Der Titelverteidiger hat schon wieder zugeschlagen.
Djoker bleibt Rasen-König
Novak Djokovic hat erneut das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon gewonnen und gewinnt damit das Turnier zum vierten Mal in Folge.
Der Serbe setzte sich auf dem grünen Rasen von London mit 4:6, 6:3, 6:4, 7:6 (7:3) gegen Nick Kyrgios durch.
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Mit insgesamt sieben Titeln in Wimbledon schloss er zu seinem Jugendidol Pete Sampras auf und liegt nur noch einen Erfolg hinter Rekordchampion Roger Federer - zudem nähert er sich im „ewigen“ Grand-Slam-Ranking dem Spitzenreiter: Nach Djokovics 21. Triumph im 32. Finale ist Rafael Nadal (22 Titel) wieder in Reichweite. An Federer, der 20 Titel gewinnen konnte, zog er zudem endgültig vorbei.
„Er ist ein bisschen wie ein Gott“
Kyrgios zeigte sich nach dem Spiel als fairer Verlierer:„Er ist ein bisschen wie ein Gott.“
„Ich brauche jetzt ein bisschen Urlaub. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Abschneiden und werde zurückkommen. Es waren tolle Wochen für mich hier“, erklärte Kyrgios nach dem Spiel.
Auch Gegner Djokovic, der seit 2013 nicht mehr auf dem Center Court in Wimbledon verloren hat, zeigte sich sehr zufrieden: „Dieser Titel bedeutet mir eine Menge, Wimbledon wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben“, sagte Djokovic.
Er fand aber auch lobende Worte für seinen Gegner Kyrgios, der ihn einst verspottet hatte. „Du hast gezeigt, dass du einer der besten Spieler der Welt bist“, sagte der Serbe: „Ich respektiere Dich sehr und hätte nie gedacht, dass ich so viele nette Dinge über dich sagen werde. Jetzt ist es offiziell eine Bromance.“
Das gemeinsame Abendessen fiel aber aus, Djokovic genoss lieber den achten Hochzeitstag mit seiner Frau.
Kyrgios hadert nach starkem Beginn zu viel
Kyrgios, der oft für sein extravagantes Spiel bekannt ist, spielte in seinem ersten Grand-Slam-Finale zu Beginn das Match sehr souverän.
Die bedeutende Bühne, die Königlichen Hoheiten William, Kate und Sohn George in der Royal Box und die einmalige Chance holten zunächst die seriöse Seite aus Kyrgios hervor. Verrückt spielte hier niemand, die Nervosität hatte der Außenseiter gut im Griff, der erste Aussetzer passierte Djokovic: Mit einem Doppelfehler gab er seinen Aufschlag ab.
Wenig später war der Satz weg, doch davon ließ sich Djokovic nicht beunruhigen. Im zweiten Durchgang gelang ihm der Durchbruch: Zum ersten Mal im dritten Duell nahm er Kyrgios dessen Aufschlag ab, die ersten zwei Matches hatte Djokovic 2017 verloren. Er war also gewarnt, zumal Kyrgios im Turnier eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht hatte.
Doch Kyrgios wandelt auf einem schmalen Grat, Djokovic zog das Tempo an, sein Gegner die Schultern hoch. Immer häufiger brüllte Kyrgios über den Centre Court, auf dem Djokovic seit 2013 (!) kein Match mehr verloren hat. Er schimpfte über eine Zuschauerin, die angeblich gestört hatte und aussehe, „als hätte sie 700 Drinks gehabt“. Es fielen Worte, die der kleine Prinz George noch nicht oft gehört haben dürfte.
Djokovic droht nächste Grand-Slams zu verpassen
Djokovic blieb gelassen, er hatte Kyrgios, wo er ihn wollte, er dominierte die Partie, breakte nach 0:40 zum 5:4 und ging mit 2:1 Sätzen in Führung.
Kyrgios suchte die Schuldigen in seiner Box, Djokovic die Entscheidung, Kyrgios rettete sich mit seinem starken Aufschlag (insgesamt 30 Asse) in den Tiebreak, Djokovic behielt die Nerven und gewann nach drei Stunden verdient.
Für ihn könnte es der letzte Grand-Slam-Titel für längere Zeit gewesen sein. Die US Open in New York (ab Ende August) wird er wohl verpassen, Djokovic verweigert die Impfung und darf somit nicht einreisen. Auch in Australien Anfang 2023 wird der 35-Jährige nach dem Gerichtstheater in diesem Jahr sicher nicht mit offenen Armen empfangen werden.
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Mit Sport-Informations-Dienst(SID)