Das ist so bitter! Tennis-Altstar Andy Murray muss seinen erhofften letztmaligen Start in Wimbledon abhaken - zumindest im Einzel-Wettbewerb.
Wimbledon-Drama um Legende
Der 37 Jahre alte Schotte, dessen Karriereende bevorsteht und der in seinem Erstrundenduell am Dienstag gegen Tomas Machac aus Tschechien angetreten wäre, ließ am Mittag in einem Statement die „sehr schwierige Entscheidung“ verlautbaren, von einer Teilnahme beim Tennis-Klassiker abzusehen.
„Leider hat Andy, obwohl er seit seiner Operation vor etwas mehr als einer Woche unglaublich hart an seiner Genesung gearbeitet hat, die sehr schwierige Entscheidung getroffen, in diesem Jahr kein Einzel zu spielen“, hieß es weiter. „Wie man sich vorstellen kann, ist er sehr enttäuscht, hat aber bestätigt, dass er mit Jamie (Murrays Bruder, Anm. d. Red.) im Doppel spielen wird und freut sich darauf, zum letzten Mal in Wimbledon anzutreten.“
Murrays Start hatte bereits in den vergangenen Wochen auf der Kippe gestanden, weil er noch immer Nachwirkungen seiner Rücken-Operation verspürte.
Murrays letzter Wimbledon-Traum platzt
Der Publikumsliebling, der 2013 und 2016 bei dem Rasenklassiker triumphierte - zudem zweimal bei Olympia - hatte im Vorfeld offen darüber gesprochen, was ihm eine letzte Teilnahme an Wimbledon trotz körperlicher Probleme bedeuten würde.
„Es ist kompliziert und wird dadurch noch komplizierter, dass ich noch einmal in Wimbledon spielen möchte“, sagte der Routinier. Murray hatte dabei aber auch eingeräumt, „noch nicht wieder 100 Prozent Gefühl und Empfindung in meinem Bein“ zu haben.
Bei dem fast Vierzigjährigen war vergangenen Samstag eine Zyste entfernt worden. Nun wird er sich allein im Doppel gebührend von seinen Fans in Wimbledon verabschieden können.
Becker und Co. reagieren auf Entscheidung
Während Tennis-Legende Boris Becker auf X mit Bestürzung (“Oh no“) auf die bittere Nachricht reagiert, kommentierten zwei frühere deutsche Tennis-Größen Murrays Entscheidung deutlich differenzierter.
„Wenn ich mich in den Spieler hineinversetze, kann ich es verstehen. Da möchte ich mir die Zeit geben bis zuletzt, dass vielleicht doch noch ein Wunder passiert. Wir sind da alle nicht rational, für die Spielerinnen und Spieler ist es das wichtigste Tennis-Turnier der Welt, die wollen hier spielen“, meinte Andrea Petkovic bei Prime Video über die späte Absage.
Und fügte an: „Dann denkst du nicht ‚Ahh, ich habe Schmerzen‘, sondern stehst am Morgen auf und sagst dir ‚ist doch besser‘. Man belügt sich ein bisschen selber, also ich kann Andys Sicht absolut verstehen.“
Barbara Rittner, zuletzt Deutschlands Head of Women‘s Tennis, wurde wiederum bei Prime Video deutlich: „Es sind ja alles Egoisten, so wirst du ja erzogen, dass du nur auf dich schaust. Dann wartest du bis zum letzten Moment. Aber ich habe da zwei Sichtweisen darauf: Auf der einen Seite denke ich mir, er hatte eine OP, dann sag es doch rechtzeitig ab. Aber ich habe auch Mitgefühl, vor allem mit Andy Murray, der sein letztes Mal hier gespielt hätte. Dem blutet das Herz.“
Statt des zweimaligen Olympiasiegers und Publikumslieblings absolviert nun der Belgier David Goffin das Erstrundenduell mit dem Tschechen Machac.
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