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Tennis, Battle of the Sexes: Als ein Macho von Billie Jean King die Quittung bekam

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Tennis, Battle of the Sexes: Als ein Macho von Billie Jean King die Quittung bekam

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Als ein Macho die Quittung bekam

Billie Jean King hat sich im Tennis ein Vermächtnis aufgebaut, das weit über ihre Rekorde auf dem Platz hinausgeht. Ihr in Hollywood verewigter „Battle of the Sexes“, der sich zum 50. Mal jährt, ist legendär.
Gael Monfils packt beim Ultimate Tennis Showdown in Frankfurt ganz tief in die Trickkiste. Sein Sensationsschlag sorgt bei Gegner Andrey Rublev für Fassungslosigkeit - und lässt Fans wie Kommentatoren staunend zurück.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
Billie Jean King hat sich im Tennis ein Vermächtnis aufgebaut, das weit über ihre Rekorde auf dem Platz hinausgeht. Ihr in Hollywood verewigter „Battle of the Sexes“, der sich zum 50. Mal jährt, ist legendär.

Am 20. September 1973 hat sich das Leben von Billie Jean King drastisch verändert. Von einer herausragenden Tennisspielerin wurde sie zu einem Gesicht der Frauenbewegung. An diesem Tag hatte sie im als „Battle of the Sexes“ berühmt gewordenen Duell mit Bobby Riggs triumphiert. Glatt in drei Sätzen besiegte sie den dreimaligen Grand-Slam-Sieger und die ehemalige Nummer eins der Männer-Weltrangliste.

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„Es ging wirklich um soziale Veränderungen. Seit diesem Spiel sind Frauen auf mich zugekommen – dieses Spiel wurde übrigens seitdem jeden Tag in meinem Leben erwähnt“, beschrieb sie erst kürzlich wieder im Gespräch mit today.com die Bedeutung dieses Erfolgs. „Die Frauen haben dadurch viel mehr Selbstvertrauen gewonnen.“

Selbst der spätere US-Präsident Barack Obama habe ihr in der Vergangenheit zu diesem Triumph gratuliert, verriet sie. „Präsident Obama sagte, er sei zwölf gewesen, als er es sah, und er sagte: ‚Dieses Spiel hat mich wirklich berührt und auch die Art und Weise, wie ich unsere beiden Mädchen großgezogen habe.‘“

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Die Bedeutung des Aufeinandertreffens mit Riggs war King schon vorher bewusst. Der damals 55-Jährige war als Chauvinist bekannt. Frauen gehörten in die Küche, wie er öffentlich betonte, nicht in den großen Sport. Als er im Mai 1973 auch noch Kings Freundin Margaret Court mit 6:2, 6:1 bezwang, wollte King Revanche.

Und King wusste: Dies war die ideale Plattform, um ihren unermüdlichen Streit für Gleichberechtigung in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Dementsprechend inszenierte sie ihren Auftritt im Astrodome von Houston.

„Battle of the Sexes“ mit Bobby Riggs 2017 in Hollywood verewigt

Billie Jean ließ sich von halbnackten Männern in einer ägyptischen Sänfte auf den Platz tragen und jagte dann ganz unsanft den 26 Jahre älteren Riggs vor 30.472 Zuschauern mit 6:4, 6:3, 6:3 aus der Halle.

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Kings Sieg war derart beeindruckend, dass selbst Riggs ihre Überlegenheit anerkennen musste. „Als wir uns die Hände schüttelten und unsere Arme umeinander legten, sagte er: ‚Ich habe dich unterschätzt‘“.

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Mittlerweile ist wohl kein Triumph Kings bekannter, nicht zuletzt durch die Hollywood-Verfilmung von 2017 - mit Emma Stone als Billie Jean King und Steve Carell als Riggs.

Eine Familie voller Sport-Asse und echter Helden

Woher der Antrieb zu ihrem energischen Kampf für Frauenrechte kam? Gerne und oft erzählt Billie Jean King - geboren am 22. November 1943 im kalifornischen Long Beach - über ihren Vater.

Bill Moffitt diente im Zweiten Weltkrieg in der US Navy und arbeitete später als Feuerwehrmann in ihrer Heimatstadt. Sein Kampfgeist, seine Durchsetzungskraft, sein Sinn für Gerechtigkeit haben die Tochter geprägt.

„Mein Vater sagte immer zu meinem Bruder und mir: ‚Unterschätze niemals deinen Gegner und respektiere ihn immer, auch wenn du ihn nicht magst.‘ Das war so perfekt was er uns beigebracht hatte“, beschrieb King ihren Vater.

Und die Familie war sportbegeistert: Bill spielte Basketball, Mutter Betty war eine exzellente Schwimmerin, und Bruder Randy machte sich in der Major League Baseball als Pitcher der San Francisco Giants, Houston Astros und Toronto Blue Jays einen Namen.

Billie Jean King ist Rekord-Champion - und Pionierin der WTA

Billie Jean spielte Tennis, sie spielte unglaublich schnell und aggressiv, und schon bald wollten viele gleichaltrige Mädchen nicht mehr gegen sie antreten.

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Aufhalten konnte sie niemand. Billie Jean King holte im Einzel, Doppel und Mixed unter anderem insgesamt 20 Titel in Wimbledon, was bis heute niemand außer ihr schaffte, sie gewann 129 Turniere und sieben Mal mit dem US-Team den Federation Cup - mittlerweile in den Billie Jean King Cup umbenannt.

1965 heiratete Billie Jean den ein Jahr jüngeren Larry King - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen US-Talkmaster. Mit ihm entwickelte sie die Idee zur Gründung einer Tennistour für Frauen, die sie zusammen mit acht Mitstreiterinnen 1970 als Women‘s Tennis Association (WTA) aus der Taufe hob.

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1987 wurde die Ehe geschieden, zu dem Zeitpunkt hatte Billie Jean ihre Bisexualität längst öffentlich gemacht.

Seit fast 40 Jahren ist die Frau mit der gewichtigen Stimme eine Ikone der Lesben- und Schwulenbewegung in den USA.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)