Plötzlich ging es ganz schnell. Gerade erst hatte Eva Lys erfahren, dass sie als „Lucky Loser“, als Nachrückerin, doch noch an den Australian Open teilnehmen durfte, da stand sie auch schon auf dem Platz - und gewann. Mit 6:2, 6:2 besiegte die 23-jährige Deutsche nach einer blitzsauberen Partie die Lokalmatadorin Kimberly Birrell in nur 70 Minuten.
Irres deutsches Tennis-Märchen
Lys war ursprünglich in der letzten Runde der Qualifikation knapp gescheitert. Weil aber kurzfristig auch noch Anna Kalinskaja zurückzog, rückte Lys doch noch ins Hauptfeld nach. „Das Beste, was mir passiert ist, war, dass ich mit gar nicht vorbereiten konnte. Ich habe wirklich zehn Minuten vor dem Match den Anruf der Supervisorin bekommen, dass ich jetzt auf den Platz darf“, erklärte sie bei Eurosport.
Lys erhält 10 Minuten vor Match Nachricht
Sie fügte an: „Ich habe es nur noch geschafft, mich umzuziehen. Kein Warm-up, kein Gar-nichts, deshalb hatte ich einen relativ lockeren Arm.“ Selbst die Rückflüge nach Deutschland waren alle schon gebucht. Nun darf sie alle Pläne ändern.
Da Kalinskaja zuvor an Position 13 gesetzt gewesen war, erwischte die 128. der Weltrangliste zudem einen guten Turnierbaum - in der zweiten Runde wartet am Donnerstag erneut eine ungesetzte Spielerin auf Lys.
Gegen Birrell, die sich ursprünglich auf ein Match als klare Außenseiterin eingestellt hatte, spielte die talentierte Hamburgerin von Beginn an unbekümmert auf. In der Kia Arena, einem der größeren Plätze auf der Anlage in Melbourne, überzeugte sie mit aggressivem Spiel und durfte schließlich jubeln. Erst zum zweiten Mal nach den US Open 2023 überwand Lys bei einem Grand Slam die Auftakthürde.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)