Rekordchampion Rafael Nadal steht nach einer schweren Nachtschicht im Halbfinale der French Open - und ist verärgert über die Turnierleitung, die ihm das späte Match eingebrockt hat.
Nach Nacht-Sieg: Nadal verärgert
In seinem 100. Match in Roland Garros, das erst um 1.26 Uhr musste der 34-Jährige lange eine echte Prüfung durch den italienischen Shootingstar Jannik Sinner bestehen, der eine Runde zuvor Alexander Zverev ausgeschaltet hatte. Nadal setzte sich mit 7:6 (7:4), 6:4, 6:1 durch und bleibt ohne Satzverlust.
Dass er zu der Nachtschicht gezwungen war, kritisierte der zwölfmalige Paris-Triumphator im Anschluss an die Partie.
Rafael Nadal: "Es ist zu kalt zu spielen"
"Ich weiß nicht, warum sie fünf Matches auf dem Chatrier-Platz angesetzt haben. Das war ein Risiko", hielt Nadal fest.
Die Uhrzeit an sich störte Nadal dabei weniger als die damit verbundenen Bedingungen: "Das Problem ist das Wetter. Es ist zu kalt zu spielen. Es ist schon sehr, sehr kalt gewesen für ein Tennisspiel." Es sei "ein bisschen gefährlich für den Körper unter diesen heftigen Bedingungen zu spielen." Die Temperatur in der Nacht lag bei etwa 12 Grad Celsius - tagsüber war der Höchstwert bei 16 gelegen.
Speziell Tennis sei unter diesen Bedingungen ab einem gewissen Punkt problematisch, führte Nadal aus: "Ich weiß, Fußballer spielen immer abends unter freiem Himmel, aber die rennen immer. Wir starten und stoppen, das ist anders."
Nadal lag in den ersten beiden Sätzen jeweils ein Break hinten gegen den couragierten 19-jährigen Sinner. Aber er kam zurück und im dritten Durchgang war Sinners Widerstand gebrochen. Nadal steht bei den French Open nun bei einer sagenhaften Bilanz von 98 Siegen und nur zwei Niederlagen. Er hat bislang jedes Turnier gewonnen, bei dem er es bis ins Halbfinale geschafft hatte. Der Spanier ist mit seinen zwölf Triumphen einsamer Rekordsieger vor Ikone Björn Borg (6) sowie Gustavo Kuerten, Ivan Lendl und Mats Wilander (je 3).
Thiem verpasst Halbfinale
Vor Nadals Partie war US-Open-Champion Dominic Thiem in einem Marathonmatch gescheitert.
Der an Position drei gesetzte Österreicher, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils erst im Endspiel Nadal unterlag, verlor in der Runde der letzten Acht nach 5:08 Stunden gegen den Argentinier Diego Schwartzman (Nr. 12) mit 6:7 (1:7), 7:5, 7:6 (8:6), 6:7 (5:7), 2:6.
Thiem verpasste damit seinen fünften Halbfinaleinzug in Paris in Serie. Er hatte von Beginn an große Mühe mit Schwartzman, der beim Masters in Rom Nadal auf Sand niedergerungen hatte und nun wieder auf den Spanier trifft.
Nach 5:08 Stunden war das Turnier für Thiem beendet.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)