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Ein Schatten liegt über den Australian Open

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Trainer-Chaos vor Australian Open

Kurz vor den Australian Open sorgt eine bizarre Trainer-Saga für Aufsehen. Im Mittelpunkt steht Ex-Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina, ihr (Ex?)-Coach Stefano Vukov und Tennis-Ikone Goran Ivanisevic.
Das Trainer-Chaos rund um Elena Rybakina sorgt in der Tennis-Szene für Aufsehen
Das Trainer-Chaos rund um Elena Rybakina sorgt in der Tennis-Szene für Aufsehen
© IMAGO/AAP
Kurz vor den Australian Open sorgt eine bizarre Trainer-Saga für Aufsehen. Im Mittelpunkt steht Ex-Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina, ihr (Ex?)-Coach Stefano Vukov und Tennis-Ikone Goran Ivanisevic.

Es ist eine der bizarrsten Geschichten kurz vor den am 12. Januar beginnenden Australian Open - und sie betrifft mit Elena Rybakina eine der Mitfavoritinnen sowie ihren Ex- oder doch nicht Ex-Coach Stefano Vukov. Und auch Kroatiens Tennis-Legende Goran Ivanisevic ist ungewollt involviert.

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Doch der Reihe nach. Die in Moskau geborene, aber seit 2018 für Kasachstan antretende Rybakina hatte im Februar 2019 Vukov als Trainer engagiert und stieg mit diesem schnell in der Weltrangliste auf, ehe die beiden 2022 zusammen sogar den Wimbledon-Sieg feierten.

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Vukov wurde in der Tennis-Szene dennoch oft kritisch beäugt, da sein Umgang mit Rybakina im Training oder in Matches Fans und Experten ein Dorn im Auge war. So schrie er bei den Australian Open 2023 Rybakina aus seiner Box sehr vehement an und zeigte dabei energisch auf seinen Kopf.

„Packe ich nicht mehr“: Scharfe Kritik an Vukov

Die Art und Weise des Umgangs missfiel auch der 21-maligen Doppel-Grand-Slam-Siegerin Pam Shriver, die bei X schrieb: „Während ich Rybakina dabei zuschaue, wie sie versucht, ihr zweites Major innerhalb von sieben Monaten zu gewinnen, hoffe ich, dass sie einen Trainer findet, der zu jeder Zeit mit ihr respektvoll redet und sie auch so behandelt.“

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Marion Bartoli, Wimbledon-Siegerin von 2013, ging etwas später sogar noch einen Schritt weiter. „Die Art und Weise, wie Rybakinas Coach mit ihr auf dem Court spricht, ist etwas, das ich nicht akzeptieren kann. Das packe ich einfach nicht mehr“, sagte die Französin im Podcast „Match Point“.

Weiter erklärte sie, dass sie dies mehrmals aus nächster Nähe erlebt habe: „Zu sehen, dass sie jemand so hart in einer negativen Art anspricht - und ich habe das in der Vergangenheit bei vielen anderen Events gesehen, als ich mit Jelena Ostapenko unterwegs war, als Rybakina diese Turniere auch gespielt hat, auf Trainingsplätzen ohne Kameras - er benimmt sich so, dass ich das nicht akzeptieren kann.“

Tennis-Star Rybakina verteidigt (Ex-)-Trainer vehement

Rybakina nahm Vukov nach solcher Kritik stets in Schutz: „Wenn man mich auf dem Platz sieht, weiß man nicht, was los ist, und das ist eine Menge. Manchmal brauche ich Energie, denn ich bin ziemlich ruhig und kann während eines Matches so viel nachdenken und mich nur auf mich selbst konzentrieren. Ich brauche dann schnelle Kommandos, um zu verstehen, was um mich herum passiert.“

Dennoch trennte sich die 25-Jährige nach den US Open 2024 von Vukov. Danach behauptete die speziell in russischsprachigen Tennis-Kreisen gut vernetzte Journalistin Sofya Tartakova, dass dieser mit seiner Art sogar psychische Probleme bei Rybakina verursacht habe.

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Bereits damals machten Gerüchte rund um ein Trainer-Verbot für den kroatischen Ex-Tennisspieler Vukov die Runde, die aber von der WTA nicht bestätigt wurden.

Tennis-Ikone Ivanisevic von Vukov-Rückkehr überrascht

Rybakina überraschte die Tennis-Welt dann im November mit der Verkündung der kroatischen Tennis-Ikone Ivanisevic als neuen Trainer, der 2001 - mit einer Wildcard ausgestattet - sensationell Wimbledon gewonnen hatte.

Die Erwartungen an das neue Duo waren groß, schließlich ist Ivanisevic unter anderem dafür bekannt, den Aufschlag und das jeweilige Netzspiel seines jeweiligen Schützlings weiter zu verbessern. Zudem hatte er zuvor neun Grand-Slam-Titel als Trainer von Novak Djokovic gewonnen.

Umso erstaunlicher für alle folgte Rybakinas Mitteilung am Neujahrestag, dass auch Vukov für die Saison wieder in ihr Trainerteam stoßen werde. Wie The Athletic berichtet, wurde selbst Ivanisevic von dieser Ankündigung völlig überrumpelt.

Ob der 53-Jährige dennoch in Rybakinas Trainerteam bleiben wird, ist ungewiss. „Ich wäre überrascht, wenn wir Goran bei den Australian Open sehen würden“, sagte Ex-Spielerin Coco Vandeweghe im Tennis Channel.

„Ich würde nicht der neue Coach sein wollen - und dann wird wieder eine alte Stimme in das Team geholt“, fuhr die US-Amerikanerin fort und stellte klar: „Das bedeutet, dass du mir nicht genug vertraust, dass ich dich besser machen kann, damit du den nächsten Schritt schaffst.“

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WTA verbannt Vukov - Rybakina bald ohne Trainer?

Und jetzt wird es richtig bizarr – denn sollte Ivanisevic die Partnerschaft mit Rybakina abblasen, könnte diese sogar komplett ohne Trainer dastehen.

So erklärte ein Sprecher der Damen-Tour WTA auf Anfrage von The Athletic: „Die WTA kann bestätigen, dass Stefano Vukov derzeit vorläufig suspendiert ist, bis eine unabhängige Untersuchung wegen eines möglichen Verstoßes gegen den WTA-Verhaltenskodex abgeschlossen ist.“

Vukov erhält somit momentan keine WTA-Lizenz, und Tennis Australia, verantwortlich für die Australian Open, wird ihm nach aktuellem Stand auch keine Akkreditierung für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres ausstellen. Eine offizielle Stellungnahme von Tennis Australia steht trotz Anfragen aber noch aus.

Momentan kann Vukov, der sich bereits in Australien befindet, weder die Trainingsplätze noch Rybakinas Box bei den Australian Open oder einem anderen Turnier betreten.

Vukov wehrt sich - auch Rybakina bezieht klar Stellung

Vukov ist sich allerdings keiner Schuld bewusst und setzt sich in einer Textnachricht, die im Athletic-Bericht zitiert wird, zur Wehr: „Ich habe definitiv nie jemanden missbraucht.“

Personen in Rybakinas Umfeld berichten demnach, dass die Kasachsin im Fall der Fälle ihrem Coach vermutlich entweder Eintrittskarten für ihre Matches organisieren oder sogar die Australian Open sowie weitere WTA-Turniere boykottieren wird.

Die aufschlagstarke Spielerin steht nämlich weiter hinter Vukov und verteidigte ihnen erneut gegen alle Vorwürfe: „Ich habe schon einmal gesagt, dass er mich nie misshandelt hat oder so etwas in der Art. Ich bin nicht glücklich über die Kommentare, die ich sehe, vor allem von den Leuten, die auf der Tour sind. Es sind aktive Trainer, Kommentatoren. Ich glaube nicht, dass das fair ist.“

„Manchmal müssen dich andere Leute beschützen“

Ob sie damit auch Shriver und Vandeweghe gemeint hat? Letztgenannte betonte: „So sehr ich auch Elena Rybakinas Meinung und Entscheidungen vertrauen möchte, ich habe einige andere Bilder gesehen und ich denke, wir alle haben in den Matches gesehen, dass Vukov nicht der Netteste ist.“

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„Wo es Rauch gibt, ist oft auch Feuer“, ergänzte die 33-Jährige und führte weiter aus: „Manchmal müssen dich andere Leute beschützen, wenn du dich selbst nicht schützen kannst, und das ist es, was die Tour versucht zu tun, nach dem, was sie über Vukov gesehen und gelernt haben.“

Noch deutlicher wurde jedoch Shriver bei X: „Es ist an der Zeit, dass sich unser gesamter Sport endlich gegen den bekannten Missbrauch und die sektenartigen Manipulationen von Spielern wehrt. Dies ist eine sehr traurige Situation und ich bete für ER (Elena Rybakina, Anm. d. Red.).“