Vor knapp anderthalb Jahren beendete Andrea Petkovic ihre Karriere als Tennisprofi. Danach nahm die 36-Jährige eine Tätigkeit als Mentorin für Talente im Deutschen Tennis Bund auf.
Petkovic gibt düstere Einblicke
Doch auch als Schriftstellerin fungiert die Hessin mittlerweile. In ihrem zweiten Buch „Zeit, sich aus dem Staub zu machen“ verarbeitet Andrea Petkovic das Ende ihrer Tenniskarriere - und gibt interessante Einblicke.
Im Interview mit sports illustrated gibt Petkovic preis, dass das Verfassen des Buches „eine Befreiung“ gewesen sei.
Die ehemalige Weltranglisten-Neunte erläuterte: „Im Leistungssport generell, aber vor allem in einem Einzelsport wie Tennis – ohne Team, hinter dem man sich verstecken kann –, muss man immer so eine Fassade aufrechterhalten. Du musst immer Stärke ausstrahlen und alle anderen Gefühle hinten anstellen. Das geht in der Umkleide los, aber vor allem auf dem Platz. Das ist mir oft gelungen, manchmal nicht, aber es ist anstrengend, eine Fassade der Stärke aufrechtzuerhalten. Das musste ich nicht mehr, nachdem ich meine Karriere beendet hatte.“
Alles Fassade
Zudem zieht „Petko“ einen interessanten Vergleich: „Um gut Tennis zu spielen, muss man die Fassade aufrechterhalten, um gut zu schreiben, muss man die Fassade einreißen.“
Doch sie sieht auch Parallelen. „Die Einsamkeit, dass man alleine Entscheidungen treffen muss und mit ihnen leben muss. Wenn du im Tennis verlierst, liegt es an dir und an niemand anderem. Ähnlich ist es auch beim Schreiben“, vergleicht Petkovic, die auch als TV-Moderatorin auftritt.
Angesprochen, ob sich der Tennisschläger nach dem Karriereende anders anfühlt, entgegnet Petkovic: „Oh ja, ganz anders. Viel, viel besser, weil ich Spaß daran habe. Ich genieße es, auf dem Platz zu stehen und die Bälle zu schlagen. Ich spiele nie Punkte, sondern nur um zu schwitzen, um mich zu bewegen.“
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