Daniil Medvedev hat beim Paris Masters mal wieder seine dunkle Seite gezeigt. Nach der Dreisatz-Pleite (3:6, 7:6, 6:7) gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov provozierte der Russe bei seinem Abgang das Publikum.
Medvedev sorgt für Eklat
Auf dem Weg in die Katakomben hielt er den Mittelfinger seiner rechten Hand hoch, drehte ihn in alle Richtungen und tat so, als würde er ihn interessiert begutachten.
In der folgenden Pressekonferenz auf die Aktion angesprochen, erklärte die aktuelle Nummer drei der ATP-Weltrangliste: „Ich habe gerade meine Nägel überprüft.“ Später wiederholte er nochmal, dass er nur seine Nägel kontrolliert habe und fügte hinzu: „Nein, wirklich, mehr ist es nicht. Warum sollte ich das dieser wunderschönen Menschenmenge in Paris-Bercy antun?“
Medvedev legt sich mit Publikum an
Dass es zwischen Medvedev und dem Pariser Publikum nicht harmoniert, wurde schon während des Spiels deutlich. Beim Stand von 5:5 im zweiten Satz buhten ihn die Zuschauer nach einem frustrierten Schlägerwurf aus.
Der Russe weigerte sich danach auch noch, weiterzuspielen und begann eine Diskussion mit dem Schiedsrichter. „Ich spiele nicht weiter, wenn sie pfeifen“, sagte er zu Renaud Lichtenstein.
Im Anschluss setzte er das Spiel trotzdem fort, da ihm ansonsten im schlimmsten Fall eine Disqualifikation gedroht hätte. „Das Publikum hörte nicht auf, zu buhen“, beschrieb er nach dem Spiel die Situation: „Als ich dann eine Verwarnung bekam, dachte ich: ‚Möchte ich wirklich disqualifiziert werden und das Spiel in diesem Sinne beenden? Nein.‘ Also bin ich zum Spielen gegangen.“
Medvedev ist bekannt für seine Ausraster auf dem Platz. Erst Anfang Oktober musste er sich beim ATP-Masters in Shanghai in der dritten Runde dem US-Amerikaner Sebastian Korda geschlagen geben. Im zweiten Satz zerschmetterte er dabei seinen Schläger auf dem Boden.
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„Spielt nicht jeder gerne hier in Paris“
Mit Paris wird der Russe aber wohl nicht mehr warm werden. Zwar sei es für ihn in Ordnung, wenn er nach einem Schlägerwurf ausgebuht werde, „aber wenn ich aufschlage und sie applaudieren oder ich ausgebuht werde, ist das ein weiteres Problem.“
Aus diesem Grund „spielt nicht jeder gerne hier in Paris“, erklärte Medvedev: „Ich habe in Bercy viel besser gespielt, als überhaupt kein Publikum da war.“ Bereits nach seinem Erstrunden-Aus bei den diesjährigen French Open zeigte sich Medvedev wenig begeistert vom französischen Publikum.