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Novak Djokovic sorgt bei US Open für nächsten Eklat - und vergibt Titel-Chance

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Novak Djokovic sorgt bei US Open für nächsten Eklat - und vergibt Titel-Chance

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Djokovics langer Weg ins Abseits

Novak Djokovic sorgt mit seiner Disqualifikation bei den US Open für einen Eklat. Er vergibt eine große Chance - und manövriert sich weiter ins Abseits.
Novak Djokovic wird bei den US Open disqualifiziert
Novak Djokovic wird bei den US Open disqualifiziert
© Imago
Novak Djokovic sorgt mit seiner Disqualifikation bei den US Open für einen Eklat. Er vergibt eine große Chance - und manövriert sich weiter ins Abseits.

So traurig es bei einem Spieler seiner Klasse klingt - aber dass Novak Djokovic für negative Schlagzeilen sorgt, ist inzwischen fast normal.

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Mit seinem jüngsten Skandal bei den US Open hat der Serbe einer Reihe von Aussetzern jedoch die Krone aufgesetzt. Nachdem er im Achtelfinale gegen Pablo Carreno Busta entnervt einen Ball nach hinten wegschlug und dabei eine Linienrichterin am Hals traf, wurde er von den US Open disqualifiziert. 

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Djokovic verliert laut eines Statements des US-amerikanischen Tennisverbands (USTA) nicht nur seine Titelchance, sondern auch alle bei dem Turnier erreichten Weltranglistenpunkte sowie das Preisgeld.

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Die Strafe hat es in sich - schließlich entgeht dem 33-Jährigen damit die Mega-Chance auf seinen 18. Grand-Slam-Titel, mit dem er zu den Führenden Roger Federer (20 Grand-Slam-Siege) und Rafael Nadal (19) hätte aufschließen können. Es hätte Djokovics großer Moment werden können. Als einziger teilnehmender Spieler der "Big Three" (Nadal, Federer, Djokovic) standen seine Titelchancen so gut wie nie.

Er stand mehr denn je im Fokus, hatte die Möglichkeit, mit souveränem Auftreten positive Schlagzeilen zu schreiben.

Doch der Djoker hat sich selbst besiegt - und erweiterte damit seine Liste an Fehltritten.

Djokovic gründet Spielergewerkschaft 

Mit seiner angeschobenen Gründung der neuen Spielergewerkschaft PTPA (Professional Tennis Players Association) sorgte er erst im August für große Aufregung.

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Die Organisation, die sich angeblich nicht in Konkurrenz zur ATP sieht, will den Spielern zu mehr Einfluss und Entscheidungsgewalt verhelfen. Djokovic will als Präsident der PTPA fungieren.

Kritiker bemängelten unter anderem, dass die Organisation nur die Männer repräsentiere. "Die Welt ist derzeit in einer schwierigen Situation. Ich persönlich denke, dass wir in diesen Zeiten gemeinsam in die gleiche Richtung gehen sollten", teilte Konkurernt Nadal bei Twitter mit: "Es ist Zeit für Einheit, nicht für Spaltung."

Djokovic erntet für Adria Tour Kritik

Die vielkritisierte Adria-Tour, die von Djokovic mitorganisiert wurde, führte aufgrund mangelnder Hygienemaßnahmen gegen Corona zu viel Unmut in der Weltöffentlichkeit - vor allem wegen der positiven Corona-Tests von Djokovic selbst, seiner Frau und anderen Beteiligten der Turnierserie.

Djokovic, Alexander Zverev und Co. hatten bei der Showtour nicht nur vor überraschend vielen Zuschauern gespielt, sondern sich auch eng mit Fans umgeben und Partys gefeiert. Die bösen Worte gegen das Event konnte Djokovic nicht nachvollziehen.

"In letzter Zeit sehe ich nur Kritik, sehr bösartige Kritik", sagte der Weltranglistenerste der serbischen Sportzeitung Sportski zurnal. Und in der New York Times meinte er: "Es ist wie eine Hexenjagd. Wie kann man einem Einzelnen die Schuld für alles geben?" 

Djokovic verblüfft mit Corona-Theorien

Bereits im Mai hatte Djokovic mit kuriosen Theorien für Wirbel gesorgt. Der Tennis-Star philosophierte mit seinem Freund und Ratgeber Chervin Jafarieh in einem Live-Video bei Instagram über das Leben.

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"Ich kenne einige Leute, die durch energetische Transformationen, durch die Kraft von Gebeten, durch die Kraft von Dankbarkeit, das giftigste Essen oder vielleicht das giftigste Wasser in das Wasser mit der größten Heilkraft verwandelt haben, weil Wasser reagiert. Wissenschaftler haben bewiesen, dass die Moleküle im Wasser auf unsere Emotionen, auf das, was gesagt wurde, reagieren", sagte Djokovic. 

Natürlich bekam das Tennis-Ass prompt sein Fett weg. "In Zeiten des Coronavirus, wenn falsche Geschichten und Verschwörungstheorien auftauchen, wenn es legitimiert wird, Bleichmittel zu konsumieren, glaube ich, dass Novak wirklich vorsichtig sein muss. Daraus ergeben sich Konsequenzen", erklärte der renommierte US-amerikanische Tennis-Journalist Jon Wertheim.

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Er sei "sehr enttäuscht, das zu sehen. Es gibt eine reale Verantwortung als Nummer eins der Welt. Und Teil davon ist es, die Wissenschaft und die objektive Wahrheit zu respektieren."

Auch als sich Djokovic gegen Coronavirus-Impfungen ausgesprochen hatte, sollten diese für eine Rückkehr auf die Tennistour verpflichtend sein, sorgte er für Aufsehen.

"Ich persönlich bin gegen Impfungen. Ich möchte nicht, dass mich jemand zwingt, einen Impfstoff einzunehmen, um reisen zu können", schrieb der 17-malige Grand-Slam-Champion auf Facebook.

Vater ätzt gegen Federer

Und als wären Djokovics eigene Fehltritte nicht schon genug, erhitzt auch sein Vater immer wieder die Gemüter. Das beliebteste Opfer Srdjan Djokovics ist dabei Roger Federer.

Im Interview in der serbischen TV-Sendung Sportlight hielt er dem Schweizer vor, mit fast 40 Jahren immer noch Tennis zu spielen: "Seit Federer den heißen Atem von Nadal und Novak im Nacken spürt, kann er es einfach nicht akzeptieren, dass sie ihn überholen werden." 

Der Vater wurde noch deutlicher: Federer klammere sich nur deswegen nach wie vor an seine Karriere, weil er "viel Feindseligkeit" gegenüber seinem Sohn verspüre. Er gab dem 38-Jährigen den harschen Ratschlag: "Komm schon, erzieh doch deine Kinder, mach etwas anderes, geh Skifahren, tu einfach was! Tennis ist nicht alles im Leben."

In der serbischen Zeitung Novosti hatte der Serbe Kritik an Federers Charakter geübt: "Federer ist ein herausragender Tennisspieler, aber das könnte ich über seine Menschlichkeit nicht sagen."

Karma trifft Djokovic

Dass Djokovic sich bereits mehrfach wunderte, warum er nicht die Beliebtheit eines Rafael Nadal oder gar eines Federer erhält, wirkt mittlerweile bizarr. Sein Schicksal hatte Djokovic kurioserweise ohnehin schon vor vier Jahren herausgefordert.

Bei den ATP-Finals 2016 sorgte er für eine ähnliche Szene wie jene, die nun bei den US Open zu seiner Disqualifikation führte: Gegen Dominic Thiem schlug Djokovic aus Frustration einen Ball auf die Tribüne. Später wurde er von einem Reporter gefragt, ob ihn so eine Aktion irgendwann teuer zu stehen kommen könnte, falls der Ball jemanden treffe.

Djokovics Antwort: "Ihr seid unglaublich. Es hätte sein können, sicher. Oder es hätte schneien können. Es hätte heute in der O2-Arena schneien können, aber es hat nicht geschneit."

Wenn man so will, hat das Karma am Ende also eindrucksvoll zurückgeschlagen - und Djokovic sich mit seinem (ungewollten) Aussetzer noch weiter ins Abseits manövriert.