Es war die große Überraschung. Mit seiner Ankündigung, Andy Murray in der neuen Saison als seinen Coach zu beschäftigen, sorgte der Serbe Novak Djokovic für einen Knall in der Tennis-Szene. Denn ausgerechnet zwei der ehemals größten Rivalen des Sports finden sich plötzlich in einer Trainer-Spieler-Beziehung wieder.
Djokovic: Deshalb holte ich Murray
Der Schotte Murray hatte nach Olympia seine Karriere beendet, kehrt nun aber schnell auf die Tour zurück. Nun hat Djokovic am Rande des Formel-1-Wochenendes in Katar bei Sky verraten, was ihn zu diesem spektakulären Schritt bewegt hat. Der Superstar war dort zu Gast und schaute sich das vorletzte Rennen der Saison an.
“Ich habe über meine nächste Saison nachgedacht und darüber, was ich zum jetzigen Zeitpunkt in meiner Karriere brauche - nachdem ich im vergangenen März mit meinem Trainer Goran Ivanisevic die Zusammenarbeit beendet habe. Ich war ja sehr erfolgreich mit ihm über viele Jahre“, sagte er und fügte an, dass er mit der Zeit klare Vorstellungen entwickelte.
“Ich habe sechs Monate lang überlegt, ob ich einen Coach brauche und was er mitbringen muss“, so der Rekord-Grand-Slam-Sieger. „Es kamen mehrere Namen auf den Tisch und ich habe realisiert, dass mein perfekter Trainer am besten mehrere Grand Slams gewonnen haben muss und die Nummer eins der Welt gewesen sein muss, um mir helfen zu können. So kam Andy Murray auch irgendwann mal als Name auf den Tisch.“
Kurios: Die beiden Stars waren einst erbitterte Rivalen auf den Plätzen dieser Welt. Allein zwischen 2012 und 2016 kam es 25 Mal zum Duell der beiden - häufiger mit dem besseren Ausgang für Djokovic.
Trotz der gewaltigen Konkurrenz mit Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer kam Murray in seiner Laufbahn auf drei Grand-Slam-Titel und zwei Goldmedaillen bei Olympia. Zudem war er 41 Wochen lang die Nummer eins.
Djokovic und Murray mit besonderer Beziehung
Und so machte Djokovic Ernst beim Schotten, der nicht nur sein Rivale, sondern abseits des Platzes auch zu einem Freund und sogar sein Trauzeuge wurde: “Ich habe ihn angerufen und auf dem falschen Fuß erwischt. Er hatte nicht damit gerechnet. Wir haben uns dann aber recht schnell gefunden. Er hat es nach ein paar Tagen akzeptiert. Diese Zusammenarbeit ist auch für mich eine Überraschung.“
Vor allem freut sich Djokovic darauf, dass ihn Murray auch während der Matches perfekt unterstützen kann und selbst in den Situationen gesteckt hat, in die Djokovic geraten kann: „Er hat in allen Stadien der Welt wichtige Matches gespielt.“
Der Serbe dürfte mit Murray auch einen Verbündeten gewonnen haben, mit dem er viel Spaß neben der Courts hat. Denn Murray ist auch bekannt für seine lockeren Sprüche, seine Vorstellung von Djokovic am Rande von Federers Abschied beim Laver Cup 2022 legendär: „Der Spieler, den ich nun auf die Bühne bitte, liebt es, Pflanzen zu essen. Er feiert alle seine Grand-Slam-Siege damit, indem er wild auf Gemüse-Smoothies wird. Er ist glutenfrei, es ist Novak Djokovic.“
Eine weitere Kostprobe seines britischen Humors gab Murray an diesem Wochenende. Als Djokovic ein Foto mit Formel-1-Pilot George Russell am Freitag postete, kommentierte Murray darunter nur trocken: „Er sollte eigentlich auf dem Trainingsplatz stehen.“ Djokovic konterte: „Sorry, Coach. Ich werde bald zurück sein.“