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Tennis-Zirkus feiert "unglaubliche" Geschichte von Wimbledon!

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Tennis-Zirkus feiert "unglaubliche" Geschichte von Wimbledon!

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Das sonnige Märchen von Wimbledon

Lulu Sun schreibt mit ihrem Einzug ins Viertelfinale von Wimbledon Geschichte. Die Neuseeländerin mit multikulturellem Hintergrund übertrifft alle Erwartungen und wird vom Tennis-Zirkus gefeiert.
Bei Wimbledon 2024 wollen die Stars der Tenniswelt sich einmal mehr in die Geschichtsbücher eintragen. SPORT1 präsentiert die wichtigsten Infos und Fakten sowie Rekorde zum Tennis-Spektakel in London.
Lulu Sun schreibt mit ihrem Einzug ins Viertelfinale von Wimbledon Geschichte. Die Neuseeländerin mit multikulturellem Hintergrund übertrifft alle Erwartungen und wird vom Tennis-Zirkus gefeiert.

Es ist eine dieser Geschichten, die wohl nur der Sport schreiben kann. Eine neuseeländische Wimbledon-Qualifikantin kämpft sich Runde für Runde weiter und wirft auch einen britischen Star vor heimischen Publikum aus dem Turnier.

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Die Rede ist von Lulu Sun, die am Sonntag mit einem Dreisatz-Sieg (6:2, 5:7, 6:2) gegen die frühere US-Open-Gewinnerin und Lokalmatadorin Emma Raducanu ins Viertelfinale von Wimbledon einzog.

Unter Tränen der Freude und tosendem Applaus des Publikums fand Sun zunächst lobende Worte für ihre Gegnerin, ehe ihr die eigenen ausgingen.

„Es war ein großartiges Spiel gegen sie und sie hat sich wirklich ins Zeug gelegt, um zu gewinnen. Ich musste also wirklich bis zum Umfallen gegen sie kämpfen, weil sie natürlich zu jedem Ball läuft und bis zum Ende kämpft. Ich bin einfach …, mir fehlen im Moment die Worte“, kämpfte sich Sun durch das Interview auf dem Court. Auf der Tribüne weinte Suns Schwester, auch Mama Sun war emotional angefasst.

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Damit hatte Sun das energische englische Publikum auf ihre Seite gezogen. „52 Winner zu spielen, unter diesen Umständen, auf dem Centre Court, gegen die Lokalmatadorin, das ist einfach unglaublich“, schwärmte die ehemalige Wimbledon-Siegerin Ash Barty als Expertin bei BBC und lobte weiter: „Sie weiß wirklich, wie man auf Rasen spielt.“

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Sun kassiert ab

Vor dem Turnier kannten Sun wohl nur eingefleischte Tennis-Fans. Als 123. der Weltrangliste, die auf der WTA-Tour bisher lediglich zwei Partien gewinnen konnte, startete Sun in ihr zweites Grand-Slam-Turnier. Mittlerweile sind es in sieben Tagen vier gewonnene Matches geworden - was sich auch finanziell auswirkt.

Allein in der vergangenen Woche konnte das Tennis-Ass mehr Preisgeld einstreichen als in ihrer gesamten Karriere und darf nun vom Halbfinale oder mehr träumen.

Abzusehen war die Erfolgsgeschichte dabei nur bedingt. Zwar kletterte Sun nach einer starken Saison um etwa 100 Plätze in der Rangliste, galt allerdings immer noch als klare Außenseiterin. Auch Sun selbst startete nach der Qualifikation mit geringen Erwartungen ins Turnier.

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„Das Level von denen, die in der Qualifikation spielen, ist nicht grundlegend schlechter als das der Top 100. Trotzdem habe ich mir nicht gesagt, ich werde im Viertelfinale in Wimbledon stehen. Vielmehr bin ich einfach in Match für Match gegangen“, erklärte Sun, die in der Qualifikation für die French Open klar an der Deutschen Eva Lys gescheitert war.

Der Coup im Duell mit Raducanu war nicht der einzige, der Sun im Turnierverlauf gelang. Schon in der ersten Runde düpierte sie mit Qinwen Zheng die Nummer acht der Weltrangliste und ließ sich auch von Yuliia Starodubtseva oder Lin Zhu nicht stoppen.

„Die einzige Sonne“ von Wimbledon

Anerkennung gab es deshalb auch von vielen Kollegen. Nach einer verregneten Woche in Großbritannien vermeldete Tennis-Star Stefanos Tsitsipas via X: „Die einzige Sonne (engl. Sun), die wir in dieser Woche hatten, ist Lulu.“

„Geschichten wie die von Sun werden im Tennis gebraucht. Die Spieler brauchen die Chance, die Woche ihres Lebens zu erleben“, schrieb auch Ex-Tennis-Profi Karue Sell von MyTennisHQ und führte aus: „Los Lulu. Los College-Tennis. Vorwärts Underdogs!“

Mit einer beeindruckenden Statistik kann Sun aufwarten. Inklusive der Qualifikation spielte Sun 1195 Ballwechsel, von denen sie 243 mit einem Winner für sich entschied.

Auch eine witzige Anekdote kann Sun präsentieren. Bei einem ITF-Turnier in Indien 2017 bekam sie einen besonderen Gast bei einer Trainingssession. Während sie trainierte, verirrte sich eine Kuh auf die Plätze und schlenderte zwischen den Courts umher.

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Graf als Inspiration

Durch ihren sensationellen Erfolgslauf in Wimbledon macht die Neuseeländerin nicht nur eine Nation stolz. Zwar tritt Sun für ihr Geburtsland Neuseeland an, aufgewachsen ist sie jedoch seit ihrem fünften Lebensjahr als Tochter einer chinesischen Mutter und eines kroatischen Vaters in der Schweiz.

Der bekannteste Schweizer Tennisspieler Roger Federer war für Sun, die an der Universität von Texas ein Studium absolvierte, eine Inspiration. „Ich habe viele Profis gesehen, als ich aufgewachsen bin. Federer, wie er ans Netz gegangen ist. Oder auf YouTube: Steffi Graf gegen Martina Navratilova. Ich habe alles in mich aufgesogen und versucht, in mein Spiel zu übernehmen“, sagte sie nach ihrem Sieg gegen Raducanu.

Noch vor wenigen Monaten trat Sun auch noch für die Schweiz an, ehe sie sich nach dem WTA-Turnier in Auckland im Januar zu einem Wechsel entschloss. „Die überwältigende Unterstützung und das Gefühl, von einem ganzen Land umarmt zu werden, stärkten meine tiefe Verbundenheit und mein Gefühl, ‚zu Hause‘ zu sein“, erklärte Sun damals bei Instagram.

Im Viertelfinale geht der Traum nun in eine weitere Runde. Am Dienstag trifft Sun jetzt auf die Kroatin Donna Vekic (Nummer 37 der Welt). Sollte das Märchen ein nächstes Kapitel schreiben, würde im Halbfinale der Sieger aus der Partie von Jasmine Paolini (7.) und Emma Navarro (17.) warten.