Mit für seine Verhältnisse doch recht klaren Worten hat Tennisstar Rafael Nadal sein Unverständnis für die chaotische Situation rund um seinen Rivalen Novak Djokovic (34) kurz vor den Australian Open zum Ausdruck gebracht.
Djokovic-Eklat: Nadal reagiert vielsagend
„Ich denke, wenn er wollte, würde er hier in Australien spielen ohne ein Problem. Er hat einen anderen Weg eingeschlagen, er hat seine eigenen Entscheidungen getroffen. Und es steht jedem frei, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, aber dann gibt es Konsequenzen“, sagte Nadal.
Djokovic darf derzeit nicht nach Australien einreisen - auch wenn er mit allen Mitteln darum kämpft und sich für Montag eine finale Verhandlung zugesichert hat.
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Das Visum des Grand-Slam-Rekordchampions war nach dessen Ankunft am späten Mittwochabend (Ortszeit) wegen Nichterfüllung der Pandemie-Einreisebestimmungen von den Behörden widerrufen worden, der Serbe befindet sich in einem Quarantäne-Hotel für Einwanderer in Melbourne.
Nadal hat auch Mitleid mit Djokovic, aber ...
Zwar tue ihm Djokovic auch leid, aber „es gibt Regeln, und wenn man sich nicht impfen lassen will, dann kann man Probleme bekommen“, sagte Nadal und betonte, dass Djokovic „die Bedingungen schon seit vielen Monaten“ kannte.
Nadal weiter: “Das Einzige, was für mich klar ist, ist, dass man, wenn man geimpft ist, bei den Australian Open und überall spielen kann. Und die Welt hat meiner Meinung nach genug gelitten, um die Regeln nicht zu befolgen.“
Nadal war selber bereits mit Corona infiziert und ist „zweimal geimpft worden“.
Rafael Nadal erkrankt an Corona vor Australian Open
Seine Erkrankung warf ihn in der Vorbereitung auf die Australian Open (ab 17. Januar) zurück.
„Ich habe mich sehr müde gefühlt und hatte Fieber“, sagte Nadal nach seinem ersten Match des Jahres in Melbourne. Beim Vorbereitungsturnier auf das Grand-Slam-Highlight gewann er gegen Ricardas Berankis aus Litauen 6:2, 7:5.
Zudem appellierte Nadal im Kampf gegen Corona, der Wissenschaft zu vertrauen. Er glaube daran, „was die Leute, die sich mit Medizin auskennen, sagen. Und wenn sie sagen, dass wir geimpft werden müssen, müssen wir uns impfen lassen.“
Auch Dustin Brown äußert sich zu Djokovic
Bereits vor Nadal hatte sich der deutsche Tennisspieler Dustin Brown in einer ähnlichen Richtung zum Fall Djokovic geäußert - Entscheidungen haben Konsequenzen, egal, wie man selbst zu der Sache steht.
„Jeder Spieler auf der Tour hatte eine Entscheidung zu treffen. Abhängig davon, was sie glauben, entschieden sie sich dafür oder dagegen (die Impfung, Anm. d. Red.). Beide Entscheidungen kommen mit Konsequenzen (...)“, twitterte Brown.
Brown weiter: „Wenn ich mich gegen die Impfung entscheide (aus welchen Gründen auch immer), muss ich mit den Konsequenzen leben, in ein Land nicht einreisen zu können, wenn dieses Land eine Impfung vorschreibt.“
Abschließend prophezeite der 37-Jährige: „Dies ist die Welt, in der wir momentan leben und es werden immer mehr Ländern Regeln wie diese einführen.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)