Dieses Duell hat eine mehrfach brisante Vorgeschichte: Wenn Alexander Zverev heute im Viertelfinale der US-Open gegen Taylor Fritz antritt (ab ca. 19.30 Uhr im LIVETICKER), gibt es reichlich Zoff-Potential. Denn der Deutsche spielt nicht nur gegen den Lokalmatador - sondern gewissermaßen auch gegen dessen Freundin.
Sorgt sie heute für Zverev-Knall?
Influencerin Morgan Riddle ist ein regelmäßiger Tribünengast bei Matches ihres Freundes, und erst im letzten Duell der beiden Tennis-Stars sorgte sie für Ärger bei Zverev.
Vor wenigen Monaten im Achtelfinale von Wimbledon ließ der US-Amerikaner Zverevs Träume vom ersten Grand-Slam-Sieg mit einem 4:6, 6:7, 6:4, 7:6, 6:3 platzen. Das große Thema danach war allerdings Riddle.
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Zoff um Fritz-Freundin in Wimbledon
Nachdem Fritz den Matchball verwandelt hatte, kam es zum obligatorischen Handschlag am Netz. Dabei zog Zverev eine ernste Miene und redete auf Fritz ein. Dieser ließ es über sich ergehen und sagte daraufhin beim Siegerinterview auf dem Court: „Es ist alles gut“, und wollte daraus kein Thema machen.
Zverev legte im Anschluss auf der Pressekonferenz nach, betonte aber, dass er kein Problem mit dem US-Amerikaner selbst gehabt habe. „Sein Team ist sehr respektvoll. Ich glaube sein Trainer, sein Physiotherapeut und sein Co-Trainer sind alle sehr respektvoll, aber dort sind vielleicht Leute in der Box, die nicht aus der Tenniswelt sind und auch nicht jedes Spiel schauen. Die waren etwas drüber.“
Obwohl Zverev es nicht aussprach, war klar, wer gemeint war: Riddle. Die Influencerin feuerte ihren Partner euphorisch sowie lautstark an - für Zverev offensichtlich zu laut. Doch das war nicht alles.
Influencerin spielt auf Anklage gegen Zverev an
Schon während des Spiels postete Riddle ein Bild vom Center Court in ihrer Instagram-Story und schrieb dazu: „Jubelt laut, Frauen.“
Nach dem Sieg ihres Freundes legte sie nach und filmte sich dabei, wie sie etwas trank und dabei tanzte. Dazu schrieb sie: „Wenn dein Mann für die Frauen gewinnt.“
Hintergrund ihres Statements wahrscheinlich: Gegen Zverev lief ein Prozess wegen des Vorwurfs der Körperverletzung vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. Dem 27-Jährigen wurde eine Gewalttat gegen seine ehemalige Freundin im Mai 2020 vorgeworfen.
Zverev unschuldig
Aber: Das Amtsgericht hatte den Körperverletzungsprozess gegen Zverev am 7. Juni vorläufig eingestellt. Hintergrund der Entscheidung sei eine außergerichtliche Einigung, wie das Gericht bekannt gab.
Nach Angaben des Gerichts musste Zverev im Gegenzug für die Einstellung des Verfahrens 200.000 Euro zahlen. Davon sind 150.000 Euro für die Staatskasse und 50.000 für einen Sammelfonds für gemeinnützige Einrichtungen. Die Entscheidung erfolgte auf Antrag der Staatsanwaltschaft, der Angeklagte und die als Nebenklägern an dem Verfahren teilnehmende Ex-Freundin des Hamburgers stimmten der Einstellung demnach zu.
„Alexander Zverev gilt weiterhin als unschuldig (...). Die Einstellung beinhaltet keine Schuldfeststellung und kein Schuldeingeständnis. Die gesetzliche Unschuldsvermutung bleibt unberührt“, stellten Zverevs Anwältinnen Anna Sophie Heuchemer und Katharina Dierlamm nach dem Prozess fest.
Zverev will Revanche für Wimbledon
Zverev, der im Wimbledon-Duell angeschlagen gegen Fritz verloren hatte, erklärte damals noch, es sei „alles gut, kein Drama. Er hat sich mit zwei Sätzen in Rückstand zurückgekämpft und natürlich waren alle sehr euphorisch, sehr aufgedreht.“
Auch Fritz berichtete im Gespräch mit Tennis-Channel zu der Handshake-Aktion: „Er hat mir zu einem guten Match gratuliert. Ich glaube er war ein bisschen verärgert, weil meine Box mich so angefeuert hat, obwohl er verletzt war.“
Ins heutige Revanche-Match geht Zverev dagegen in Vollbesitz seiner Kräfte. „Jetzt bin ich gesund, das ist der große Unterschied“, betont der Deutsche und freut sich auf „ein schönes Battle - hoffentlich mit einem anderen Resultat als in Wimbledon“.
Auf der Jagd nach seinem ersehnten ersten Grand-Slam-Titel wittert er im Duell mit dem Weltranglistenzwölften aus den USA seine große Chance. Denn nach dem Ausscheiden von Olympiasieger Novak Djokovic und Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz ist das Feld der Topfavoriten stark ausgedünnt.
Auf seine Hauptkonkurrenten Jannik Sinner und Daniil Medvedev kann er erst im Finale treffen. Zverev will davon aber noch nichts wissen („Ich habe als nächstes Taylor Fritz. Das ist das Einzige, was mich interessiert.“) und erwartet „ein sehr, sehr toughes Match“. Das dürfte es auch wegen der US-Fans auf der Tribüne geben - unter ihnen Morgan Riddle.