Auf dem Platz waren sie Rivalen, als Experten sind sie Freunde.
McEnroe emotional wegen Becker
John McEnroe nutzte die BBC-Berichterstattung zum ersten Spieltag in Wimbledon (Ausgewählte Spiele im SPORT1-Liveticker) für eine persönliche Botschaft an Boris Becker, der aktuell eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten wegen Verstößen gegen das Insolvenzgesetz absitzen muss. (HINTERGRUND: Becker nun Straftäter wie auch...)
„Boris, wir lieben dich“, sagte McEnroe im Live-Programm und fügte hinzu: „Wir vermissen dich!“. Seine Kollegin Sue Barker unterstützte die Botschaft: „Das tun wir in der Tat.“
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Beide hatten in der Vergangenheit, als Becker ebenfalls als Experte für die BBC bei Wimbledon tätig war, mit dem sechsmaligen Grand-Slam-Sieger zusammengearbeitet. (NEWS: Alles zum Tennis)
Gemischte Reaktionen der Zuschauer auf die Grußworte
Bei den Zuschauern soll die Botschaft jedoch nicht nur positiv aufgenommen worden sein. Laut dem Guardian hatten sich mehrere Zuschauer darüber beschwert, dass Grüße an „einen verurteilten Kriminellen“ verschickt würden. Andere Zuschauer hingegen erklärten, dass sie den Experten Becker ebenfalls vermissen würden.
McEnroe selbst wollte sich dazu auf Guardian-Nachfrage nicht äußern. Allerdings hatte er bereits vor einigen Tagen erklärt, dass er Beckers Haft als „grauenhaft“ empfinde. „Boris ist ein Freund von mir. Ich fühle mich schrecklich.“ Vor allem während Wimbledon sei sein Fehlen besonders schlimm. „Er ist einer der besten Spieler, die dieses Spiel je hatte. Und ich weiß, wie viel es ihm bedeutet hat.“
McEnroe will Becker besuchen - und verteidigt ihn
Daher wolle der US-Amerikaner seine Zeit in London nutzen, um den 54-Jährigen zu besuchen. „Ich möchte ihn sehen, wenn ich kann - und wenn er bereit ist, Leute zu sehen.“
Zudem verteidigte er die ehemalige Nummer eins der Welt. Er sei ein großartiger Spieler gewesen, aber „manchmal ist man nicht unbedingt ein großartiger Investor, man kümmert sich nicht auch außerhalb des Platzes um sein Geld.“ (INTERVIEW: „Massive Wesensänderung“ bei Becker)
Nach einem mehrmonatigen Prozess war Becker am 8. April von einer Jury in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden und zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Die Hälfte dieser Zeit muss er tatsächlich absitzen. Die restliche Zeit ist auf Bewährung ausgesetzt.