Alexander Zverev riss erleichtert die Arme in die Höhe und ließ sich vom frenetischen Pariser Publikum feiern: Deutschlands Tennisstar greift am Sonntag nach seinem 23. Einzeltitel auf der ATP-Tour. Der Hamburger besiegte den Dänen Holger Rune im Halbfinale des Masters in Paris nach einer dominanten Vorstellung mit 6:3, 7:6 (7:4) und bekommt die Möglichkeit, nach seiner bitteren Finalniederlage in Roland Garros und seiner Olympia-Enttäuschung in diesem Jahr mit der französischen Hauptstadt doch noch Frieden zu schließen.
Zverev greift in Paris nach Titel
Im Endspiel des Hallenturniers in Paris-Bercy trifft der Weltranglistendritte am Sonntag auf Ugo Humbert aus Frankreich oder den Russen Karen Chatschanow, den Zverev bei seinem Olympiatriumph 2021 im Endspiel von Tokio bezwungen hatte.
Zverev: „Es ist immer aufregend“
„Ich habe es mir selbst ein bisschen schwer gemacht. Ich bin glücklich, in meinem zweiten Finale hier und in meinem zweiten Finale in Paris in diesem Jahr zu sein“, sagte Zverev: „Es ist immer aufregend, um solche Titel zu spielen.“
Für den zuletzt gesundheitlich angeschlagenen Hamburger ist es der zweite Einzug ins Finale des Pariser Masters, durch den er am Montag Carlos Alcaraz auf Platz zwei der Weltrangliste ablösen wird. 2020 hatte er in drei Sätzen gegen den Russen Daniil Medwedew verloren. Gegen Rune baute Zverev mit dem 65. Sieg in dieser Saison zudem seine persönliche Bestmarke weiter aus.
Erst als vierter Spieler überhaupt hat Zverev in allen neun Masters-Turnieren innerhalb eines Jahres mindestens das Achtelfinale erreicht. Dennoch steht für ihn 2024 bislang „nur“ der Turniersieg in Rom zu Buche. Mit seinem Erfolg über Rune erreichte er nun sein zwölftes Endspiel bei einem Masters-Event - sechs Mal hat er ein Turnier der 1000er-Kategorie bereits gewonnen.
Zverev dominiert von Beginn an
Mit seinem Lauf in Paris nimmt Zverev nach einigen gesundheitlichen Rückschlägen nochmal Schwung für das Saisonfinale in Turin, wo er ab dem 10. November um seinen dritten Titel bei den ATP Finals kämpft. In Paris hatte er in diesem Jahr bereits zwei große Enttäuschung erlebt: Anfang Juni unterlag er im Kampf um seinen ersten Grand-Slam-Titel dem Spanier Alcaraz in Roland Garros dramatisch in fünf Sätzen. Bei den Olympischen Spielen schied er körperlich geschwächt im Viertelfinale aus.
Am Samstag dominierte Zverev sein viertes Duell mit Rune von Beginn an, der ehemalige Schützling von Boris Becker hatte dem starken Aufschlagspiel des Tokio-Olympiasiegers im ersten Satz nichts entgegenzusetzen. Zum Ende des zweiten Durchgangs wackelte Zverev kurz, behielt im Tiebreak aber die Nerven und verwandelte nach rund 105 Minuten seinen zweiten Matchball.