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Wimbledon: Der Todesstoß für eine umstrittene Tradition

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Wimbledon: Der Todesstoß für eine umstrittene Tradition

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Todesstoß für eine Tennis-Tradition

Heute vor fünf Jahren lieferte sich John Isner seinen zweiten großen Wimbledon-Marathon mit Kevin Anderson. Er sorgte für so viel Frust und Chaos, dass die Turnierveranstalter die Regeln änderten.
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Heute vor fünf Jahren lieferte sich John Isner seinen zweiten großen Wimbledon-Marathon mit Kevin Anderson. Er sorgte für so viel Frust und Chaos, dass die Turnierveranstalter die Regeln änderten.

Wirklich Spaß hatte heute vor fünf Jahren wohl keiner mehr, als in Wimbledon die Halbfinal-Schlacht zwischen Kevin Anderson und John Isner zwischen Kevin Anderson und John Isner zu Ende ging.

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Spieler, Turnierverantwortliche, Fans: Nach über sechseinhalb Stunden waren alle an ihren Grenzen. So legendär das 11-Stunden-Match zwischen Isner und Nicolas Mahut acht Jahre zuvor an gleicher Stelle war: Der zweite große Isner-Marathon in London war am Ende der Todesstoß für die bald darauf abgeschafften Unendlich-Spiele in London.

Bald darauf entschieden die Verantwortlichen: Das Ende der Tradition des Entscheidungssatzes ohne Tie-Break muss her. Ab 2019 wurde es beim Stand von 12:12 eingeführt. Seit 2022 gilt bei allen Grand-Slam-Turnieren die einheitliche Regeln: Tie-Break bis zehn beim Stand von 6:6.

Anderson vs. Isner mündete im Ende der Wimbledon-Marathons

Die Tradition war lange eine andere: Seit den 70er Jahren war bei den Australian Open, den French Open und in Wimbledon im fünften Durchgang bei den Männern sowie im dritten Durchgang bei den Frauen kein Tiebreak mehr ausgespielt worden. Stattdessen wurde das Match so lange fortgesetzt, bis einer der beiden Spieler zwei Punkte Vorsprung hatte. Lediglich bei den US Open gab es den Tie-Break in Satz 5 schon länger

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Durch die Regeln bei den anderen Majors wurde 2010 das mythische 6:4, 3:6, 6:7 (7:9), 7:6 (7:3) und 70:68 von Isner gegen den Franzosen Mahut möglich. Und eben das 6:7 (6:8), 7:6 (7:5), 7:6 (11:9), 4:6 und 26:24, mit dem der Südafrikaner Anderson Isner am 13. Juli 2018 ausschaltete.

„Ich hoffe, dass dies jetzt der Anstoß ist, um über eine Regeländerung bei Grand Slams nachzudenken“, sagte Anderson unmittelbar nach dem mit 6:36 Stunden drittlängsten Match der Tennis-Geschichte. Der 2022 zurückgetretene Routinier sprach damit auch in seiner Rolle als Vize-Präsident der Spielervereinigung der ATP-Tour: „Man fühlt sich am Ende nicht mehr gut da draußen. John hat das ja sogar schon einmal erlebt. Noch fünf Stunden länger. Ich hoffe inständig, dass wir uns das nochmal ansehen und überdenken.“

Isner schlug in die gleiche Kerbe: „Persönlich bin ich dafür, beim Stand von 12:12 einen Tiebreak zu spielen“, sagte er: „Ich denke, das ist überfällig. Ich habe natürlich großen Anteil an der Diskussion, bin ein großer Bestandteil des Ganzen. Ich fühle mich furchtbar. Meine Ferse bringt mich um.“

Auch viele Fans waren am Ende des Anderson-Isner-Matches genervt: „Auf geht‘s - irgendjemand“, rief einer während des fünften Satzes laut hörbar durch den Centre Court. „Ich will Rafa sehen, beeilt euch“, klagte ein anderer.

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Match brachte Zeitplan durcheinander

Was am Ende wohl noch mehr ins Gewicht fiel: Auch der Zeitplan des Turniers und der TV-Übertragungen geriet durch das Anderson-Isner-Match gehörig durcheinander.

Das zweite Halbfinale zwischen dem späteren Finalsieger Novak Djokovic und Rafael Nadal musste letztlich um 23 Uhr Ortszeit vor dem vierten Satz aus Rücksicht auf die Anwohner der Anlage an der Church Road zwischenzeitlich abgebrochen werden.

Durch die ebenfalls ausgedehnte Fortsetzung am nächsten Tag verschob sich auch das Frauen-Endspiel, in dem Angelique Kerber gegen Serena Williams den größten Sieg ihrer Karriere feierte.

Inzwischen ist für Spieler, Verantwortliche und Fans alles etwas besser planbar.