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Alexander Zverev; Ein Makel setzt sich fest

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Alexander Zverev; Ein Makel setzt sich fest

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Ein Makel setzt sich fest

Alexander Zverev scheitert trotz bester Titelchancen bei den US Open. Die Jagd nach einem Grand-Slam-Titel wird für den Deutschen zu einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit.
Der deutsche Alexander Zverev scheitert im Viertelfinale der US Open mit 6:7, 6:3, 4:6 und 6:7  an Taylor Fritz. Fritz erreicht damit erstmals das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers.
Franziska Wendler
Franziska Wendler
Alexander Zverev scheitert trotz bester Titelchancen bei den US Open. Die Jagd nach einem Grand-Slam-Titel wird für den Deutschen zu einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit.

„Nie standen die Chancen besser.“ Ein Satz, den Alexander Zverev in den vergangenen Tage mehr als nur einmal zu hören bekommen haben dürfte. Ein Satz, dessen Aussage stimmte, der sich aber trotzdem nicht erfüllte.

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Als in der vergangenen Woche mit Carlos Alcaraz und Novak Djokovic die beiden wohl größten Favoriten auf den Titelgewinn frühzeitig bei den US Open scheiterten, schien der Weg für den Deutschen frei. Die als verbliebene Hauptkonkurrenten gehandelten Jannik Sinner und Daniil Medwedew hätten erst im Finale gewartet. Doch dieses muss der Deutsche am Fernseher verfolgen.

Zverev entsetzt: „Es war bodenlos“

Denn erneut ist Zverev auf dem Weg zum sehnlichst erwarteten ersten Grand-Slam-Titel gescheitert. Im Viertelfinale war nach einer schwachen Leistung gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz Schluss. Der Traum platze - wieder einmal.

„Es war einfach nur bodenlos, ich habe nichts getan, womit ich den Sieg verdient gehabt hätte, so einfach ist das. Ich habe schrecklich gespielt. Der Aufschlag war okay, aber von der Grundlinie aus habe ich mich absolut schrecklich gefühlt“, suchte der 27-Jährige nach der Pleite nicht nach Ausreden.

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Zverev mit enormer Selbstkritik

Vor allem seine eigentlich bärenstarke Rückhand funktionierte im Spiel nicht: „Schrecklich, absolut schrecklich. Mein zuverlässigster Schlag, den ich normalerweise nachts um drei ohne Probleme spiele... mir fehlen die Worte.“

Und weiter: „Ich habe kein Gefühl im Schläger gehabt, null Komma null. Es war unglaublich. Ich weiß nicht, ob ich jemals in meiner Karriere so ein Gefühl bei meiner Rückhand gehabt habe. Ich glaube, das war das erste Mal, und ich hoffe auch das letzte Mal.“

Schwache Leistung gegen Fritz bei den US Open

Dass Zverev nach unzähligen leichten Fehlern, fehlender Aggressivität und einer generell zu passiven Spielweise als verdienter Verlierer vom Platz ging, daran ließ auch Boris Becker keinen Zweifel.

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„Sascha hat gut gefightet, aber im vierten Satz hatte ich nicht das Gefühl, dass er wirklich an seine Chance glaubt. Er wirkte heute wie gehemmt, als würde er mit der Handbremse spielen. Auch körperlich war er ziemlich an der Grenze. Das Tor fürs Finale war auf - und das hat ihn vielleicht gebremst“, bilanzierte die Tennis-Legende bei sportdeutschland.tv.

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Das US-Open-Aus kam dabei ausgerechnet gegen den Spieler, der Zverev vor rund zwei Monaten schon in Wimbledon eine empfindliche Niederlage zugefügt hatte. Seinerzeit hatte Taylor Fritz trotz 0:2-Satzrückstand das Achtelfinale gegen den an einer Knieverletzung angeschlagenen Zverev noch gedreht.

Seitdem hatten sich die Vorzeichen geändert, wie Zverev, dessen größter Erfolg der Olympiasieg 2020 in Tokio ist, vor dem Duell am Dienstag erläuterte. „Jetzt bin ich gesund, das ist der große Unterschied. Ich erwarte, dass es nochmal ein sehr, sehr toughes Match wird, ein schönes Battle - hoffentlich mit einem anderen Resultat als in Wimbledon.“ Doch es kam anders.

Bittere Pleiten für Zverev in 2024

Die Wimbledon- und US-Open-Pleiten gegen Fritz, der nun übrigens erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinale steht, sind aber mitnichten die einzigen großen Enttäuschungen für Zverev im Jahr 2024.

Schon bei den Australian Open zu Jahresbeginn scheiterte er im Halbfinale - nach einem Fünf-Satz-Drama gegen Daniil Medvedev. Und auch bei Olympia hatte der Sportler keinen Grund zum Feiern. Die Titelverteidigung gelang nicht, stattdessen haderte Zverev mit der Hitze in Paris und schied frühzeitig gegen den Italiener Lorenzo Musetti aus.

34 Grand Slams ohne Titel

Die wohl bitterste Pleite setzte es allerdings Anfang Juni. Im Finale der French Open war der erste Grand-Slam-Titel zum Greifen nahe - und ging doch wieder an den Gegner. Gegen „Biest“ Carlos Alcaraz unterlag Zverev nach 2:1-Satzführung in fünf Sätzen. „Was ich hier gelernt habe: Dass ich physisch nochmal auf ein ganz anderes Niveau kommen muss“, sagte Zverev seinerzeit nach der Pleite.

34-Mal trat Alexander Zverev bislang bei einem Grand Slam an, 34 Mal siegte am Ende ein anderer Spieler. Sinner, Medvedev, der noch einmal deutlich jüngere Alcaraz - die Konkurrenten aus Zverevs Generation dürfen sich allesamt Grand-Slam-Sieger nennen. Nur Zverev nicht.

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Läuft Zverev die Zeit davon?

Gewiss, der Olympiasieg, zwei Siege beim ATP-Masters, insgesamt 22 Turniererfolge und mehr als 45 Millionen Euro Preisgeld sind wahrlich kein Misserfolg. Und dennoch: bei den im Tennis entscheidenden Grand Slams, mit ihren drei Gewinnsätzen die härteste Herausforderung im Turnierzirkus, reichte es bislang nie für einen Titel.

„Ich werde nächstes Jahr 28 und habe immer noch keinen dieser Titel, alles andere interessiert mich nicht“, haderte der tief enttäuschte Zverev, dem allmählich die Zeit davonzulaufen scheint.

Verzagen muss er aber dennoch nicht, das beweist die Vergangenheit. 2014 gewann der Schweizer Stan Wawrinka mit fast 29 Jahren seinen ersten Grand-Slam-Titel bei den Australien Open.

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Und auch Goran Ivanisevic bewies 2001, dass es sich immer lohnt, zu kämpfen. Nachdem er ein Jahrzehnt lang einem großen Titel hinterhergerannt war, triumphierte er mit fast 30 Jahren in Wimbledon. Für Zverev ist noch alles drin - mittlerweile ist er allerdings in einem Alter angelangt, indem er dann als Spätvollendeter gelten würde. Wenn er sich noch vollendet.