So gut gelaunt hat man Novak Djokovic schon lange nicht gesehen.
Die neue Bromance der Tennis-Welt
Nach seinem erneuten Triumph in Wimbledon war der Serbe beim anschließenden Siegerinterview auf dem Center Court in absoluter Rede-Bestform.
Jeder konnte dem Joker anmerken, dass bei ihm durch den Viersatz-Erfolg gegen Nick Kyrgios eine große Last abfiel.
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Das Jahr 2022 war bisher nicht das von Novak Djokovic: Der Ärger um seine Nicht-Impfung und den dadurch folgenden Ausschluss bei einigen Turnieren, eine für den Djoker ungewöhnliche Formkrise, mit nur einem Turniersieg im Jahr 2022. Hinzu kam, dass ihm sein wiedererstarkter Konkurrent Rafael Nadal den alleinigen Grand-Slam-Rekord vor der Nase wegschnappte.
Doch jetzt scheint alles zumindest vorübergehend vergessen.
Wimbledon: Djokovic schwärmt von „Bro“ Kyrgios
Zunächst überschüttete der Serbe seinen unterlegenen Kontrahenten Nick Kyrgios mit Lob. „Du hast gezeigt, warum du einer der besten Spieler in der Welt bist, gerade auf diesem Untergrund hier. Ich wünsche dir alles Gute“, sagte Djokovic nach dem Finale.
Kyrgios sei ein phänomenaler Tennisspieler, dessen Zeit bald kommen werde.
Auch der Tennis-Rüpel schätzt Djokovic seit einiger Zeit. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so viele nette Sachen über dich sagen würde, wenn man bedenkt, wie unsere Beziehung früher war. Okay es ist jetzt offizielle eine Bromance.“
Bereits vor dem Finale hatte Kyrgios von seinem neuen Kumpel geschwärmt. Beide hatten sich regelmäßig auf Social Media geschrieben und sich dort auch für ein Essen nach dem Endspiel verabredet.
Djokovic und Kyrgios wollen Essen gehen
„Deswegen hat er verloren wahrscheinlich. Ich weiß nicht, ob wir es heute hinkriegen, aber vielleicht irgendwann anders.“ Und der Serbe ergänzte lachend: „Ich hoffe, dass das der Start einer tollen Beziehung zwischen uns beiden ist.“
Zum Feiern in die Disco gehen, wie Kyrgios vorgeschlagen hatte, will Djokovic vorerst aber nicht. Mit einem Augenzwinkern schob er die Schuld seiner Frau Jelena zu: „Meine Frau stand neben mir, da konnte ich nicht antworten.“
Djokovic scherzt über seine Kinder
Seiner Frau und seiner Familie, die nahezu geschlossen in der Box saßen, dankte Djokovic bei seiner Rede im Speziellen.
Als er seinen Dank aussprechen wollte und in die Box schaute, wurde er von seiner fünfjährigen Tochter Tara überrascht: „Oh, meine Tochter ist jetzt auch da.“
Djokovic erklärte schnell, dass seine Tochter noch zu jung sei, um das Spiel im Stadion zu verfolgen. Er hoffe aber, dass sie im nächsten Jahr, dann auch mal ein Spiel von ihm anschauen werde, auch wenn er lachend hinzufügte, dass das Interesse der Tochter am Tennis bisher nicht sonderlich groß sei.
Ganz anders ist die Lage da bei Djokovics Sohn Stefan. Dieser sei so begeistert vom Tennis, dass er während des Finales lieber selbst den Tennisschläger schwang, als dem Papa beim Spielen zuzuschauen.
„Alle sind da. Nur mein Sohn fehlt gerade. Er spielt glaube ich gerade einen Satz gegen Bob Bryans Sohn. Sie spielen die letzten Tage immer mal wieder.“
Joker vergisst fast seinen Hochzeitstag
Beim ganzen Trubel um seinen Titel und seine Kinder vergaß der Serbe dann fast noch einen ganz speziellen Gruß an seine Frau Jelena. Denn die Djokovics feierten am Finaltag ihren achten Hochzeitstag.
Als die Reporterin Sue Barker ihn darauf ansprach, gluckste der Joker etwas peinlich berührt in Richtung von Barker: „Ich schenke dir demnächst mal Blumen, dass du mich hier an alles erinnerst.“
Danach wandte er sich an seine Frau: „Darling, ich wünsche dir alles Gute zum Hochzeitstag“. Mit einem dicken Grinsen zeigte er dann noch auf seinen Pokal: „Das ist mein Geschenk an dich.“
Den achten Hochzeitstag wollte Djokovic auf jeden Fall mit seiner Frau verbringen und so sagte er trotz guter Laune sein mögliches Essen mit Gegner Kyrgios vorerst ab. Bleibt die Laune des Djokers so gut, ist es aber sicher nur eine Frage der Zeit, bis das Essen nachgeholt wird.