Alexander Zverev hat das Finale beim ATP-Masters in Cincinnati verpasst. Deutschlands bester Tennisprofi musste sich am Sonntag in einem dramatischen und hochklassigen Halbfinale gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner mit 6:7 (9:11), 7:5, 6:7 (4:7) geschlagen geben.
Zverev-Drama gegen die Nummer eins
Dennoch sammelte Zverev, der das Turnier 2021 gewinnen konnte, vor den am 26. August beginnenden US Open viel Selbstvertrauen. Zwischenzeitlich sorgte er sogar für Lacher, als er nach einem verlorenen Ballwechsel zunächst die Beherrschung zu verlieren schien, sich dann aber doch noch anders entschied.
Anstatt seinen Schläger auf den Boden zu zimmern, fing er seine Bewegung im letzten Moment noch ab und legte das Spielgerät sanft auf dem Platz ab - zur Erheiterung des Publikums, das die Aktion beklatschte.
Im ersten Duell in diesem Jahr mit Australian-Open-Sieger Sinner machte der Hamburger einen guten Eindruck und ließ sich auch von einer Regenunterbrechung Ende des ersten Satzes nicht aus der Ruhe bringen. Dennoch triumphierte nach über drei Stunden Spielzeit Sinner, der am Montag im Finale auf auf den US-Amerikaner Francis Tiafoe trifft.
Es habe ein paar Höhen und Tiefen gegeben, sagte Sinner nach dem Spiel beim On-Court-Interview. „Das kann aber passieren, besonders wenn man mehr als drei Stunden spielt. Es war ein gutes Match, glaube ich, für uns beide. Er hat sehr, sehr gut aufgeschlagen, deshalb kann ich sehr stolz sein“.
Sinner hatte während des Matches Probleme mit seiner Hüfte, am Ende aber hätten sie ihn nicht entscheidend gehindert, so der Südtiroler. „Manchmal habe ich was gespürt“, sagte er: „Ich muss es nach dem Turnier hier mal untersuchen lassen. Ich hatte vor dem Turnier nicht allzu viel Zeit, mich zu regenerieren. Aber noch bereitet es mir keine Sorgen.“ Nachdem er seinen Matchball verwandelt hatte, ließ er seiner Freude mit einem lauten Brüller freien Lauf.
Zverev schöpft Mut für die US Open
Durch den Halbfinaleinzug in Cincinnati schöpfte Zverev aber trotzdem weiteren Mut für die US Open, dem letzten Grand Slam des Jahres. In New York schaffte er es 2020 zum ersten Mal in seiner Karriere ins Finale eines der vier wichtigsten Turniere der ATP-Tour. Trotz 2:0-Satzführung unterlag Zverev damals aber dem Österreicher Dominic Thiem.
Zuletzt hatte Zverev mehrere Rückschläge verkraften müssen, auch gesundheitlich wirkte er dabei anfällig.
Bei den Olympischen Spielen in Paris scheiterte er nach einer teilweise fahrigen Leistung im Viertelfinale und ließ sich anschließend durchchecken. Es folgte das Masters in Montreal, auch dort war in der Runde der besten acht Schluss. In Cincinnati fühlte sich Zverev aber augenscheinlich wohler.