Nur wenige Monate nach seiner Haftentlassung sorgt Boris Becker für Verwunderung.
Becker: „Welche Lektion sollte ich denn gelernt haben?“
Der ehemalige Tennis-Profi, der wegen eines Insolvenzverstoßes im Gefängnis saß, zeigt sich im Interview mit der Financial Times nicht wirklich geläutert. „Welche Lektion sollte ich denn gelernt haben? Dass ich mit meinem Geld vorsichtig sein muss? Ja. Sollte ich bessere Berater haben? Ja. Auf wen höre ich in meinen Matches, wenn ich im Tennis am besten bin? Ich höre auf mich selbst“, erklärt er.
Doch damit nicht genug, denn er fügt noch hinzu: „Ich kann eigentlich ganz gut mit Zahlen umgehen, ob Sie es glauben oder nicht.“
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Seine Gläubiger dürften angesichts der Äußerungen nur den Kopf schütteln. Schließlich bezifferte 2017 ein Londoner Gericht die Verbindlichkeiten von Becker auf 59 Millionen Euro - und das, obwohl er in seiner Laufbahn viele Millionen Euro verdient hatte.
„Ich war nicht leichtsinnig. Ich hatte gute Investitionen mit den Autohäusern, mit Immobilien. Ich war arm an Bargeld und reich an Vermögenswerten“, schildert der 55-Jährige. Ursächlich für seine Schulden seien seine beiden Scheidungen.
Becker mit eigener Serie bei Apple TV+
Immerhin plant Becker bis zum Jahresende nicht mehr im Konkurs zu sein. Laut eigener Aussage soll die Marke Becker „heiß wie schon lange nicht mehr“ sein, sodass er derzeit einiges an Geld verdiene.
So befand er sich letzte Woche Sonntag mit seiner Freundin Lilian de Carvalho Monteiro und seinem Sohn Noah in Berlin beim Film-Festival „Berlinale“. Dabei dürfte er nochmal fleißig Werbung für seine neue Serie gemacht haben.
Seine Doku „Boom! Boom! The World vs. Boris Becker“ läuft ab April bei Apple TV+. Dabei spricht er unter anderem über seine Sucht nach Schlaftabletten. „Irgendwann konnte ich ohne die Pillen nicht mehr schlafen. Ohne die Pillen war ich nachts wach. Ich unterhielt mich mit Leuten, ging aus, trank. Ich lebte nicht das Leben eines Profisportlers“, erklärt der sechsmalige Grand-Slam-Sieger.
Nun will er aber die Vergangenheit hinter sich lassen und von vorne anfangen. „Ich bin noch im Spiel. Ich muss nur besser spielen“, behauptet Becker.