Historisches Erstrunden-Aus für Rafael Nadal: Der Rekordsieger von Paris ist am Montagabend - auch unter den Augen von Novak Djokovic - mit 3:6, 6:7 (5:7), 3:6 an Alexander Zverev gescheitert.
Historisches Nadal-Aus!
Nie zuvor hatte Nadal ein Erstrunden-Match bei den French Open verloren. Der Spanier stand insgesamt 15-mal im Finale - 14-mal gewann er das Turnier, zuletzt 2022. Vergangenes Jahr hatte er Roland Garros wegen einer Muskelverletzung im Hüftbeuger verpasst.
Letztes Paris-Match für Nadal?
„Es war unglaublich. Diese Energie hier ... Wenn es das letzte Mal war, habe ich es genossen“, sagte Nadal nach der Niederlage mit Tränen in den Augen. Er hoffe, die Fans in Paris „wiederzusehen, aber ich weiß es noch nicht sicher“.
Schon zuvor hatte er angekündigt, es bestehe eine Chance, „dass dies mein letztes Mal in Roland Garros ist, aber wenn ich Ihnen sagen soll, dass das zu 100 Prozent so ist, dann werde ich das nicht tun“.
Zumindest zu den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) will er noch einmal nach Roland Garros zurückkehren, womöglich im Doppel an der Seite seines Landsmannes Carlos Alcaraz.
„Ich war wettbewerbsfähig, ich hatte meine Chancen. Aber es war nicht genug“, sagte Nadal und lobte seinen Gegner: „Ich muss Sascha gratulieren. Ich wünsche dir das Beste für das Turnier.“
Zverev-Gegner offen
Der Deutsche trifft in der Runde der letzten 64 auf David Goffin (Belgien) oder Giovanni Mpetshi Perricard (Frankreich).
Vor zwei Jahren hatte sich Zverev im Halbfinal-Duell mit Nadal die Außenbänder im rechten Sprunggelenk gerissen. Vergangenes Jahr stand er ebenfalls im Halbfinale, scheiterte aber an Casper Ruud.
„Es war ein bisschen Pech gewesen, dass er in der ersten Runde direkt gegen mich spielen musste“, sagte Zverev bei Eurosport über Nadal. An ein Karriereende des Spaniers glaubt er derweil nicht: „Ich glaube, dass er nächstes Jahr noch mal zurückkommt“.
Stars schauen Nadal zu
Nadal gegen Zverev - es war das Duell, dass die Tennisfans in aller Welt nach der aufsehenerregenden Auslosung elektrisierte. Für den Auftakt seines wahrscheinlichen Abschiedsbesuchs in seinem „Wohnzimmer“ Court Philippe Chatrier hatte sich der ungesetzte „Stier aus Manacor“ eine leichtere Aufgabe gewünscht als den formstarken Hamburger, der sich 2022 im Halbfinalduell beider Spieler so schwer verletzt hatte.
Die Atmosphäre, die Spannung fühlten sich eher nach einem Finale an als nach einem Erstrundenduell. Die versammelte Tennisprominenz um Djokovic, Carlos Alcaraz und Iga Swiatek zog es in die Arena.
„Dieser Ort ist magisch für mich“, hatte Nadal vor seinem 19. Start bei seinem Lieblingsturnier gesagt und für Zverev bedrohliche Sätze hinzugefügt: „Ich habe eine gute Trainingswoche hinter mir.“
Zverev dominiert Nadal
Entsprechend rechnete der einstige Weltranglistenzweite aus Deutschland mit einem Kontrahenten in Topverfassung. „Er wird hier auf den Platz kommen und zum alten Rafael Nadal werden“, sagte Zverev bei Eurosport.
Doch der Aufschlaghüne schaffte etwas, was nur wenige Spieler bisher in Paris schafften: Er dominierte den 22-maligen Grand-Slam-Champion mit effizientem Service und druckvollem Grundlinienspiel.
Nadal steigerte sich im Laufe des Matches. Aber der Ausnahmespieler, der Paris so lange so sehr dominiert hat, musste seine Unterlegenheit letztlich anerkennen.
Zverev schenkte den Moment nach dem Sieg dennoch Nadal: „Vielen Dank Rafa, von der ganzen Tenniswelt. Ich habe ihn in meiner Kindheit im Fernsehen gesehen und hatte das große Glück, gegen ihn spielen zu dürfen. Heute ist es nicht mein Moment, es ist Rafas Moment.“
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)