Aller Anfang ist schwer!
Als Becker Djokovic-Lager toben ließ
Als Novak Djokovic Ende 2013 verkündete, dass Boris Becker sein neuer Trainer wird, zweifelten nicht wenige Experten an dieser Verbindung.
Ja, Becker war während seiner Aktivenzeit ein Ausnahmespieler, nach seiner sportlichen Karriere fand er jedoch fast ausschließlich in der Boulevardpresse statt. (NEWS: Alles zum Tennis)
Wie sollte das gutgehen mit einem Vollblut-Profi wie Novak Djokovic?
- Der Tennis-Podcast „Cross Court“: auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App, auf Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Aber die Zweifler wurden eines Besseren belehrt. In ihrer dreijährigen Zusammenarbeit gewann der Serbe sechs Grand-Slam-Turnier und wurde wieder die Nummer eins der Welt.
Djokovic-Biograph erzählt Becker-Anekdote
Wie nun aber Djokovic-Biograph Daniel Müksch (Buch-Titel: Ein Leben lang im Krieg) im SPORT1-Podcast Cross Court verriet, trat Becker bereits zu Beginn seiner Trainertätigkeit in ein riesiges Fettnäpfchen.
Der dreimalige Wimbledonsieger machte 2013 mit seiner Fehde mit Oliver Pocher von sich reden, die medienwirksam via Twitter ausgetragen wurde. Beendet wurde der Streit in einer RTL-Show, in der Becker und Pocher gegeneinander antraten.
Am Ende blieb vor allem eine Szene in Erinnerung: Das Bild von Boris, Becker, wie er einen Hut mit zwei Fliegenklatschen trug.
„Das war der Tiefpunkt der Boulevard-Figur Boris Becker“, beschrieb Müksch diese Szene.
Djokovic-Lager verhindert Verkündung bei „Wetten, dass...“
Wenige Wochen später kündigte Becker eine große Neuigkeit an, die er in der ZDF-Show „Wetten, dass...“ von Markus Lanz verkünden wolle. „Alle dachten, dass seine damalige Frau Lilly vielleicht wieder schwanger sei. Es war völlig fern ab, dass er jetzt dann Novak Djokovic trainieren wird“, erinnerte sich der Djokovic-Biograph.
Diese Ankündigung verursachte im Djokovic-Lager ordentlich Unruhe. Zwei Tage vor der Show erfuhr Edoardo Artaldi, der Manager des Serben, davon „und er wurde wahnsinnig“, beschrieb Müksch diesen Moment. „Genau das wollte man vermeiden, dass man eben nicht in diese Boulevard-Schiene kommt.“
Artaldi habe Becker unmissverständlich klargemacht, „dass er sich das abschminken kann.“ In der Show selbst hatte Becker dann reumütig eingestanden, dass es nichts zu verkünden gebe.
Umdenken bei Boris Becker
Zwei Wochen später gab es dann eine formelle Presseerklärung, in der er als neuer Trainer des Serben vorgestellt wurde. (SERVICE: ATP-Weltrangliste)
„Das war der Startschuss, als Boris sich umstellen musste und gemerkt hat: Okay, ich kann das jetzt weiter so ein bisschen Klamauk-mäßig machen oder ich muss mich umstellen und diese Aufgabe ganz anders angehen“, erklärte Müksch.
Nach dem holprigen Start gab es letztlich doch noch in eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Mann aus Belgrad.