Alexander Zverev greift auf der ATP-Tour in Indian Wells wieder an. Beim „fünften Slam“, wie das Masters auch genannt wird, will der gebürtige Hamburger nach seinen Erstrunden-Aus in Acapulco gegen Daniel Altmaier die Wende schaffen - obwohl seine Erinnerungen an das Turnier in der Nähe von Palm Springs nicht die besten sind.
Zverev: „Reicht mir noch nicht“
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Im Interview mit SPORT1 spricht Zverev über seine verletzungsbedingten Rückschläge der Vergangenheit, warum er sich nun „gut“ fühle und welche Ziele der Olympiasieger von Tokio in den nächsten Jahren noch erreichen möchte.
SPORT1: Herr Zverev, wie ist Ihre Beziehung zu dem Turnier in Indian Wells?
Alexander Zverev: Das ist eines der schönsten Turniere, das wir auf der Tour haben. Die Beziehung? Schwierig. Ich habe hier noch nie so richtig gut gespielt. Aber ich hoffe natürlich, dass es sich ändern kann. Ich bin hier auch extrem früh angekommen, habe viel trainiert und ich fühle mich gut auf dem Platz.
SPORT1: Das Turnier ist grundsätzlich sehr beliebt bei den Spielern. Was machen die Veranstalter hier gut?
Zverev: Ich glaube einfach alles. Wenn man sich die Anlage anschaut, wie viele Trainingsplätze es hier gibt, wie viele schöne Stadien es hier gibt, die haben sehr viel investiert in das Turnier und es ist sehr gelungen.
„Da kommst du nicht hin, wenn du schlecht spielst“
SPORT1: Sie hatten zuletzt immer wieder körperliche Probleme mit Infekten. Wie fühlen Sie sich gerade?
Zverev: Gut. Ich war krank. Das sind jetzt nicht Verletzungsprobleme gewesen, sondern ich war krank. Was ein bisschen unglücklich war für mich - aber ich fühle mich gut und das ist für mich auch irgendwo die Hauptsache hier.
SPORT1: Es wirkt von außen, als seien Sie wieder auf dem Niveau von vor der Verletzung. Ist das auch Ihre Wahrnehmung?
Zverev: Ja, ich finde schon. Ich war zwei Punkte entfernt davon, bei den Australian Open im Finale zu sein. Ich glaube, da kommst du nicht hin, wenn du schlecht spielst. Ich freue mich, wie ich spiele. Ich bin glücklich darüber und ich freue mich auch, was das Jahr so zu bieten hat für mich.
SPORT1: Wie schwierig ist es, den ungeduldigen Sascha Zverev in Ihnen gerade zu bändigen und zu sagen, ich komme da schon noch hin, wo ich hin will?
Zverev: Was heißt ungeduldig? Ich habe dieses Jahr schon okay gespielt. Wir haben den United Cup gewonnen. Die Australian Open waren kein verkehrtes Turnier, auch wenn ich das nicht gewonnen habe. Das Level ist schon da.
Tennis-Star Zverev hat noch große Ziele
SPORT1: Sie haben in Ihrer Karriere schon sehr viel erreicht, sind Olympiasieger und haben die ATP-Finals gewonnen. Wie oft müssen sie sich daran erinnern?
Zverev: Ich bin 26 Jahre alt und möchte immer noch etwas erreichen in meinem Leben. Ich möchte immer noch etwas erreichen in meiner Karriere. Das reicht mir jetzt noch nicht.
SPORT1: Was glauben Sie, muss passieren, damit es für diesen Grand-Slam-Sieg reicht?
Zverev: An erster Stelle war es natürlich unglücklich, dass ich mir den Knöchel so gebrochen habe. Das war natürlich an erster Stelle, aber es ist jetzt nicht so, dass ich extrem weit weg davon bin. Ich will gesund bleiben. Das ist die Hauptsache - und dann meine Chance nutzen.
SPORT1: Im Sommer sind die Olympischen Spiele in Paris. Inwiefern ist das ein Turnier, das Sie jetzt schon beschäftigt beziehungsweise Sie schon beschäftigen darf?
Zverev: Das ist das größte Event dieses Jahres. Ich glaube, für viele Spieler. Carlos Alcaraz hat auch gesagt, er würde lieber die Olympischen Spiele gewinnen als einen Grand Slam dieses Jahr. Das glaube ich ihm auch sofort. Es ist schon das besonderste Event, das man als Sportler hat. Olympia ist etwas, wovon man träumt, da dabei zu sein. Und dort eine Medaille zu holen, ist glaube ich ein Traum für jeden.