Daniel Altmaier stand eine Stunde nach seinem großen Coup im Kumpel-Duell noch ziemlich unter Strom.
Altmaier überrascht Struff
"Ich kenne ihn, seit ich 14, 15 Jahre alt bin", sagte der 22 Jahre alte Qualifikant, kurz nachdem er im deutschen Duell den klaren Favoriten Jan-Lennard Struff ausgeschaltet hatte: "Ich wusste, dass es ein sehr mentales Spiel wird." Und er fügte scherzhaft an: "Ich bin eine Maschine."
Altmaier, erstmals bei den French Open im Hauptfeld, bewies starke Nerven, setzte sich klar mit 6:3, 7:6 (7:4), 6:3 gegen den Weltranglisten-32. durch und folgte Alexander Zverev in die dritte Runde. Kevin Krawietz und Andreas Mies dürfen nach ihrem Achtelfinaleinzug unterdessen weiter von der erfolgreichen Titelverteidigung im Doppel träumen.
Struff nach Pleite gegen Altmaier frustriert
Während Altmaier, den in der Vergangenheit immer wieder Verletzungen zurückwarfen, sein Abenteuer bei den French Open nun gegen den Italiener Matteo Berrettini fortsetzen darf, trat Struff frustriert die Heimreise an. "Ich hätte gerne einen Satz gewonnen und geschaut, ob er dann ins Überlegen kommt", sagte die Nummer zwei des Deutschen Tennis Bundes (DTB): "So kam er nicht ins Überlegen."
Altmaier legte einen überraschend abgezockten Auftritt hin. Das erkannte auch Struff an, er traut seinem Kontrahenten weitere Überraschungen zu: "Wenn er so spielt, hat er natürlich eine Chance, ich drücke ihm die Daumen."
Das gilt auch für das Duo Krawietz/Mies, das nach dem zweiten Schritt der Mission Titelverteidigung hochzufrieden war. "Die Energie war von Anfang an sehr gut. Es war ein sehr solides Match", sagte Krawietz nach dem lockeren 6:2, 6:0 gegen Federico Coria/Diego Schwartzman aus Argentinien: "Wir haben unsere Chancen sehr konsequent genutzt."
Zverev mit Luft nach oben
Zu weit voraus geht der Blick des Teams aus Coburg/Köln aber nicht. Es sei gefährlich, sich schon mit möglichen Gegnern im Viertel- oder Halbfinale zu befassen, sagte Mies. Viel wichtiger sei es, das Level weiter hochzufahren: "Ich merke, dass wir noch von der Bestform entfernt sind, uns aber in die Richtung bewegen."
Auch Alexander Zverev, die deutsche Nummer eins, hat nach dem hart erkämpften Fünfsatzerfolg gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert noch Luft nach oben. Und er wird schon am Freitag gegen den Italiener Marco Cecchinato hochfahren müssen.
"Er war hier schon mal im Halbfinale und hat hier schon mal gegen Djokovic gewonnen. Deswegen weiß er, wie man hier spielt", sagte Zverev voller Respekt.