Gewankt, gekämpft - und doch gefallen: Jannik Sinner hat das Halbfinale beim Rasen-Klassiker in Wimbledon überraschend verpasst. Der 22 Jahre alte Weltranglistenerste aus Südtirol stieß bei der 7:6 (9:7), 4:6, 6:7 (4:7), 6:2, 3:6-Niederlage im Viertelfinalduell mit dem Russen Daniil Medvedev auch körperlich an seine Grenzen.
Überraschung! Nummer 1 fliegt raus
Es war ein historisches Match, denn es war das 36. Fünf-Satz-Match in Wimbledon in diesem Jahr, was einen neuen Grand-Slam-Rekord in der Open Era (seit 1968) darstellt. Bisher stand dieser bei 35 solcher Partien bei einem Major-Event, was bei den US Open 1983 und den Australian Open 2024 der Fall war.
Damit ist Sinner nach der vier Stunden andauernden Partie raus aus dem Rennen um seinen zweiten Grand-Slam-Titel, während Medvedev seinen Ruf als Nummer-1-Schreck bestätigte. Bereits zum dritten Mal besiegte er eine Nummer bei einem Grand Slam. Seit 2000 gelang dies laut Opta nur Novak Djokovic, Rafael Nadal und Stan Wawrinka.
Wimbledon: Medvedev stoppt Sinner-Serie
Im Januar hatte Sinner, der phasenweise nicht im Vollbesitz seiner Kräfte schien, das Duell der beiden Kontrahenten im Australian-Open-Finale noch für sich entschieden. Insgesamt hatte er gegen Medvedev zuletzt gar eine 5:0-Serie hingelegt.
Diesmal triumphierte aber Medvedev, der 2021 im Finale der US Open seine bisherige Sternstunde erlebte, und nun in Wimbledon wie im Vorjahr den Einzug in die Vorschlussrunde schaffte. Für den Moskauer ist es bereits das neunte Grand-Slam-Halbfinale und er peilt sein siebtes Finale an.
Medvedev, der nun am Freitag auf Titelverteidiger Carlos Alcaraz aus Spanien oder den US-Amerikaner Tommy Paul trifft, hielt gegen Sinner von Beginn an dagegen. Der Italiener musste sich Anfang des dritten Satzes beim Stand von 1:2 behandeln lassen.
Danach ging Sinner ohne durchschlagenden Erfolg auf schnelle Punktgewinne. Im vierten Satz berappelte sich der Favorit - doch Medvedev hatte das bessere Ende für sich.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)