Novak Djokovic breitete die Arme aus, klopfte sich zweimal aufs Herz, sank kurz auf die Knie und schrie dann seinen Jubel heraus: Der unersättliche Titeljäger hat mit dem Herz eines Champions zum zweiten Mal die French Open gewonnen.
Mega-Comeback! Djokovic mit Rekord
Der 34 Jahre alte Weltranglistenerste aus Serbien entriss dem Griechen Stefanos Tsitsipas im Finale des Sandplatzklassikers trotz 0:2-Satzrückstandes noch brutal mit 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:2, 6:4 den silbernen Coupe de Mousquetaires und gewann nach 4:11 Stunden seinen insgesamt 19. Grand-Slam-Titel - und schließt damit auf zu den beiden Spitzenreitern Roger Federer und Rafael Nadal (je 20).
Andere Legenden wie Pete Sampras (14), Roy Emerson (12), Rod Laver und den bei der Siegerehrung anwesenden Björn Borg (je 11) hat Djokovic längst hinter sich gelassen und wirkt unaufhaltsam auf dem Weg zum "GOAT", zum erfolgreichsten Spieler aller Zeiten (Warum Legende Björn Borg mit 26 hinwarf).
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Novak Djokovic gelingt Historisches
"Es ist einmal mehr ein Traum wahr geworden", sagte Djokovic: "Es war richtig schwer heute nach dem Rückstand und ich habe in 48 Stunden fast neun Stunden Tennis gespielt gegen zwei große Champions."
Djokovic hatte im Halbfinale den Turnier-Rekordsieger Nadal nach dessen vier Triumphen in Serie entthront. Zugleich hat er nun als dritter Profi nach Emerson und Laver alle vier Majors mindestens zweimal gewonnen und damit deren Bestmarke eingestellt.
Tsitsipas stürzte dagegen ins Tal der Tränen und tauchte nach der Niederlage unter einem Handtuch ab. Der 22 Jahre alte Athener schaffte es trotz des klaren Vorsprungs nicht, sich in seinem ersten Finale direkt auch zum ersten Grand-Slam-Sieger seines Landes zu küren. Djokovic richtete bei der Pokalvergabe tröstende Worte an den noch immer sichtlich konsternierten Youngster.
Nächste Energieleistung nach Sieg über Rafael Nadal
Djokovic gegen Tsitsipas - auf dem Court Philippe-Chatrier kam es zum Aufeinandertreffen der Vertreter zweier Tennis-Generationen.
Djokovic hatte in seinem Halbfinal-Epos gegen Nadal viel Kraft gelassen, aber einen unheimlichen mentalen Schub erhalten. Er wusste gleichwohl, dass ihn gegen Tsitsipas, der Alexander Zverev im Semifinale in fünf Sätzen besiegt hatte, eine ebenso herausfordernde Aufgabe bevorstand.
Mit 39 Siegen ging der Weltranglistenfünfte als klar erfolgreichster Profi des Jahres in das wichtigste Match seiner Karriere und zeigte seine ganze Klasse direkt im ersten Satz. Nach einem Break des Serben kam er sofort zurück, erzwang den Tiebreak und bewies starke Nerven. "Nicht nur Djokovic ist überrascht, wie stark Tsitsipas ist, ich bin auch überrascht", sagte Boris Becker bei Eurosport: "Ich bin gespannt, wie sich Djokovic da wieder herauszieht."
Stefanos Tsitsipas verliert den Zugriff
Zunächst tat er das gar nicht. Djokovic schien körperlich angeschlagen und ging immer mehr auf schnelle Punkte, Tsitsipas wirkte dagegen phasenweise wie eine Ballwand für den Favoriten und war in der Lage, sein hohes Niveau komplett zu halten.
Nach dem zweiten Satz nahm Djokovic eine kurze Pause, um sich dann gegen die erneute Finalniederlage in Paris zu stemmen. Im vergangenen Jahr hatte er keine Chance gegen Nadal gehabt, diesmal wirkte Tsitsipas lange zu stark.
Doch Djokovic kämpfte unverdrossen weiter, erzwang einen vierten Durchgang, vor dem sich nun Tsitsipas behandeln lassen musste, und hatte das Momentum nun deutlich auf seiner Seite. Es ging in einen entscheidenden fünften Satz, in dem der Australian-Open-Champion seine Erfahrung ausspielte und den nächsten Titel einheimste.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)