Der Italiener Marco Cecchinato hat bei den French Open in Paris mit einem Sieg über Novak Djokovic sensationell das Halbfinale erreicht.
Außenseiter wirft Djokovic raus
Der 25-Jährige, Nummer 72 der Weltrangliste, schlug den früheren Dominator aus Serbien 6:3, 7:6 (7:4), 1:6, 7:6 (13:11). Vor Roland Garros hatte Cecchinato in vier Anläufen seit 2015 noch nie ein Match bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen.
Djokovic war nach der Niederlage derart gefrustet, dass er in der ersten Emotion sogar seine Teilnahme an der Rasen-Saison offenließ. "Ich weiß es nicht", sagte er auf der Pressekonferenz schmallippig, "ich komme doch gerade erst vom Court."
Während Djokovic sein erstes Halbfinale auf Major-Ebene seit drei Jahren verpasste und auf dem Weg zurück zu alter Stärke einen Rückschlag kassierte, verbuchte Cecchinato den größten Erfolg seiner Karriere.
Er trifft nun auf den Österreicher Dominic Thiem (Nr. 7), der den von einer Verletzung am Oberschenkel beeinträchtigen deutschen Hoffnungsträger Alexander Zverev (Nr. 2) 6:4, 6:2, 6:1 geschlagen hatte.
Djokovic nicht mehr in den Top 20
Cecchinato hatte auf seinem Weg in die Runde der letzten vier vor Djokovic unter anderem bereits David Goffin (Belgien/Nr. 8) und Pablo Carreno Busta (Spanien/Nr. 10) überraschend ausgeschaltet.
Djokovic hatte sich bis zu seiner Niederlage gegen den Italiener in Paris aus einer anhaltenden Formkrise herausgekämpft. In der Vorwoche war der 31-Jährige erstmals seit zwölf Jahren aus den Top 20 der Weltrangliste gefallen.
Außenseiter Cecchinato hatte in der Vergangenheit vor allem wegen einer Anzeige wegen Wettbetrugs für Aufsehen gesorgt.
Im Jahr 2016 war er vom italienischen Tennis-Verband wegen einer vermeintlichen illegalen Ergebnisabsprache bei einem Spiel auf der zweitklassigen Challenger-Tour für 18 Monate gesperrt worden. Letztlich wurde Cecchinato jedoch freigesprochen, die Strafe nach einem halben Jahr aufgehoben.