Der Aufschwung einer lange kriselnden Tennis-Großmacht hat ein neues Gesicht: Tommy Paul steht als erster US-Amerikaner seit 14 Jahren im Halbfinale der Australian Open.
Abgestürzte Großmacht im Aufwind
Der 25-Jährige aus New Jersey entschied das Viertelfinal-Duell von Melbourne gegen seinen knapp fünf Jahre jüngeren Landsmann Ben Shelton am Mittwoch mit 7:6 (8:6), 6:3, 5:7, 6:4 für sich. (NEWS: Alles zum Tennis)
Tommy Paul tritt in legendäre Fußstapfen
Als bis dato letzter US-Profi hatte Andy Roddick 2009 die Runde der letzten Vier erreicht, danach stand vor Sam Querrey 2017 in Wimbledon acht Jahre lang überhaupt kein US-Crack in einem Grand-Slam-Halbfinale.
Insgesamt ist Paul der 45. Amerikaner, der seit Einführung des Profitennis das Halbfinale eines Majors erreicht hat. Er tritt damit in die Fußstapfen von Legenden wie Arthur Ashe, Jimmy Connors, John McEnroe, Jim Courier, Pete Sampras und Andre Agassi. Eine glorreiche Ahnengalerie, die allerdings Staub angesetzt hat: Die letzten Major-Siege für die USA feierten 2003 Roddick (US Open) und Agassi (Melbourne).
Als danach Roger Federer, Rafael Nadal und später Novak Djokovic das Zepter an sich rissen, verlor Tennis-Amerika bei den Männern nachhaltig den Anschluss.
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Männer-Tennis in den USA ist messbar im Aufwind
Aktuell erlebt das Männer-Tennis in den USA allerdings einen Aufschwung. In der ATP-Weltrangliste nach Turnierende werden zehn Profis aus den Vereinigten Staaten in den Top 50 stehen, neun davon sind 25 Jahre alt oder jünger. „Wir pushen uns gegenseitig, nicht allein im Sinne der Ergebnisse, sondern auch, indem wir miteinander reden und uns helfen“, sagte Paul.
Auch in den unterlegenen Shelton setzt er große Hoffnungen: „Ben wird noch viele dieser Matches vor sich haben.“
Für Paul war zuvor ein Achtelfinaleinzug in Wimbledon vergangenes Jahr sein bisher bestes Ergebnis auf der größten Bühne. Nun trifft er Down Under auf Titelfavorit Novak Djokovic, der den Russen Andrej Rublew klar bezwang.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)