrer Wohnung in Kiew zu holen. „Freunde haben sie spontan im Auto mitgenommen, sie hatte nur ihre Handtasche und ihren Pass dabei“, hatte er im April der SZ gesagt. Nun sei sie aber verstorben.
Ovtcharov über Abschied aus Russland
Seinen Vertrag beim russischen Verein Fakel Orenburg hatte Ovtcharov nach zwölf Jahren gekündigt, in der kommenden Saison spielt er vornehmlich in der Champions League und im Pokal für den TTC Neu-Ulm.
„Es war klar für mich, dass es in Russland nicht weitergeht. Ich kenne viele Kollegen in Russland, Wladimir Samsonow ist einer meiner besten Kollegen im Tischtennis überhaupt. All denen dann zu sagen, dass wir uns wahrscheinlich nie wiedersehen, war für mich sehr hart. An allen Fronten war es einfach echt schwierig“, sagte der zweimalige Europameister.
Doch es gab auch Positives für den zuletzt verletzten Ovtcharov. „Der Knöchel hält, und ich habe Nachwuchs bekommen“, sagt der zweimalige Olympiadritte, der im August in München seinen dritten EM-Titel anpeilt: „Mein Comeback lief viel besser als erwartet. Das gibt mir Hoffnung, hier bei der EM um den Titel zu kämpfen.“