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Tennis: Die ewigen Fehden des Novak Djokovic

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Tennis: Die ewigen Fehden des Novak Djokovic

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Eine Ikone auf ewigem Kollisionskurs

Novak Djokovic gerät in seiner Karriere immer wieder mit dem Publikum aneinander. Der jüngste Zwist in Wimbledon sorgt dabei auch im Nachhinein noch für einigen Trubel. Unterstützung erhält er von einem einstigen Bad Boy.
Novak Djokovic gewann bisher sieben Mal das Wimbledon-Turnier
Novak Djokovic gewann bisher sieben Mal das Wimbledon-Turnier
© IMAGO/USA TODAY Network
Novak Djokovic gerät in seiner Karriere immer wieder mit dem Publikum aneinander. Der jüngste Zwist in Wimbledon sorgt dabei auch im Nachhinein noch für einigen Trubel. Unterstützung erhält er von einem einstigen Bad Boy.

Gute Nacht heißt auf Italienisch Buona Notte. Ob Novak Djokovic sich sprachlich bereits auf sein Halbfinale gegen den Italiener Lorenzo Musetti und dessen Fans vorbereitet hat, ist nicht bekannt. Zeit dafür hätte er genug.

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Der Serbe profitierte im Viertelfinale von der verletzungsbedingten Absage des Australiers Alex de Minaur und erreichte kampflos die Runde der letzten Vier.

Zuvor hatte der siebenmalige Wimbledon-Sieger sich sportlich klar im Achtelfinale gegen den Dänen Holger Rune (6:3, 6:4, 6:2) durchgesetzt und anschließend im On-Court-Interview Giftpfeile in Richtung Fans geschossen. „An alle, die sich dazu entschieden haben, die Spieler, in diesem Fall mich, nicht zu respektieren: Habt eine guuuuuuute Nacht. Guuuute Nacht“, wetterte Djokovic nicht zum ersten Mal über das Publikum.

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Nach 98 Sekunden! Djokovic bricht Interview ab

Trotz teils kritischer Stimmen blieb sich der Grand-Slam-Rekordsieger jedoch auch mit ein wenig gewonnenem Abstand seiner Meinung treu. „Wenn ich denke, dass das Publikum eine Linie überschreitet, dann reagiere ich. Ich bereue meine Worte nicht oder meine Taten auf dem Court“, erklärte sich Djokovic im Interview mit der BBC.

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Offensichtlich war das Thema für den Tennis-Star damit auch abgehakt, während sein Gegenüber weitere Fragen zur Auseinandersetzung aus dem Achtelfinale stellen wollte. Zum Ärger von Djokovic.

„Haben Sie irgendwelche anderen Fragen, außer denen über das Publikum?“, fragte der 37-Jährige, ehe er eine weitere Frage zu seinem Viertelfinalgegner kurzerhand abfertigte und das Interview nach 98 Sekunden abbrach.

Eine Historie an Auseinandersetzungen

Doch ein Blick in die Karriere von Novak Djokovic zeigt: Es ist keine Seltenheit, dass der Superstar mit den Fans aneinanderstößt und aneckt. Erste Buh-Rufe erntete er dabei schon zu Beginn seines Aufstiegs zum Weltklasse-Sportler im Jahr 2008.

Nach einem Sieg gegen Andy Roddick bei den US Open 2008 setzte Djokovic auf die Frage, warum er das Publikum provoziere gegen die Fans nach: „Die sind doch sowieso schon alle gegen mich. Die glauben doch, dass ich täusche und simuliere. Das geht schon in Ordnung.“

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Eine Geschichte, die sich über die Jahre wiederholen sollte. So rief er 2013 in Madrid „Lutscht meinen Schw**z“, auf Serbisch in Richtung Publikum, als dieses aufgrund seiner Spielweise den Gegner unterstützte.

Auch ein Eklat im Duell mit Rune ist dabei kein Novum. Bei den US Open 2021 verwechselte Djokovic langgezogene „Ruuuune“-Rufe mit der Antipathie der Zuschauer und erklärte nach dem Spiel: „Keine ideale Atmosphäre für mich, aber ich habe gelernt, damit umzugehen.“

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Djokovic auf Konfrontationskurs

Ein weiteres Beispiel der konstant angespannten Beziehung zwischen Djokovic und dem Publikum ereignete sich im Halbfinale des letztjährigen Wimbledon-Turniers gegen Jannik Sinner. Zunächst kritisierte er eine Strafe, da er mit zu lautem Stöhnen gestört habe und richtet sich daraufhin mit kleinen Gesten an die Beobachter. Der Gipfel: eine „Heult doch“-Geste nach dem Abwehren zweier Matchbälle im dritten Satz.

Das Verhalten des Superstars wirkt in Teilen beinahe paranoid, wie auch bei den Australian Open in diesem Jahr. Während Djokovic in Folge einiger Zwischenrufe in Runde zwei mehrfach „Sag‘s mir ins Gesicht“ in Richtung Publikum ruft, war es im Viertelfinale ein schreiendes Baby, welches das Tennis-Ass aus dem Konzept brachte. Die Forderung: Das Baby solle aus dem Stadion gebracht werden.

Tennis-Insider Ben Rothenberg äußerte sich via X über den 37-Jährigen und seinem neuerlichen Wimbledon-Auftritt: „Paranoid oder nicht, zerbrechlich oder nicht, unreif oder nicht, diese Version von Djokovic ist so viel authentischer und unterhaltsamer als der herzzerreißende Unsinn von vor einem Jahrzehnt. Ich bin froh, dass er in den letzten Jahren seine Wahrheit gesagt hat.“

Tennislegende verteidigt Djoker: „Er ist wie Darth Vader“

Dem Serben wird vor allem nach seinem jüngsten Clinch Verständnis entgegengebracht. „Er ist wie Darth Vader im Vergleich zu zwei der besten Tennisspieler, die wir je gesehen haben“, meinte Tennislegende John McEnroe bei BBC und führte verglichen mit Rafael Nadal und Roger Federer aus: „Er ist bei Weitem derjenige, der am meisten einstecken musste.“

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McEnroe, dem in seiner Karriere auch ab und zu Antipathie entgegenschlug, erklärte, wie es ist, wenn die Fans gegen einen sind. „Ich habe es gehasst in gewisser Weise. Will man, dass die Leute gegen dich sind? Darauf hoffen, dass du verlierst? Nur weil du so gut bist? Sie halten doch zum anderen, weil du so gut bist. Das ist der einzige Grund, warum die Leute gegen ihn sind“, mutmaßte „Big Mac“ bei der BBC.

McEnroe bezeichnete die Nummer zwei der Weltrangliste auch deshalb als den „Größten, der je gespielt hat“.

„Glauben Sie nicht, dass es in den vergangenen zehn, 15 Jahren mindestens 100 Spiele gab, in denen Djokovic wegen seines Könnens nicht respektiert wurde? Was hat er denn so Schlimmes getan? Dass er so hart kämpft, wie noch nie jemand auf dem Tennisplatz gekämpft hat? Ich verstehe einfach nicht, warum. Liegt es am Aussehen oder daran, wo er herkommt?“, fragte der 65-Jährige, der zudem Djokovics Verhalten würdigte: „Ich bewundere seinen Mut, das so auszusprechen. Denn damit bringt er ja noch mehr Leute gegen sich auf.“

Dabei war ein Start von Djokovic in Wimbledon nach seiner Operation lange fraglich. „Nun ist er da, hilft dem Turnier und denkt sich wohl auch: Warum bekomme ich keine Liebe?“, so McEnroe. Ein bisschen Amore würde allen Beteiligten sicherlich guttun.