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Tennis, Wimbledon: Wird Nick Kyrgios für Novak Djokovic zur großen Gefahr?

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Tennis, Wimbledon: Wird Nick Kyrgios für Novak Djokovic zur großen Gefahr?

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Wird Kyrgios zur Djokovic-Gefahr?

Mit der Absage von Nadal für Wimbledon lichtet sich die Konkurrenz für Novak Djokovic. Erzrivale Nick Kyrgios bereitet sich mit Ninja Warrior und Gaming vor.
Novac Djokovic spricht nach seinem 19. Gland-Slam-Titel über die Aufholjagd während des Spiels und seine weiteren Ziele.
Mit der Absage von Nadal für Wimbledon lichtet sich die Konkurrenz für Novak Djokovic. Erzrivale Nick Kyrgios bereitet sich mit Ninja Warrior und Gaming vor.

Mit der Absage von Rafael Nadal für Wimbledon lichtet sich die Konkurrenz für Titelverteidiger Novak Djokovic weiter. (BERICHT: Nadal sagt für Wimbledon und Olympia ab)

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Klar, es gibt noch Roger Federer. Doch der Schweizer präsentierte sich zuletzt alles andere als in Topform und scheiterte beim ATP-Turnier in Halle bereits im Achtelfinale am Kanadier Felix Auger-Aliassime. Auch die deutsche Hoffnung Alexander Zverev musste dort in der Runde der letzten 16 die Segel streichen und hat in Wimbledon bisher noch nicht geglänzt.

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Stefanos Tsitsipas, der auf einen Start in Halle verzichtete, hatte kaum Vorbereitung und muss obendrein die Finalniederlage bei den French Open verarbeiten. Daniil Medvedev mag Rasen zwar lieber als Sand, aber wie fast alle jungen Spieler sind seine Erfolge in Wimbledon bisher mehr als dürftig.

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Darf man also schon den sechsten Titel an der Church Road für den Weltranglisten-Ersten Djokovic notieren? Nach der Auslosung könnte man versucht sein, die Frage mit "ja" zu beantworten. (Wimbledon, 1. Runde: Novak Djokovic - Jack Draper ab 14.30 Uhr im SPORT1-Liveticker)

Kyrgios als mögliche Gefahr von Djokovic

Einige Federer- und Nadal-Fans hatten zumindest bis zur Auslosung die Hoffnung, dass womöglich Nick Kyrgios bei seinem Lieblingsturnier Wimbledon Djokovic aus dem Weg räumen könnte.

Zwar ist der Australier aktuell nur die Nummer 60 der Welt und nicht für seinen unerbittlichen Ehrgeiz bekannt. Aber: Der "Bad Boy" des Tennis hat bereits mit so einigen Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht und bewiesen, dass er mit seinem riesigen Talent auch die ganz Großen ärgern kann.

So hat der 26-Jährige bereits alle "Big-3-"-Mitglieder besiegt, was nicht viele von sich behaupten können. Dreimal behielt er gegen Rafael Nadal die Oberhand, einmal gegen Roger Federer.

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Djokovic hat nie gegen Kyrgios gewonnen

Aber vor allem hat Kyrgios seine einzigen beiden Matches gegen Djokovic bisher gewonnen und damit eine makellose Bilanz gegen den derzeit besten Tennis-Spieler der Welt. Ist der Australier also das Kryptonit von Superman Djokovic?

Kyrgios, der dank einer Wildcard am ältesten Tennis-Turnier der Welt in London teilnehmen darf, hat zwar seit den Australian Open (vor vier Monaten!) nicht mehr gespielt und in den letzten zwei Jahren nur eine Handvoll Turniere bestritten - aber er ist ein unbekümmerter Showman, der sich auf Rasen besonders wohlfühlt.

Und vor allem ist er einer von wenigen Spielern, die keine Angst vor Djokovic haben, nicht die geringste. Kann der Tennis-Rüpel Djokovic also wirklich gefährlich werden?

In einem Best-of-5-Match wäre er sicher der klare Underdog gegen Djokovic. Doch Kyrgios kann ein Publikum auf seine Seite ziehen und mit seiner Art Djokovic gehörig auf die Nerven gehen - zumal sich beide nicht ausstehen können. Packt er dann noch sein bestes Tennis auf, würde auch ein Djokovic vermutlich Schwierigkeiten kriegen.

Kyrgios ätzt gegen Weltranglistenersten

Immer wieder teilte Kyrgios gegen Djokovic aus. Im Tennis-Podcast "No Challenges Remaining" von Ben Rothenberg sagte er einst: "Djokovic möchte von allen geliebt werden, ich kann es nicht ertragen. Es ist, als ob er besessen davon wäre, geschätzt zu werden. Er will einfach nur wie Roger Federer sein. All diese Feiern, die er am Ende der Spiele macht, sind peinlich."

Während der Pandemie ätzte Kyrgios mit Blick auf die umstrittene Adria Tour, die Djokovic organisiert hatte und bei der es zu zahlreichen Corona-Fällen kam, via Twitter: "Novak ist ein Idiot. Was ich gesehen habe, ist weitaus schlimmer als mein unverantwortliches oder dummes Verhalten."

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Djokovics Antwort: "Mein Respekt gilt ihm für das Tennis, das er spielt. Ich denke, er ist ein sehr talentierter Kerl. Er hat gezeigt, dass er die Qualitäten hat, um jeden zu schlagen. Aber abseits des Platzes habe ich nicht viel Respekt vor ihm", sagte der 19-malige-Grand-Slam-Sieger.

Den Australier interessiert jedoch wenig, was Djokovic über ihn denkt. Nach dessen French-Open-Sieg postete er ein altes Foto von sich in Begleitung des Serben auf einem Sandplatz und schrieb frech dazu: "Ja, dieses Foto ist echt. Wie glaubt ihr, dass er Roland Garros gewonnen hat?"

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Kyrgios mit wenig Interesse an Tennis

In den vergangenen Monaten zeigte Kyrgios, dem zuletzt Nackenprobleme zu schaffen machten, aber mehr Interesse am Gaming als am Tennis. Vor gut einer Woche bat er seine Fans bei Twitter um Gegner-Vorschläge für einen möglichen Boxkampf mit einem anderen Tennisspieler. Natürlich fiel der Name Djokovic häufiger als Vorschlag.

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Bei der australischen Ausgabe der TV-Show "Ninja Warrior" trat er zudem als Moderator auf.

Hinterher sagte der ehemalige australische Fußball-Profi Shane Crawford, der gemeinsam mit Kyrgios moderierte: "Er ist wie ein großes Kind, das zum ersten Mal auf einem Jahrmarkt ist. Ich war mehr eine Art Anstandsdame, die darauf achtete, dass er nicht auf die Hindernisse kletterte, weil sie nicht wollten, dass er sich verletzt."

Und auch im All England Club will sich Kyrgios nicht voll dem Einzel-Wettbewerb widmen, sondern versucht sich auch noch im Mixed-Doppel. Dazu fragte er auf Instagram und Twitter, mit wem er im Mixed antreten sollte. Nun kam heraus, dass er niemand Geringeres als Tennis-Ikone Venus Williams als Partnerin gewinnen konnte.

Kann Kyrgios an Erfolg von 2014 anknüpfen?

Inzwischen scheint die Konzentration also wieder auf Wimbledon zu liegen - und dort ist er dann trotz der mangelnden Vorbereitung aufgrund seiner Unberechenbarkeit für jeden Gegner gefährlich.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Kyrgios in Wimbledon groß aufspielt. 2014 schockte er im Achtelfinale Rafael Nadal und warf die Nummer 1 der Welt aus dem Turnier - als Teenager außerhalb der Top 100. Im Viertelfinale gegen Milos Raonic war dann allerdings Endstation für Kyrgios.

Und jetzt? Ein Duell mit Djokovic ist durch die Auslosung sehr unwahrscheinlich geworden, denn beiden Spieler befinden sich in verschiedenen Hälften. Kyrgios müsste also das Finale erreichen, um sich mit dem 34-Jährigen messen zu können.

Kyrgios hat starken Gegner in Wimbledon-Runde 1

Es ist äußert unwahrscheinlich, dass Kyrgios so lange seinen Fokus aufrechterhalten wird. Zudem hat er mit Ugo Humbert aus Frankreich schon im ersten Match einen guten Gegner, der zuletzt in Halle triumphiert und dabei unter anderem Zverev besiegt hatte.

Der polarisierende Tennis-Profi aus Australien tritt aber gewohnt selbstbewusst in Wimbledon an: "Keiner will gegen mich in der ersten Runde spielen. Ich könnte 50 Prozent des Draws auf Rasen ohne große Vorbereitung besiegen."

Dennoch ist es gut möglich, dass Kyrgios nach Runde 1 nur noch im Mixed-Doppel dabei ist. Sicher ist nur: Der bunteste Vogel im Tennis-Zirkus wird mit Williams an seiner Seite auch diesmal wieder für Aufsehen sorgen.