In rund zwei Monaten startet in London das prestigeträchtige Wimbledon-Turnier.
Punkte-Chaos bei Wimbledon?
Dabei ist schon jetzt klar, dass die 135. Austragung als eines der kontroversten Ausgaben in die Geschichte eingehen wird.
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In der Folge hagelte es Kritik, auch vom deutschen Tennis-Star Alexander Zverev. Die Spielervereinigungen ATP und WTA droht mit Konsequenzen - und scheint sich nun welche geeinigt zu haben.
Keine Weltranglistenpunkte für Wimbledon?
Laut übereinstimmenden Medienberichten steht im Raum, dass es für das Grand-Slam-Turnier in England keine Punkte für die Weltrangliste geben soll. Ein Bericht der Daily Mail bezieht sich dabei auf Spieler-Kreise, bei denen die Entscheidung von Wimbledon nicht gut angekommen sein soll.
Das hätte weitreichende Auswirkungen auf das Ranking. Schließlich bekommt der Sieger 2.000 Punkte. Zudem müsste die Frage geklärt werden, wie mit den Punkten aus dem vergangenen Jahr umgegangen wird. Schließlich zählen diese nach einem Jahr nicht mehr für die aktuelle Weltrangliste.
Die britische Tennis-Spielerin Tara Moore verkündete auf ihren Social-Media-Kanälen, dass der Spielerrat der WTA und ATP, zudem auch Rafael Nadal und Roger Federer gehören, diese Entscheidung bereits getroffen hat. So soll es für das Turnier keine Punkte geben.
Sie kritisiert dabei die Tatsache, dass die Spielerinnen und Spieler vor dieser weitreichenden Entscheidung nicht befragt wurden.
Auch der deutsche Tennis-Profi Dustin Brown äußert sich auf Twitter kritisch: „Warum kann man es jetzt machen, aber als Corona anfing und es die Diskussion um die US Open und keine Punkte (wenn ich mich richtig erinnere) gab, gesagt wurde, dass es wegen TV-Verträgen etc. nicht funktioniert?“
Entscheidung der ATP und WTA rückt näher
Eine offizielle Mitteilung der beiden Organisation, die sich bei dem Masters-Turnier in Madrid zu dem Thema ausgetauscht haben sollen, wird es wohl in den nächsten Tagen geben. Das gab zumindest die ATP am Montag in einer Meldung bekannt, die ein erster Hinweis für mögliche Wimbledon-Strafen sein kann.
So verzichten sie auf harten Strafen gegen die englischen Rasen-Turnier in Eastbourne und Queen‘s, die ebenfalls ein Teilnahme-Verbot für die die russischen und belarussischen Profis ausgesprochen hat. „Nach Rücksprache mit dem Spieler- und Turnierrat kann die ATP bestätigen, dass die diesjährigen ATP-Turniere in Eastbourne und Queen‘s wie gewohnt stattfinden wird, mit vollen Ranking-Punkten“, hieß es von der ATP.
Dennoch behält sich die Organisation vor, Strafen gegen den Ausrichter, die Lawn Tennis Association, auszusprechen. Die WTA, zuständig für die Frauen-Turniere, hat sich derweil noch nicht geäußert, ob sie die Turnier in Birmingham, Eastbourne und Nottingham für ihre Entscheidung bestrafen wird.
Sollten die beiden Spieler-Vereinigungen tatsächlich verkünden, das sie keine Weltranglistenpunkte für Wimbledon vergeben, würde das die Tennis-Welt merklich erschüttern.