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Wunderkind auf Mission! Stürzt Alcaraz Djokovic im Wimbledon-Finale? England hofft auf Sturz des Königs

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Wunderkind auf Mission! Stürzt Alcaraz Djokovic im Wimbledon-Finale? England hofft auf Sturz des Königs

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Ein Wunderkind auf einer Mission

Im Wimbledon-Finale kommt es zum großen Showdown! Dominator Novak Djokovic wird von Himmelsstürmer Carlos Alcaraz gefordert. Der Spanier unterscheidet sich nicht nur auf Rasen sehr von Spielern wie Zverev, Tsitsipas oder Sinner.
Novak Djokovic erklärt, dass er weder Carlos Alcaraz noch andere Spieler brauche, um Antrieb und Motivation zu finden. Der Serbe könnte zum fünften Mal in Folge Wimbledon gewinnen.
SPORT1
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von SPORT1
Im Wimbledon-Finale kommt es zum großen Showdown! Dominator Novak Djokovic wird von Himmelsstürmer Carlos Alcaraz gefordert. Der Spanier unterscheidet sich nicht nur auf Rasen sehr von Spielern wie Zverev, Tsitsipas oder Sinner.

Novak Djokovic lächelte und antwortete beinahe genussvoll er auf die Frage, was er denn empfinde, wenn er von der jungen Generation, in der Tennissprache „NextGen“ genannt, so unter Druck gesetzt werde.

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Er sehe das Alter nicht als Hindernis an, „36″, also sein Alter, sei das „neue 26.“ Es folgte die vorbereitete Pointe: „Ich sehe mich als Teil der neuen Generation.“

Den ersten dieser erfolgshungrigen Meute hat Djokovic gezähmt: Jannik Sinner, 21 Jahre alt, aus Südtirol, versuchte erfolglos den aktuell einzig verbliebenen der „Großen Drei“ zu besiegen und ihn vom Thron in Wimbledon herunterzuholen.

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Allein: Sinner erwies sich des Königs nicht würdig. Vor allem in Big Points zeigte er sich nervenschwach und spielte in diesen Momenten sein schlechtestes Tennis. Dagegen agierte Djokovic, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, dort fast fehlerlos. Folgerichtig gewann der Serbe in drei Sätzen.

Was Alcaraz von allen anderen abhebt

Nun folgt mit Alcaraz ein weiteres Mitglied der jungen Generation - doch der Spanier ist mit keinem anderen Spieler, der nach Roger Federer, Rafael Nadal und Djokovic kam, zu vergleichen. Er ist schlichtweg besser und kompletter als diese.

Auch für Tennis-Profi und -Kommentatorin Nicola Geuer hebt sich Alcaraz vom Rest ab, wie sie im SPORT1-Podcast Cross Court verrät: „Alcaraz sticht von der New Generation raus, weil er der bodenständigste von allen und der beste Arbeiter ist.“

Alcaraz hinterfrage sich ständig und gebe sich trotz des Hypes um ihn herum nicht zu früh zufrieden. Daher erinnert er sie an einen anderen Tennis-Superstar: „Das ist vergleichbar mit einem Nadal von damals. Es wird analysiert und direkt am Tag nach einer Niederlage akribisch weiter an sich gearbeitet.“

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Auch wenn Sinner und Holger Rune große Talente seien, steht für sie Alcaraz noch eine Stufe darüber: „Für mich ist Alcaraz der Hungrigste von den dreien. Der Hungrigste, Titel zu gewinnen und sich zu verbessern. Bei dem Hype so fokussiert zu bleiben, ist nicht einfach (...) Aber Alcaraz ist der Fokussierteste, was sich in seinem Erfolg niederschlägt.“

Alcaraz lernt schneller als Medvedev und Zverev

Tatsächlich ist es unglaublich beeindruckend, wie schnell es Alcaraz gelungen ist, sein Spiel und seine Bewegungen dem Rasen anzupassen.

Auch wenn es dabei immer noch Luft nach oben gibt, ist er mit Anfang 20 auf Rasen bereits jetzt weiter als die Generation um Daniil Medvedev, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Andrey Rublev, die sich immer noch nicht auf dem Grün richtig wohl fühlen.

Im Halbfinale fegte Alcaraz dann auch über jenen Medvedev hinweg, in drei Sätzen, drei Mal 6:3 - es war eindrucksvoll. Der Herausforderer gab sich dennoch demütig. „Schwierig“, sagte er, werde es werden, aber: „Es ist ein Finale“ und deshalb nicht an der Zeit, „Angst zu haben“.

Warum auch? Der 20 Jahre alte Spanier hat vor Wimbledon im Queen‘s Club gewonnen, in nunmehr zehn Matches in Serie ist er unbesiegt auf Rasen, und bei jedem Sieg wirkte es, als habe er Fortschritte gemacht.

Wimbledon-Finale: Djokovic respektiert Alcaraz sehr

Alcaraz ist in der Abwesenheit des verletzten Nadals wohl auch der Gegner, den er ernster nimmt als jeden anderen.

Natürlich fürchtet er keinen - aber anders als beim Rest kann er bei Alcaraz nicht davon ausgehen, dass ein durchschnittlicher Tag von ihm reichen wird, weil seine unerfahrenen Gegner es bei den Big Points sowieso vergeigen oder nicht mutig agieren.

Wie frech Alcaraz immer wieder den Weg nach vorn im Halbfinale suchte und dann meistens erfolgreich abschloss, deutet auch auf ein mögliches Erfolgsrezept gegen Djokovic hin.

Dennoch muss der 36-Jährige als Favorit in dem Duell um den Wimbledon-Titel und die Nummer 1 gelten - Djokovic kann schließlich nicht umsonst mit seinem achten Wimbledon-Titel Rasen-König Federer einholen. 15 Jahre Erfahrungsvorsprung gegenüber Alcaraz schaden auch nicht.

French Open: Djokovic-Aura führt zu Krämpfen bei Alcaraz

Im Halbfinale der French Open hatte Alcaraz auf schmerzhafte Art und Weise erfahren müssen, wie es ist gegen Djokovic und dessen Aura bei einem Best-of-5-Match zu spielen. Der Spanier war so nervös, dass er den Tag über nicht richtig hatte essen können.

Dies wurde ihm dann zum Verhängnis, als sein Körper nach zwei wahnsinnig intensiven Sätzen zu streiken begann und er eine Art Ganzkörperkrampf hatte, der vor allem an der Wade große Probleme bereitete. Letztlich verlor er somit nach vier Sätzen.

Doch aufgrund dieses Dramas wurden die ersten beiden Sätze in der Nachbetrachtung oft vergessen. Djokovic hatte den ersten Satz begonnen wie gegen keinen anderen Gegner, der nicht Federer oder Nadal hieß. Von Beginn an zeigte er sein ganzes Repertoire, was ungewöhnlich ist.

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Als Alcaraz dann im zweiten Satz zurückschlug, wirkte es sogar so, als ob Djokovic körperlich ein wenig zu kämpfen hatte, was er nach dem Match auch selbst zugab. Dennoch war es Alcaraz, dessen Körper zuerst strikte.

Dieser hat aber keine Angst, dass ihm das im Wimbledon-Finale erneut passiert. „Ich habe viel von diesem Match gelernt. Ich werde besser sein als bei den French Open. Ich freue mich darauf. Ich werde mich körperlich und mental so gut wie möglich vorbereiten. Mein Team ist auch darauf vorbereitet“, sagte er bei Sky.

Wimbledon-Fans wollen Sturz von Djokovic sehen

Die Sympathien werden ohnehin klar verteilt sein. Das Publikum will den Sturz des Königs sehen, der irgendwie nur geduldet ist, weil Federer nicht mehr spielt.

Djokovic hat es mit Charme probiert, doch die Zuneigung hat Grenzen. Auf Zwischenrufe im Match gegen Sinner reagierte er mit Unverständnis und einer „Heult-doch“-Geste. Das sei „Liebe, alles Liebe, alles Liebe und Anerkennung“, sagte er dazu süffisant, beinahe zynisch.

Auch auf dem Platz wirkte er nicht immer souverän und dominant. Dennoch gab Djokovic nur zwei Sätze im Turnierverlauf ab. Denn: Wenn es eng wird, bleibt er vorerst unantastbar.

In Wimbledon musste er bisher sechs Mal in den Tiebreak, keinen verlor er - wie die neun Tiebreaks bei den Grand Slams davor. „Er weiß in den entscheidenden Momenten genau, was er tun muss“, sagte Sinner.

Djokovic kann mit Rasen-König Federer gleichziehen

Das Endspiel am Sonntag ist schon das 35. für Djokovic bei einem Grand Slam. Die meisten dieser Finals hat er gewonnen, 23 insgesamt, was ein Rekord ist nach seinen Siegen in diesem Jahr in Australien und Roland Garros.

Bei einem Sieg am Sonntag stünde er nicht nur auf einer Stufe mit Federer, sondern hätte auch fünfmal nacheinander in Wimbledon gewonnen, was in der Open Era seit 1968 neben Federer nur Björn Borg gelungen ist.

Was Djokovic aber fehlt, ist die gleiche Art von Zuneigung, die vor allem Alcaraz bereits zuteil wird. Er wird sie wohl auch kaum mehr bekommen. Alcaraz wird dagegen angehimmelt.

Das Volk will den Sturz des regierenden Königs von Wimbledon - und motiviert diesen damit wohl nur zusätzlich.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)