Ella Seidel schossen schon Mitte des zweiten Satzes die Tränen in die Augen, ihr Grand-Slam-Debüt bei den Australian Open hatte sich die junge Hamburgerin ganz anders vorgestellt.
Tennis-Hoffnung gnadenlos zerlegt
Titelverteidigerin Aryna Sabalenka kannte auf der größten Bühne in Melbourne keine Gnade mit der 18-Jährigen, die vom Publikum in der Rod Laver Arena aufmunternd angefeuert wurde - am Ende beim 0:6, 1:6 aber völlig chancenlos blieb.
„Das tut mir sehr leid“, sagte Co-Kommentatorin Anke Huber bei Eurosport. Die ehemalige deutsche Spitzenspielerin kennt solche Gefühle. Sie hatte im Halbfinale 1993 bei den French Open gegen Steffi Graf einmal 1:6 und 1:6 verloren. „Da möchte man sich am liebsten verkriechen. Das ist kein schönes Gefühl“, sagte sie.
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Um 0.35 Uhr Ortszeit beendete die Weltranglistenzweite aus Belarus Seidels kurzen Auftritt im Hauptfeld des ersten Major-Turnier des Jahres. Mit starken Leistungen in der Qualifikation hatte sich Seidel das Erstrundenmatch mit Sabalenka verdient, als wirkliche Belohnung stellte es sich im Endeffekt aber nicht heraus.
Nach nur 53 Minuten Spielzeit nutzte die haushohe Favoritin ihren siebten Matchball - zumindest beim einzigen Spiel-Gewinn kurz vor Matchende huschte Seidel ein Lächeln über die Lippen.
Auf ihren großen Auftritt hatte Seidel lange warten müssen - denn in ihrem „Vorprogramm“ auf dem Center Court brauchte Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic fast vier Stunden, um das Ticket für die zweite Runde zu lösen. Gegen den frechen Kroaten Dino Prizmic siegte der Serbe 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:4, Kräfte konnte er auf seiner Mission Titelverteidigung nicht sparen.
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mit Sport-Informationsdienst (SID)