Rafael Nadal biss auf die Zähne - und ist bei den Australian Open trotzdem in der 2. Runde ausgeschieden.
„Mental zerstört“: War‘s das für Nadal?
Der 36 Jahre alte Grand-Slam-Rekordchampion scheiterte angeschlagen am US-Amerikaner Mackenzie McDonald mit 4:6, 4:6 und 5:7 und muss damit den Traum von der Titelverteidigung in Australien damit früh begraben.
„Ich wollte als Titelverteidiger nicht aufgeben“, sagte Nadal: „Ich wollte das Match beenden. Ich bin der Verletzungen müde und es leid darüber zu reden. Er war besser und ich habe versucht, bis zum Ende zu kämpfen, aber heute ging es nicht.“
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Nadal niedergeschlagen: „Schwer zu akzeptieren“
Über seine Verletzung sagte der Spanier: „Es ist die Hüfte. Ich konnte die Rückhand überhaupt nicht schlagen und nicht mehr laufen.“ Ob es sich um eine Verletzung am Muskel oder Gelenk handelt, wisse er nicht.
Nadal wirkte sehr niedergeschlagen auf der Pressekonferenz: „Manchmal ist mein Verletzungspech schwer zu akzeptieren. Es ist ein schwieriger Moment. Aber ich werde hier nicht sitzen und für mein Leben klagen. Das wäre nicht fair.“
Und er ging sogar nicht weiter: „Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich mental zerstört bin.“ Dennoch will er weiterkämpfen: „Ich bin müde, traurig und enttäuscht, aber ich will weiter Tennis spielen.“
Nadal wird behandelt - seine Frau weint
Nadal, der von Beginn an Probleme mit seinem mutigen Gegner, seiner eigenen Vorhand und den Indoor-Bedingungen unter dem Dach hatte, vertrat sich beim Stand von 3:4 im 2. Satz und verletzte sich dabei offensichtlich an der Hüfte.
Beim Stand von 3:5 im zweiten Satz nahm er eine Behandlungspause in Anspruch.
Seiner Frau Maria schienen die Szenen deutlich zuzusetzen, ihr liefen auf der Tribüne Tränen die Wange herunter.
Nadal, der auch 2009 bei den Australian Open triumphierte und im vergangenen Jahr sensationell zum Titelgewinn stürmte, ließ sich erst auf dem Court noch an Hüfte und Oberschenkel behandeln, bevor er in die Katakomben verschwand.
Diskussionen über Aufgabe
Der Spanier kam dann aber doch einmal zurück. Doch er wirkte deutlich beeinträchtigt, konnte kaum die Rückhand schlagen und ging auf schnelle Punktgewinne mit der Vorhand.
Zwischendurch diskutierte er offensichtlich auch mit seiner Box, die ihn wohl wieder einmal vergeblich zur Aufgabe bewegen wollte, um eine Verschlimmerung der Verletzung zu vermeiden.
Der 22-malige Major-Sieger spielte dennoch weiter - es reichte aber nicht mehr und Nadal konnte sein schlechtestes Resultat bei einer Majorteilnahme seit 2016 nicht mehr verhindern.
Damals hatte er vor seinem Drittrundenmatch bei den French Open zurückgezogen.
Nadals serbischem Widersacher Novak Djokovic bietet sich in Melbourne weiter die Chance, nach Grand-Slam-Siegen gleichzuziehen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)