Kopfhörer auf, Lautstärke hochdrehen und sich von harten Gitarrenriffs so richtig pushen lassen - das gehört zu Iga Swiateks Routine vor ihren Großtaten.
„Ich habe 40 Minuten lang geweint“
Mit Songs wie „Welcome to the Jungle“ von Guns n‘ Roses oder AC/DCs „Thunderstruck“ bringt sich die 20-Jährige auf Betriebstemperatur. (NEWS: Alles Wichtige zum Tennis)
Die neue Nummer eins bekam ihre Emotionen aber bei einer Nachricht noch wenigen Tagen auch mit der Musik nicht unter Kontrolle.
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„Ich habe 40 Minuten lang geweint“, sagte Swiatek bei BBC Sport über den Moment, in dem sie von dem Rücktritt der bisherigen Nummer eins Ashleigh Barty erfuhr.
„Ich wusste nicht, dass das passieren würde, und es hat mich wirklich überrascht. Ich hatte immer diese Vision, dass wir alle spielen, bis wir 35 sind oder so, bis unsere Körper so müde sind, dass wir nicht mehr können.“
„Ich brauchte Zeit, um wirklich zu verstehen, was sie gedacht haben muss. Ihre Entscheidung war wirklich mutig, und ich habe deswegen viele Emotionen gespürt“, fügte sie an.
Swiatek trauert nach Barty-Rücktritt
Die Polin weiß, dass sie von der Entscheidung der Konkurrentin die wohl größte Nutznießerin ist. Seit Montag führt Swiatek nach dem Rücktritt von Barty erstmals die Weltrangliste an - und das gleich mit komfortablem Vorsprung. (WTA: Aktuelle Tennis-Weltrangliste der Damen)
Mit aggressivem Spiel, kraftvollen Grundschlägen und großem Variantenreichtum ist Swiatek aktuell nicht zu stoppen. Die Polin machte am Samstag mit dem nächsten dominanten Auftritt in Miami das „Sunshine Double“ perfekt - passenderweise im „Hard Rock Stadium“.
Nach dem Turniergewinn in Indian Wells schnappte sich Swiatek durch einen 6:4, 6:0-Erfolg gegen die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka aus Japan die Trophäe. Vor dem Doppelpack in den USA hatte sie auch schon in Doha gewonnen.
„Ich habe das Gefühl, dass ich feiern muss“, sagte Swiatek nach ihrem 17. Matcherfolg hintereinander: „Ich weiß nicht, wie lange ich diese Serie noch aufrechterhalten kann.“ (DATEN: Kalender der WTA-Tour)
Auf einer Stufe mit Graf, Clijsters und Azarenka
Die French-Open-Siegerin von 2020 schaffte den Eintritt in einen elitären Kreis - Swiatek hat das Double in Indian Wells und Miami als vierte und jüngste Spielerin nach Steffi Graf (1994/1996), Kim Clijsters (2005) und Victoria Azarenka (2016) geschafft.
„Ich fühle mich ziemlich privilegiert, zu diesen Spielerinnen zu gehören, davon hätte ich vor ein paar Jahren nicht einmal zu träumen gewagt“, sagte sie.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)