Alexander Zverev war mit sich im Reinen. „Ich habe alles gegeben, was ich konnte“, sagte der Hamburger nach seinem zweiten Grand-Slam-Finale - und der zweiten vergebenen Chance.
Deutliche Worte von Zverev
War er 2020 bei den US Open nach verspielter Zwei-Satz-Führung gegen Dominic Thiem noch am Boden zerstört gewesen, ordnete der 27-Jährige die Niederlage gegen Carlos Alcaraz im French-Open-Endspiel nüchtern ein: „Er spielte fantastisch, besser als ich. Anders als in New York habe ich es nicht weggegeben.“
Zverev machte dabei bemerkenswert offen klar, dass er zwischen Alcaraz und sich einen Klassenunterschied sieht - und viel Arbeit vor sich, um diesen zu überwinden.
Der Spanier, den Zverev auch für seine taktischen Finessen lobte, sei „ein Biest, ein Tier. Die Intensität, mit der er Tennis spielt, unterscheidet sich von allen anderen.“ Zverevs Erkenntnis? „Ich muss physisch nochmal auf ein ganz anderes Niveau.“
Zverev hakt Schiedsrichter-Fehler schnell ab
Zverev will weiter angreifen, nach vorne schauen. Deswegen hakte er auch schnell ab, dass im Entscheidungssatz beim Stand von 1:2 und 40:15 bei Aufschlag Alcaraz der Stuhlschiedsrichter ein Service des Spaniers fälschlicherweise gut gegeben hatte.
Ein Videosystem wie etwa das etablierte Hawkeye soll in Paris erst im kommenden Jahr eingeführt werden. „Klar ist es ein Unterschied, ob du 1:3 hinten liegst oder es 2:2 steht“, sagte Zverev: „Es ist frustrierend, aber es sind auch nur Menschen.“ Unter dem Strich sei Alcaraz „der bessere Spieler“ gewesen.
Boris Becker, der nach dem 3:6, 6:2, 7:5, 1:6, 2:6 von Zverev gegen Alcaraz weiterhin der letzte deutsche Grand-Slam-Sieger im Herren-Einzel ist (Australian Open 1996), zollte dem Hamburger trotzdem “Riesenrespekt“ und schwärmte in seiner Funktion als TV-Experte bei Eurosport von einem „Gladiatoren-Kampf von zwei fantastischen Spielern“.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)