Es ist der wohl größte Justiz-Krimi der vergangenen Jahre im Sport.
48 Minuten retteten Djokovic!
Darf Novak Djokovic nun bei den Australian Open seinen Titel verteidigen oder nicht? Diese Frage ist nach aktuellem Stand immer noch nicht abschließend geklärt.
Dabei hatte das Gericht, der Federal Circuit and Family Court of Australia, am Montagabend Ortszeit bereits ein Urteil gefällt.
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Darin ordnete es an, dass die Annullierung des Einreise-Visums umgebend aufzuheben sei – eine weitere Wende in einem ohnehin schon kaum mehr nachzuvollziehenden Wirrwarr.
Novak Djokovic bekam zu wenig Zeit
Ein wichtiger Grund für diese Entscheidung ist so simpel wie erstaunlich.
Djokovic, so Richter Anthony Kelly, habe am Tag seiner Einreise nach Australien in der vergangenen Woche schlicht und einfach zu wenig Zeit gehabt, seine Sicht der Dinge darzulegen.
Am frühen Donnerstagmorgen sei ihm nach Auffassung des Gerichts mitgeteilt worden, dass sein Visum wegen unzureichender Begründung seiner Einreise womöglich annulliert werde.
Demnach wurde Djokovic, der sich als Ungeimpfter bei seiner Einreise auf eine Ausnahmegenehmigung berufen hatte, bis 8.30 Uhr Zeit gegeben sich zu äußern. Allerdings wurde ihm von verantwortlicher Stelle „schon um 7.42 Uhr mitgeteilt, sein Visum zu annullieren“.
Djokovic-Krimi noch nicht vorbei
Diese 48 Minuten, die ihm womöglich fehlten, seine Anwälte zu kontaktieren, führten nun wohl zur Freilassung des Serben aus dem Quarantäne-Hotel.
„Dem Antragsteller (Djokovic, Anm. d. Red.) wurde die Chance entzogen, sich bis 8.30 Uhr zu äußern“, sagte Richter Kelly.
Damit ist aber weder der Prozess um Djokovic vorbei noch sichergestellt, dass er in Melbourne ab kommender Woche auch aufschlagen kann. Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke kann das Visum von Djokovic wieder annullieren.
Eine Entscheidung darüber soll jedoch nicht vor Dienstag fallen. Der Fall Djokovic geht also weiter.