Das ist ein Statement von Alexander Zverev!
Zverev entzaubert Jungstar Alcaraz
Nach einem überzeugenden Auftaktsieg gegen Sebastian Ofner kämpfte sich der Hamburger nur unter großen Mühen ins Viertelfinale von Paris. (NEWS: Alles zu den Grand Slams)
Dort ging es ausgerechnet gegen Carlos Alcaraz. Dem Spanier unterlag Zverev Anfang Mai im Finale von Madrid - in nur 62 Minuten mit 3:6 und 1:6.
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Diesmal hatte jedoch der 25-Jährige das bessere Ende für sich und zog seinerseits mit einem spektakulären Viersatzsieg (6:4, 6:4, 4:6, 7:6) ins Halbfinale ein, wo es gegen Rafael Nadal geht, der Novak Djokovic im Gigantenduell schlug.
„Ich wusste, dass ich von Beginn an mein absolut bestes Tennis zeigen muss. Ich bin einfach nur glücklich, dass mir das gelungen ist“, fand Zverev im Siegerinterview auf dem Platz nur lobende Worte für senen Kontrahenten und fügte hinzu: „Ich hoffe, ich kann hier gewinnen, bevor er uns alle schlägt und wir keine Chance mehr haben.“
Zverev mit Höhen und Tiefen
Bis zu diesem Erfolg musste Zverev allerdings durch eine Achterbahn der Gefühle. Während ihm in den ersten beiden Sätzen jeweils das Break zum richtigen Zeitpunkt gelang, hatte diesmal Alcaraz das entscheidende Break auf seiner Seite und erzwang den vierten Satz.
Dort wurde es zu einem Kampf der Willensstärke. Beide Kontrahenten durchlebten Höhen und Tiefen.
Besonders bitter: Im vierten Satz bei 4:4 gab der Spanier ein Break per Doppelfehler ab. Zverev schien auf der Siegerstraße. Aber dann gelang dem Spanier postwendend das Re-Break und der Satz musste in den Tie-Break.
Tie-Break der Extraklasse
Dort ging es dramatisch weiter. Erst gab Zverev das Mini-Break zum 3:4 ab, um dann seinerseits mit einem Zauberschlag die Linie entlang wieder zum 4:4 auszugleichen. Beim Stand von 5:5 dann das gleiche Spiel: Alcaraz nahm Zverev den Aufschlag zum 6:5 ab. Der wehrte dafür den Satzball seines Kontrahenten ebenfalls per Mini-Break ab.
Die letzten Ballwechsel zeigten dann teilweise Tennis von einem anderen Stern mit dem besseren Ende für Zverev, der seinen zweiten Halbfinaleinzug in Folge bei den French Open feiern konnte. Diesen Triumph musste er allerdings erstmal realisieren. Im Siegerinterview beschrieb er seinen Gemütszustand im Tie-Break bildlich mit: „Ich habe mir die Hosen vollgemacht!“
Nebenbei beendete er mit diesem Erfolg auch noch eine leidige Serie: Erstmals im zwölften Versuch schlug er einen Top-Ten-Spieler in einem Grand-Slam-Turnier und kann nach dem Erfolg über den zuvor 14-mal in Folge unbesiegten Alcaraz mit breiter Brust um seine zweite Finalteilnahme bei einem Major kämpfen.
Bundestrainerin Barbara Rittner war nach dem Match dementsprechend hellauf begeistert von der Leistung des Hamburgers: „Von Anfang zeigte er diese Zuversicht gepaart mit eigener Ruhe und erwachsen sein. Er hat sich super präsentiert“, lobte sie ihn bei Eurosport.
Zverev selbst konnte nach dem Match nicht mehr viel sagen: „Normalerweise bin ich ein sehr guter Redner, aber heute kann ich nicht mehr reden.“
Seine Leistung auf dem Platz war aber auch Aussage genug!
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mit Sport Informationsdienst SID