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French Open: Zverev zwischen Fluch, Freispruch und Finale

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French Open: Zverev zwischen Fluch, Freispruch und Finale

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Zverev: Zwischen Fluch und Finale

Alexander Zverev steht zum vierten Mal hintereinander im Halbfinale der French Open. Dort wartet mit Casper Ruud ein alter Bekannter. Mit dem Norweger hat er noch eine Rechnung offen. Und auch abseits des Platzes gibt es einen Erfolg zu vermelden.
Alexander Zverev wurde in Hamburg geboren
Alexander Zverev wurde in Hamburg geboren
© IMAGO/Kyodo News
Alexander Zverev steht zum vierten Mal hintereinander im Halbfinale der French Open. Dort wartet mit Casper Ruud ein alter Bekannter. Mit dem Norweger hat er noch eine Rechnung offen. Und auch abseits des Platzes gibt es einen Erfolg zu vermelden.

Aktuell läuft es für Alexander Zverev. Der 27-Jährige eilt bei den French Open von Sieg zu Sieg und steht im Halbfinale. Und auch vor Gericht konnte er einen Erfolg verbuchen: Der Prozess wegen vermeintlicher Körperverletzung gegen seine Ex-Freundin wurde am Freitagmorgen eingestellt.

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Sportlich hatte der gebürtige Hamburger am Mittwochabend im Viertelfinale den Australier Alex De Minaur klar in drei Sätzen besiegt und war damit zum vierten Mal hintereinander ins Halbfinale von Roland Garros eingezogen.

Dort trifft er auf einen alten Bekannten – Casper Ruud. Mit dem Norweger hat er noch eine Rechnung offen, hatte der ihn doch im letztjährigen Halbfinale mit 6:3, 6:4, 6:0 förmlich vom Platz gefegt.

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Also auch in diesem Jahr eine klare Sache? Nicht ganz – dieses Jahr stehen die Vorzeichen ein bisschen anders. 2023 kam Zverev aus einer schweren Verletzung und war noch nicht auf seinem absoluten Leistungshoch angekommen.

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Mental voll gefestigt

2022 hatte er sich, ebenfalls im Halbfinale von Roland Garros, im Match gegen Rafael Nadal sieben Bänder im rechten Fuß gerissen und musste unter Schmerzensschreien das Match aufgeben.

Diese Verletzung scheint er zwei Jahre später nun komplett hinter sich gelassen zu haben. Zverev spielt aktuell sein vielleicht bestes Tennis, konnte zur Vorbereitung auf Paris schon das ATP Masters 1000 in Rom gewinnen und ist seit elf Spielen auf der Tour ungeschlagen.

Und auch mental scheint er aktuell voll fokussiert zu sein. Im Viertelfinale gegen De Minaur wurde Zverevs Tiebreak-Stärke einmal mehr zum Trumpf. Gegen den 25-Jährigen lag er im zweiten Satz im Tiebreak bereits mit 0:4 zurück, konnte diesen aber am Ende noch mit 7:5 für sich entscheiden.

Freispruch das Zünglein an der Waage?

Generell weist der gebürtige Hamburger in Paris eine Tiebreak-Statistik von 23:2 auf - ein überragender Wert, der auch im Hinblick auf das Halbfinale gegen Casper Ruud noch wichtig werden könnte.

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Zudem hat der Weltranglisten-Vierte auch abseits des Platzes einen Sieg zu vermelden. Wie am Morgen vor dem Halbfinale bekannt wurde, wurde der seit dem 31. Mai gegen ihn laufenden Prozess wegen Körperverletzung eingestellt. Darauf haben sich die Anwälte von Zverev, die Staatsanwaltschaft sowie die Nebenklägerin Brenda Patea geeinigt.

Dabei wogen die Vorwürfe durchaus schwer: Zverev soll seine damalige Freundin Patea in der Nacht zum 20. Mai 2020 in einem Treppenhaus in Berlin gewürgt haben, Zverev bestritt die Tat vehement. Der vorzeitig zu seinen Gunsten beendete Prozess könnte Zverev nun weiter beflügeln und im Halbfinale noch befreiter aufspielen lassen.

„Ich möchte ins Finale einziehen“

Doch es gibt auch Argumente, die gegen einen Zverev-Sieg am Samstag gegen Ruud sprechen. Zwar zog Zverev jetzt zum vierten Mal hintereinander ins Halbfinale ein, doch bisher war dort immer Endstation.

2021 war der Grieche Stefanos Tsitsipas nach fünf Sätzen stärker. 2022 bremste ihn die Verletzung gegen Nadal aus und im vergangenen Jahr war Ruud eben eine Nummer zu groß. Jener Ruud hat einen weiteren Vorteil. Im Turnierverlauf musste Zverev schon zwei Matches über die volle Distanz bestreiten. Sein Gegner hingegen kommt ausgeruht zum Halbfinal-Duell. Ruud hatte zuletzt drei Tage Pause, nachdem sein Viertelfinalgegner Novak Djokovic die Partie verletzungsbedingt absagen musste.

„Keine Sorgen im Körper“

Laut Zverev ist die längere Spielzeit jedoch kein Nachteil: „Physisch fühle ich mich gut. Ich habe keine Sorgen im Körper.“

Der Olympia-Sieger hat bereits bewiesen, dass er sich durchbeißen und kämpfen kann. Sein Ziel ist jedenfalls klar: „Ich möchte ins Finale einziehen. Das ist mein Fokus“, sagte ein erschöpfter Zverev nach dem Viertelfinalsieg auf dem Center Court.

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Dort würde ihn allerdings die nächste große Herausforderung erwarten. Und diese dürfte nicht minder schwierig werden.

Im zweiten Halbfinale spielen mit Carlos Alcaraz und Jannik Sinner die momentan wohl besten Spieler der ATP-Tour. Der Italiener Sinner ist sogar jüngst durch Djokovics Rückzug zur ersten italienischen Nummer Eins der Welt aufgestiegen. Zverev dürfte also gewarnt sein.

„Das sehen wir am Freitag“

Doch zuerst muss im Halbfinale Ruud aus dem Weg geräumt werden. Ruud, der die letzten zwei Jahre sogar jeweils das Finale der French Open erreichen konnte, sei „ein toller Spieler“ und „definitiv einer der besten Spieler auf diesem Belag. Ich denke, ich muss mein bestes Tennis spielen, um eine Chance zu haben“, gab Zverev, der weiterhin seinem ersten Major-Titel nachjagt, vor der Partie am Samstag zu.

Es ist also alles angerichtet für einen spannenden Showdown, die Halbfinal-Neuauflage von 2023. Wer dabei als Sieger hervorgehen wird... das drückte Zverev selbst am besten aus: „Ich weiß nicht, ob es dieses Mal ein anderes Ergebnis geben wird. Das sehen wir Freitag …“