Novak Djokovic hat nach seinem bitteren, nächtlichen Viertelfinal-Aus bei den French Open Kritik am späten Start der Matches in den Night Sessions geübt.
Deutliche Kritik nach Djokovic-Aus
„Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber. Aber ich denke, sie starten zu spät“, sagte der 35 Jahre alte Weltranglistenerste nach seiner Viersatz-Niederlage gegen Rafael Nadal.
Djokovic über Night Session gefrustet: „Das Fernsehen entscheidet“
Nadal verwandelte um 1:15 Uhr seinen vierten Matchball. „Das Fernsehen entscheidet. Das ist die Welt in der wir leben“, sagte Djokovic: „Sie geben das Geld, sie entscheiden.“ (NEWS: Alles zu den Grand Slams)
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Auch Nadal stimmte in den Tenor ein. "Es ist ohne Frage zu spät", sagte der Grand-Slam-Rekordchampion. Er könne sich nicht beschweren, weil er erst Freitag wieder spiele. "Aber wenn man nur einen Tag frei hat oder es so läuft wie Alexander Zverev in Madrid, der am nächsten Tag dann das Finale spielen musste, dann ist es ein großes Problem", sagte Nadal.
Natürlich verstehe er auch den anderen Teil des Geschäftes, dass das Fernsehen viel Geld bezahlt und davon letztlich auch die Spieler profitieren. Es gelte, die richtige Balance zu finden.
Die Night Sessions in Paris wurden im vergangenen Jahr eingeführt, im Heimatmarkt Frankreich werden sie exklusiv auf den Multimedia-Kanälen von Amazon gezeigt. Das kommerzielle Interesse richtet sich vor allem aber auch in Richtung USA, wo das TV-Imperium NBC die French Open überträgt - die durch die Night Sessions eine günstigere Platzierung im Abendprogramm ermöglichen.
Auch bei den Australien Open und den US Open gibt es Nachtspiele, einzig am Mekka Wimbledon geht der Trend noch vorbei.
Rafael Nadal kann Führung im ewigen Ranking ausbauen
Nadal beendete um 1:15 Uhr nachts in Paris die Viertelfinal-Partie mit seinem vierten Matchball gegen den Weltranglistenersten und Titelverteidiger mit 6:2, 4:6, 6:2, 7:6 (7:4) und trifft im Halbfinale am Freitag auf den gegen Jungstar Carlos Alcaraz siegreichen Zverev.
„Das ist sehr emotional für mich“, sagte Nadal nach dem 4:12 Stunden langen Ringen: „Novak ist einer der besten Spieler der Geschichte und man muss gegen ihn vom ersten bis zum letzten Punkt auf dem besten Level spielen.“
Nadal gab in dem mit großer Spannung erwarteten Match zunächst den Ton an und glänzte immer wieder mit spektakulären Passierbällen. Djokovic kam dann auf, wehrte sich aber vergeblich und Nadal verkürzte im insgesamt 59. Spiel der beiden Dauerrivalen auf 29:30 Siege. Er revanchierte sich für die Halbfinalniederlage des vergangenen Jahres und zog zum insgesamt 15. Mal in die Runde der letzten vier in Roland Garros ein.
Der 35 Jahre alte Mallorquiner hat damit weiter die Gelegenheit, seine Führung bei der Anzahl der Majorsiege auszubauen. Seit dem Triumph bei den Australian Open steht er bei 21 Grand-Slam-Titeln, Djokovic und der Schweizer Roger Federer haben 20 vorzuweisen.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)